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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Bewaffnung nach zu urteilen, gewiss zu den höherrangigen Rachuren aus Krawahta. Möglicherweise zählte er sogar zum inneren Kreis der Rachurenhexe. Er trug neben einer schweren Peitsche mit eisernem, reich verziertem Griff einen Streithammer bei sich, dessen Kopf aus Blutstahl gefertigt und magisch verstärkt worden war. Der Kopf des Streithammers war groß wie ein Amboss und schien dem Prinzen gefährlich.
    Vargnar hörte aus den Befehlen heraus, dass dem Rachuren die Arbeit zu langsam voranging und er Aufseher, Arbeiter und Sklaven zur Eile antrieb. Dieser Mann war alleine stärker als zehn Klan zusammen und würde selbst für einen Maiko-Naiki wie Belrod und den Felsenprinzen eine echte Herausforderung sein.
    »Wir müssen den Rachuren zuerst ausschalten«, flüsterte Vargnar dem Riesen ins Ohr.
    Belrod nickte. Und dann rannte der Maiko-Naiki los, als wäre ein Rudel Baumwölfe hinter ihm her.
    »Warte!«, wollte Vargnar den Riesen zurückhalten. Aber es war bereits zu spät. Mit ausladenden Schritten befand sich Belrod bereits auf dem halben Weg zu dem Rachuren. Dem Felsgeborenen blieb nichts anderes übrig, als dem ungestümen Maiko-Naiki zu folgen. Er warf seine wohlüberlegten Angriffspläne von sich und rannte, so schnell ihn seine Felsenbeine tragen konnten.
    Der Rachure hatte den heranstürmenden Gegner bemerkt und den Streithammer drohend erhoben. Nun schwang er die Schlagwaffe angriffslustig, als wollte er Schwung für einen einzigen, alles entscheidenden Schlag holen. Der Aufseher brüllte den Wachen einen Befehl zu, ihn zu schützen. Im Lärm der Peitschenhiebe, dem Wehklagen und den Schmerzensschreien der Gepeinigten wurde sein Befehl allerdings nur von wenigen, in der Nähe stehenden Wachen gehört.
    Vargnar konnte den Maiko-Naiki nicht einholen, bevor dieser den Rachuren erreicht hatte. Der Streithammer traf den Riesen an der Schulter. Das Splittern der Knochen konnte der Felsenprinz trotz des Lärms hören. Der Riese brüllte vor Schmerzen. Jeder andere wäre an einem solchen Schlag gestorben. Belrod wurde wie ein Baum gefällt, von den Beinen gerissen und durch die Wucht des Aufpralls einige Fuß weit zurückgeschleudert. Schwer atmend blieb der Maiko-Naiki am Boden liegen. Der Felsenprinz war heran, prallte auf den Rachuren und rammte ihm seine Faust in den Magen. Der Aufseher prustete heftig, stieß die Luft in einem Schwall aus und verlor bei dem Angriff seinen Streithammer. Der Rachure wankte für einen Moment, blieb dann aber auf den Beinen. Vargnar hatte keine Zeit, nach seinem Schwert zu greifen. Schon hatte ihn der Rachure gepackt und mühelos in die Luft gehoben. Das war für Vargnar eine gänzlich neue Erfahrung. Nie zuvor war er einem so starken Gegner begegnet. Der Rachure schmetterte den Felsgeborenen mit all seiner Kraft auf den Boden, hob den von der Urgewalt seines Gegners überraschten Prinzen wieder auf und schleuderte ihn gegen eine Felswand. Vargnars Felsenrüstung bekam Risse. Schon fürchtete der Felsgeborene, bei einem weiteren Angriff dieser Heftigkeit zu zerbrechen. Es gelang ihm, nach seinem Schwert zu greifen und anzugreifen. Doch der Rachure hatte die Gelegenheit genutzt und seinen Streithammer ergriffen. Nun wehrteer den Angriff des Felsenprinzen ab. Dessen Schwert zerbrach bei der Parade. Ein weiterer Schlag traf Vargnar auf die Brust, warf ihn zurück an die Felswand und zerstörte die steinerne Brustpanzerung. Vargnars Beine wollten ihn nicht mehr tragen. Er rutschte an der Wand entlang langsam zu Boden.
    »Ho, ho, was sehen meine Augen«, höhnte der Rachure siegesgewiss, »ein Krieger aus Stein. Ein seltener Anblick in den Minen. Zu schade, dass ich dich zerschmettern muss, dein Schlag war voller Kraft. Nicht schlecht. Es gibt nicht viele Gegner, die es mit mir aufnehmen können. Ich hätte gerne noch mit dir geplaudert und mehr über dich erfahren. Bevor ich dich zu feinem Sand zermalme, sollst du wissen, wer dich geschlagen hat. Weißt du, wie ich genannt werde?«
    »Wie sollte ich?«, keuchte Vargnar, dem sämtliche Glieder schmerzten.
    »Ich werde Raymour, der Felsenfresser, genannt«, klärte der Rachure den Felsgeborenen auf, »manche nennen mich auch Raymour, den Zermalmer.«
    »Nie gehört«, gab Vargnar offen zu.
    »Jeder in den Minen von Grathar kennt mich.«
    Raymour hielt den Streithammer drohend über den Kopf des Felsenprinzen erhoben. Der Rachure stand bereit, den Felsgeborenen bei der ersten unbedachten Bewegung oder einem Fluchtversuch sofort zu

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