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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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gespielt. Das Auge zeigt mir alles. Nicht nur die Gegenden und Ereignisse auf unserem magischen Kontinent. Ich habe dich in deiner Neugier gesehen. Ab jetzt wirst du in diesem Käfig bleiben, bis dein Bruder kommt, dich wieder rauszuholen. Ich denke, das ist ohnehin sicherer für dich. Wir wollen doch nicht, dass du noch einmal von den Metzla verletzt wirst. Ihre Bekanntschaft hast du nun gemacht. Sie werden sich deine Flosse schmecken lassen. Wenn sie sich satt gefressen haben, können die übrigenFische im See ihnen ausweichen. Ich dachte, du würdest damit zurechtkommen und ein gutes Versteck finden. Aber ich habe mich wohl in dir getäuscht.«
    Der dunkle Hirte hörte Ilora nur halb zu. Er war von der Hetzjagd zu erledigt, um ihren Worten zu folgen. Ihm war schmerzlich bewusst, dass er nun in diesem Käfig gefangen war und sie ihn nicht mehr herauslassen würde.
    »Ich will nicht grausam zu dir sein«, fuhr Ilora beruhigend fort. »Dies alles geschieht nur zu deiner eigenen Sicherheit. Du kennst dich auf Fee nicht sehr gut aus. Das könnte dein Ende sein. Deine Macht nutzt dir hier nichts. Ich habe sie dir genommen. Treffen wir eine Vereinbarung, Fischlein. Da ich mir vorstellen kann, wie langweilig es für dich im Käfig werden kann, darfst du von Zeit zu Zeit mit meinem Auge Fees spielen und den Kontinent besuchen. Du wirst brav sein und dich ruhig verhalten. Tust du das nicht, darfst du dich bis zum Ende deines Besuchs langweilen und ich werde dich nur mit Würmern und Schnecken füttern.«
    Das Angebot der Hexe war besser, als Saijrae erwartet hatte. Nach seinen Erlebnissen mit den Metzla hatte er nicht vor, einen Fluchtversuch zu wagen. Und da ihm Ilora angeboten hatte, das Auge Fees zu benutzen, hatte er auch keinen Grund mehr dazu. Sie würde ihn füttern und er konnte gefahrlos Fee erkunden. Was wollte er mehr?
    Das Fischleben in Gefangenschaft war am Ende gar nicht so schlecht. Ilora gab ihm sogar eine Wasserpflanze mit gefiederten Blättern und einen Kieselstein, auf dem er sich ausruhen konnte.

Drachenflug
    D ie Gefährten und die überlebenden Tartyk trafen sich vor dem Eingang zu den Minen von Grathar wieder. Die frische Luft tat ihnen gut. Raymour und Zanmour waren in Krawahta zurückgeblieben. Sie hatten die Gefährten bis zum Ausgang aus der Stadt begleitet. Den Rachuren stand viel Arbeit bevor, um den Staat und das hinterlassene Chaos neu zu ordnen. Außerdem mussten sie sich Gedanken machen, wie sie einer Rückkehr der Truppen unter Nalkaars und Grimmgours Führung begegnen wollten. Der Kampf um die Macht im Reich der Rachuren hatte gerade erst begonnen. Sie würden Zeit brauchen, Verbündete für ihre Sache zu gewinnen, damit sie die angefangene Revolte zu einem glücklichen Ende führen konnten. Das war keine leichte Aufgabe. Sapius beneidete Raymour und Zanmour nicht darum. Aber er war zuversichtlich, dass sie sich mit der Zeit durchsetzen konnten.
    Sapius atmete mit geschlossenen Augen lange immer wieder tief ein und aus. Unterwegs waren sie auf Malidor gestoßen und hatten ihn zu ihrem Treffpunkt vor den Minen mitgenommen. Der Bericht über die Erlebnisse der Streiter in den Minen und den Brutstätten schien Malidor zu langweilen. Er gähnte mehrmals hintereinander auffällig, als sie ihm von den Dreloks und Rajurus Ende erzählten. Lediglich bei der Auseinandersetzung zwischen Rajuru und Sapius horchte er auf. Immerhin wussten nun alle, dass Sapius seine Gefährtin Tallia erschlagen hatte. Als Vargnar jedoch weitererzählen und von Sapius’ magischen Kämpfen berichten wollte, winkte Malidor ab und unterbrach den Felsenprinzen.
    »Magie, na und? Was hat er schon erreicht? Nichts außer Zerstörung. Rajuru ist tot. Was bringt uns das? Ich hatte euch gleich gesagt, dass es keine gute Idee wäre, in die Brutstättenzu steigen. Aber ihr wolltet nicht auf mich hören«, sagte Malidor. »Baijosto ist verletzt, Belrod angeschlagen und Renlasol ist zu einem unberechenbaren Monstrum geworden. Wir können ihm nicht mehr vertrauen, jetzt, da sich das dunkle Mal verstärkt hat und er sich wieder vom Blut der Lebenden ernähren wird. Er trägt Quadalkars Fluch weiter nach Ell hinaus. Ist das erstrebenswert?«
    »Mit einem solchen Fluch lässt sich leben«, warf Baijosto ein.
    »Wenn Ihr das sagt«, sagte Malidor. »Ihr müsst es wissen, Naiki. Ein Krolak und ein Bluttrinker sind sich in gewisser Weise ähnlich. Sie sind verflucht und nach ihrem Ableben zu ewigen Qualen in den Flammen der Pein

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