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Kryson 06 - Tag und Nacht

Kryson 06 - Tag und Nacht

Titel: Kryson 06 - Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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auch Belrod zu sich und drückte den Maiko-Naiki fest an sich. Als sie ihn wieder losließ, hatte sie Tränen in den Augen.
    Baijosto und Belrod schnürten ihre Bündel und verabschiedeten sich noch von Taderijmon. Auch ihn würden sie in diesem Leben nicht wiedersehen, wie Baijosto annahm. Der Abschied fiel ihm schwer. Zum Glück wusste er Belrod an seiner Seite, der völlig unbekümmert war und sich auf eine weitere Reise und Abenteuer an der Seite Baijostos freute.
    *
    Der blinde Greis hatte die Wahrheit gesagt. Jafdabhs Haus duftete angenehm nach Blumen. Nachika hatte sie in kurzer Zeit zielsicher an den Haupteingang des hoch ummauerten Anwesens geführt.
    »Haus ist die falsche Bezeichnung für diesen Palast«
, dachte Sapius, als er das prächtige Gebäude erblickte
»ich werde das Gefühl nicht los, dass Jafdabhs Haus den Kristallpalast an Schönheit und Kunstfertigkeit noch übertrifft.«
    Jetzt galt es, an den Wachen vorbeizukommen. Sapius war froh, Nachika mitgenommen zu haben. Die junge, hübsche Frau erwies sich bei diesem Vorhaben äußerst nützlich. Sapius und Nachika hatten sich vorher abgesprochen, wie sie die Wachen überzeugen wollten.
    »Wir werden von Praistern verfolgt. Sie trachten uns nach dem Leben. Bitte lasst uns durch. Wir müssen unbedingt mit Jafdabh sprechen«, sagte Nachika zu den Wachen am Haupttor. Sie machte dabei ein besorgtes und ängstliches Gesicht.
    »Die Praister?«, der Wachposten zog zweifelnd eine Augenbraue hoch. »Wie kann das sein? Jafdabh hat die Praister schon vor einiger Zeit verjagt. Ihr Anführer Thezael verrottet in der Kloake und mit ihm seine engsten Vertrauten.«
    »Dann hat er nicht alle erwischt«, behauptete Nachika frech, »sie sind entkommen, verstecken sich und handeln aus dem Verborgenen. Sie jagen unbescholtene Einwohner und Bettler wie diesen hier. Wir flehen Euch an, gewährt uns Schutz.«
    »Hm …«, brummte die Wache, »ich weiß nicht, ob ich Euch glauben soll. Ich kann Euch nicht einfach passieren lassen. Wer weiß, was Ihr Übles im Schilde führt. Außerdem klingt Eure Geschichte wenig überzeugend.«
    »O bitte«, Nachika sah geradezu bemitleidenswert verzweifelt aus, »Ihr könnt uns doch nicht einfach hier stehen lassen und unseren Verfolgern ausliefern. Das wäre Jafdabh bestimmt nicht recht!«
    Nachika steigerte sich in ihre Geschichte und brachte es zustande, vor den Wachen Tränen fließen zu lassen. Sapius schwieg, spielte den armen, gebeugten Bettler und freute sich über das schauspielerische Geschick seiner Begleiterin, auf das er selbst hereingefallen war. Damit kochte sie jeden noch so hartherzigen Mann am Ende weich. Er hoffte nur darauf, dass es schnell genug ging, bevor die Vision wieder endete und sie in die Wirklichkeit zurückfielen.
    »Na gut«, lenkte der Wachposten schließlich ein, »wartet hier. Ich werde Euer Anliegen melden und will zumindest im Haus fragen, was ich mit Euch machen soll. Ist an Eurer Geschichte tatsächlich was dran, müssen und werden wir dem nachgehen. So viel ist sicher.«
    Die Wache verschwand. Sapius und Nachika warteten ungeduldig vor dem Tor, während sie sich von den übrigen Wachen argwöhnisch beobachten lassen mussten. Nach einer Weile kam die Wache zurück.
    »Ihr könnt passieren. Jafdabh erwartet Euch«, sagte der Wachposten.
    Sapius hätte einen Freudensprung machen können, als er die Nachricht der Wache hörte. So einfach hatte er sich das nicht vorgestellt. Er war auf den Einsatz seiner magischen Fähigkeiten vorbereitet. Als er gerade durch das Haupttor an der Wache vorbeigehen wollte, spürte er eine schwere Hand auf seiner Schulter.
    »Halt!«, sagte die Wache. »In dieser Aufmachung wird Euch Jafdabh nicht empfangen. Ich habe ihm von Euch und Eurem erbärmlichen Zustand berichtet. Euer Gestank ist nicht zu ertragen. Eure Kleidung ist unangemessen. Ich bringe Euch zuerst ins Badehaus. Dort werdet Ihr gewaschen und auf Kosten unseres Herren neu eingekleidet.«
    Sapius zuckte zum Zeichen seiner Zustimmung gleichgültig mit den Schultern und seufzte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als den Anweisungen der Wache zu folgen, wenn er zu Jafdabh vorgelassen werden wollte. Nachika kicherte hinter vorgehaltener Hand. Sie begleitete Sapius und die Wache durch einen wunderschön angelegten Garten in das nahegelegene Badehaus. Sapius musste sich vor den Augen der Wache und Nachikas vollständig ausziehen.
    »Ihr seid gar nicht mal schlecht gebaut«, flüsterte Nachika und errötete.
    »Ihr

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