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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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selbst überlassen waren. Das vermutete Sapius, aber vielleicht handelte es sich auch um gescheiterte Zuchtversuche, die man hier verschmachten ließ.
    »Und wenn sie zu gefährlich sind und deshalb zur Sicherheit in diese Zellen gesperrt wurden?«, fragte er sich.
    Der Gedanke behagte ihm überhaupt nicht. Er versuchte, sich in der Mitte des Ganges zu halten, um möglichst weit von den Zellentüren wegzubleiben. Sapius fürchtete, dass plötzlich eine Hand, krallen- und klauenbewehrte Pranken, Tentakelnoder etwas ganz anderes aus den Gitterstäben nach ihnen griffe. Sicher war sicher.
    In den meisten Zellen war es stockdunkel oder schummriges Licht verhinderte die Sicht in das Innere der Zellen. Sapius war froh darüber, vermutete er doch hinter den Gittern allerhand Kreaturen und Monstrositäten, mit denen er keine Bekanntschaft machen wollte und die er – bei aller Neugier – weder sehen noch sich vorstellen wollte. Der Anblick eines plötzlich an einer Zellenwand auftauchenden Schattens, der Schemen einer Kreatur und ihr schweres Schnauben genügten ihm vollauf. Mehr von diesem Wesen wollte er nicht sehen.
    »Die ewige Verdammnis kann nicht schlimmer sein«, dachte er bei sich, während er darauf achten musste, mit der Pelzechse Schritt zu halten, ohne auszurutschen.
    »Welcher böse Geist beseelt die Rachuren, damit sie sich auf diese Weise an der Schöpfung der Kojos vergehen?«, fragte sich der Magier kopfschüttelnd.
    Die Zellentür stand offen. Rodso blieb abrupt stehen, wechselte die Richtung, flitzte durch die Beine des Magiers in das Innere und verschwand in der Dunkelheit.
    »Folgt mir und versteckt Euch«, hörte er den warnenden Ruf des Felsenfreundes in Gedanken.
    Sapius brauchte nicht lange zu warten, um den Grund für das Verhalten Rodsos zu erfahren. Schwere Schritte schlurften den Gang entlang und näherten sich. Der Magier hechtete mit einem Satz durch die Tür. In seiner Hast wäre er beinahe der Länge nach hingefallen, wenn ihn nicht Baijosto und Renlasol aufgefangen hätten. Sapius fürchtete, sein rasendes Herz könnte sie verraten, aber niemand außer ihm konnte hören, wie schnell und laut es schlug.
    Die Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit, während sich die Gefährten in der hintersten Ecke der Zelle an die Wand drückten, um vom Gang aus nicht entdeckt zu werden.In der Zelle war es schmutzig. Die Luft wirkte noch muffiger als in dem Gang, durch den sie gekommen waren. Ein scharfer, beißender Geruch stieg Sapius in die Nase. In der Ecke entdeckte Sapius altes Stroh, das dreckiger nicht hätte sein können. Überall auf dem Boden lagen abgenagte Knochen verstreut. In einer anderen Ecke hatten sich Kothaufen und stinkende Pfützen angesammelt. Sapius war sich sicher, dass die Zelle bis vor Kurzem noch bewohnt und selten gereinigt worden war.
    Die Schritte näherten sich, gingen an der Zelle vorbei und entfernten sich wieder in der Richtung, aus der die Gefährten gekommen waren.
    »Die Luft ist rein«, sagte Rodso zu Sapius.
    »Was du nicht sagst«, antwortete der Magier, »ich habe einen ganz anderen Eindruck, wenn ich den fürchterlichen Gestank hier riechen muss.«
    »Ich wollte damit ausdrücken, dass der Wächter weg ist und wir unseren Weg fortsetzen können«, korrigierte sich Rodso.
    »Ich weiß«, entschuldigte sich Sapius, »tut mir leid, aber ich konnte mir die Bemerkung einfach nicht verkneifen.«
    »Ihr erstaunt mich. Obwohl Ihr Euch offensichtlich zu Tode fürchtet, seid Ihr noch zu Scherzen aufgelegt«, zeigte sich Rodso verwundert.
    »Ablenkung, Rodso, nur Ablenkung, sonst sterbe ich hier unten noch vor Angst«, gab Sapius ehrlich zu.
    »Da wärt Ihr sicher nicht alleine. Die Schatten sind in den Brutstätten allgegenwärtig. Mehr als irgendwo sonst auf Ell, so scheint mir.«
    »Danke, sehr ermutigend.«
    »Bitte, gern geschehen«, sendete Rodso ein schiefes Lächeln in den Kopf des Magiers, »können wir jetzt endlich weitergehen? Ich möchte meinen Herrn, Prinz Vargnar, hier unten ungern warten lassen.«
    »Sicher«, antwortete Sapius, »geh du wieder voraus und führe uns.«
    Die Gefährten verließen die Zelle und setzten ihren Weg durch den Gang bis zu seinem Ende fort. Eine steile Treppe führte sie zu einer tiefer gelegenen Ebene, weiter in das Innere der Brutstätten hinab.

    *

    »Was ist mit dem Drachen los?«, wollte Zanmour von einem aufgebrachten Wärter wissen. »Ich höre ihn brüllen. Ist er schon wieder außer sich?«
    »Woher soll ich das wissen«,

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