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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Reling.
    Als Murhab beobachtete, wie die Begleitschiffe seinem Beispiel Folge leisteten und die angeordnete Formation einnahmen, brummte er zufrieden in seinen Bart. Alles verlief so, wie er sich das vorstellte.
    »Gut gemacht, Junge!«, lobte er den Flaggenmann, der vor Freude sofort über das ganze Gesicht strahlte. »Wie ist dein Name?«
    »Yorhab, Kapitän.«
    »Gut gemacht, Yorhab!«
    Jetzt galt es, abzuwarten, bis die plötzlich aufgetauchte Sturmfront auf die Luftschiffe traf. Drolatol kehrte an Deck zurück und gesellte sich zum Kapitän.
    »Schützen und Geschütze sind feuerbereit«, meldete er.
    »Und so sind es die unserer Begleitschiffe«, antwortete Murhab, dem die Bereitschaft über Flaggensignale kurz zuvor mitgeteilt worden war.
    »Gut. Was habt Ihr vor, Murhab?«, fragte Drolatol, »wollt Ihr den Sturm mit Geschossen und einer Feuerwand verjagen?«
    »Unsinn. Ich bin Kapitän und keiner von Jafdabhs verträumten Alchemisten«, fasste Murhab seine Einstellung zu den Forschern aus Tut-El-Baya zusammen.
    »Haben wir kein Sehrohr an Bord? Wir könnten uns die Wolken näher betrachten und sehen, wie sie sich verhalten«, schlug Drolatol vor.
    »Doch, wir haben eines«, bestätigte Murhab und rief einen seiner Männer zu sich, »Rim! Sieh dir die Wolken an und sag mir, was du erkennen kannst.«
    Der Sturm war sichtbar näher gekommen. Mit dem bloßen Auge war jedoch nichts weiter als eine tiefe Schwärze zu erkennen, die sich unaufhaltsam Richtung der in Formation wartenden Schiffe bewegte. Die Luftschiffe hielten sich nahezu bewegungslos, in sicherem Abstand voneinander, in gleicher Höhe schwebend, in der Luft. Sie standen in einer Reihe hintereinander, waren mit der Breitseite gegen den Sturm ausgerichtet und bildeten auf diese Weise eine breite Front.
    »Könnt Ihr das auch hören?«, fragte Drolatol plötzlich. »Was sind das für Geräusche? Ist das der Wind?«
    »Ja, ich höre es auch«, sagte Murhab, »hört sich an wie das Kreischen Tausender Blutkrähen.«
    Leichenblass, mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund kam Rim von seinem Beobachtungsposten zurück.
    »Was hast du gesehen?«, fragte Murhab ungeduldig.
    »Ich … sie …«, stammelte Rim.
    »Verdammt, was ist los?« Murhab packte Rim an den Schultern und schüttelte ihn.
    »Sie … oh!«
    Murhab holte mit der Hand aus und gab dem Beobachter links und rechts kräftige Backpfeifen, bis sich dessen Wangen endlich wieder rot färbten und er seinen Mund zuklappte.
    »Reiß dich zusammen, Mann«, fuhr der Kapitän Rim mit barschem Tonfall an, »sag uns, was es mit den Wolken auf sich hat.«
    »Keine Wolken, kein Sturm, Kapitän«, brachen die Worte plötzlich sprudelnd aus Rim heraus, »Kreaturen. Schreckliche Kreaturen. Tausende! Es sind zu viele, sie zu zählen. Sie haben eine schwarze schuppige Lederhaut und sehen aus wie Echsen. Fliegende Echsen. Aus ihren Mäulern ragen scharfe Zähne, ihre Hände sind krallenbewehrt und auf ihrem Rücken befinden sich Schwingen. Es sind Drachen, Kapitän. Unzählige davon. Sie fliegen dicht an dicht. Ein riesiger Schwarm.«
    Der Kapitän ließ Rim los und drehte sich ruckartig zu Drolatol um.
    »Da haben wir es! Die Berichte über die Drachenchimären sind also wahr. Ich wusste, dass dies kein Sturm ist, sonst hätte ich ihn gefühlt«, sagte Murhab voller Sorge, »jetzt seid Ihr am Zug, Drolatol. Ich gebe mein Bestes, unsere Schiffe in Position zu halten, damit Ihr den Angriff führen und die Bestien abwehren könnt.«
    »Wollen wir hoffen, dass unsere Geschütze und die geballte Feuerkraft unserer Schiffe ausreichen, die Drachen in die Flucht zu schlagen«, meinte Drolatol.
    »Sie werden nicht fliehen, mein Fürst«, antwortete Murhab, »holt sie vom Himmel. Wir werden die Biester vernichten müssen, jedes Einzelne von ihnen. Und wehe uns, die Kojos stehen uns in diesem Kampf nicht bei oder Jafdabhs Waffen erweisen sich als untauglich. Jetzt müssen sie sich im Krieg bewähren. Nehmen wir unsere Plätze ein, Drolatol. Wir sehen uns spätestens in den Schatten wieder.«
    Das Kreischen der Rachurendrachen wurde lauter. Die Flugbestien hatten die Flotte bemerkt. Murhab musste nicht hinsehen, um zu erkennen, dass sie sich alsbald gierig auf die Luftschiffe stürzen würden. Vereinzelt waren Schreie an Bordder Luftschiffe zu hören. Die Anspannung unter den Schützen und der Besatzung wuchs mit jeder Sardas. Der Kapitän ermahnte seine Frauen und Männer immer wieder zur Ruhe.
    »Bitte, jetzt bloß

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