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Kryson 06 - Tag und Nacht

Kryson 06 - Tag und Nacht

Titel: Kryson 06 - Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Warum sollte er auf Jafdabhs Vorschlag eingehen? Was kümmerte ihn der Todeshändler, der ihn ausgeraubt und im Staub liegen gelassen hatte? Je mehr er allerdings darüber nachdachte, desto mehr kam er zu der Überzeugung, dass Jafdabh kein schlechtes Herz hatte. Sapius glaubte ihm, dass er eine bessere Welt schaffen wollte. Jafdabh war nur über sein Ziel hinausgeschossen. Und Thezael war ein echtes Übel. Sapius schlug ein.
    »Unter zwei Bedingungen«, sagte Sapius, während er Jafdabhs Hand drückte.
    »Tja … ähm … und die wären?«
    »Ihr verratet mir, wer Euch dabei geholfen hat, im Buch der Macht zu lesen und zu schreiben. Die zweite Bedingung lautet: keine Visionen mehr, solange ich Thezael und die Praister jage und zur Strecke bringe.«
    »Tja … hm … schwierig … hm … was soll ich machen … einverstanden!«
    »Gut«, nickte Sapius, »wer hat Euch geholfen?«
    »Tja … glaubt es oder glaubt es nicht. Es war ein Narr. Er ist von kleinerer Statur und trägt eine Flickenkappe mir Glöckchen auf dem Kopf. Sein Name ist Tarratar. Wisst Ihr, er ist sehr begabt.«
    Sapius klappte vor Schreck der Mund auf. Die Farbe wich ihm aus dem Gesicht und seine Augen wurden groß. Tarratar? Nur langsam gelang es Sapius, sich wieder zu fassen.
    »Das … das … das glaube ich Euch auf der Stelle«, stammelte der Magier, »Ihr sprecht gewiss die Wahrheit. Ich bin nur … wie soll ich sagen … überrascht und … enttäuscht. Ich weiß nicht, ich fühle mich verraten.«
    »Tja … oh … das wollte ich nicht. Es tut mir leid.«
    »Nein, nein«, antwortete Sapius, »das ist nicht Euer Problem. Ich muss nur in Ruhe nachdenken, was das zu bedeuten hat.«
    Sapius war drauf und dran, die Suche aufzugeben und Jafdabh das Buch der Macht zu überlassen. Der Narr spielte ein falsches Spiel. Erst überließ er ihm das Buch, dann sorgte er dafür, dass es in Jafdabhs Hände geriet und half ihm dabei, die Vision einer technischen, ausgebeuteten Welt umzusetzen. Danach wiederum verlangte der Wächter von Sapius, Jafdabh zu suchen und das Buch zurückzugewinnen. Wozu sollte das gut sein? Tarratar hätte das Buch selbst an sich nehmen können. Stattdessen ließ er Sapius und die Streiter im Ungewissen. Der Magier kam sich betrogen vor. Er hatte Tarratar vertraut. Dennoch wollte sich Sapius nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen. Er war weit gekommen. Tarratar handelte nicht ohne Grund. Dessen war sich Sapius sicher. Der Magier hatte nur noch nicht herausgefunden, wofür der erste Wächter einstand. Was trieb ihn um und welches waren seine Ziele? Es hatte keinen Zweck, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Er würde ihn persönlich fragen und auf eine verständliche Antwort hoffen müssen.
    »Tja … eines noch«, unterbrach Jafdabh die Gedanken des Magiers, »ich möchte Euch gerne etwas zeigen. Wie gesagt, es tut mir leid, was Ihr meinetwegen durchmachen musstet. Meine Leute waren … nun … tja … etwas unsanft zu Euch, als sie Euch das Buch raubten. Das lag nicht in meiner Absicht. Ich möchte Euch gerne dafür entschädigen.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Sapius, »wir haben einen Handel. Ihr überlasst mir das Buch und ich kümmere mich um Thezael.«
    »Tja … nein … das meine ich nicht«, antwortete Jafdabh, »Ihr dürft mir das nicht abschlagen. Sobald die Vision endet, steht Ihr mitten in Tut-El-Baya mit nur noch sehr wenig da. Selbst die Kleider, die ich Euch geschenkt habe, werden verschwunden sein. Folgt mir, ich zeige Euch meine geheimen Kammern, in denen ich meine Schätze und einen Teil meines Vermögens aufbewahre. Die Kammern und die dort aufbewahrten Gegenstände existieren in der Wirklichkeit genauso wie in meinen Träumen. Ich habe sie nicht angetastet und sie verschwinden nicht, sollte die Vision enden. Niemand hat sich je dafür interessiert oder vermutet, dass sich unterhalb eines alten, schäbigen Lagerhauses mitten in der Stadt Jafdabhs geheime Kammern befinden würden. Das Lagerhaus liegt in der Wirklichkeit genau an derselben Stelle wie dieses Haus. Ich möchte, dass Ihr Euch dort umseht und Euch angemessen ausstattet. Nehmt Euch, was immer Ihr braucht. Kleidung, Rüstung und Waffen, die Eurer würdig sind. Magische Artefakte. Ich zeige Euch gerne die Rüstung eines Drachenreiters. Sie gehört Euch, wenn sie Euch gefällt und passen sollte. Nachika darf uns begleiten. Auch für sie finden wir bestimmt etwas Nützliches.«
    »Nun gut«, stimmte Sapius zu, »wenn Ihr darauf besteht. Zeigt mir

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