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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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und entmutigend ausgefallen. Seine Ablehnung und sein Desinteresse hatten sogar dazu geführt, dass er Aron vorgeworfen hatte, solcherlei Spekulationen seien nun wirklich nicht sein Job. Außerdem finde man in Kimberliten unterschiedliche Steinqualitäten. Aron war verletzt, ließ sich aber nicht entmutigen. Ihm waren diverse beunruhigende Gerüchte über Jason zu Ohren gekommen, und obwohl er prinzipiell nur glaubte , was sich beweisen ließ, fühlte er sich in der derzeitigen Situation unbehaglich.
    Aron hatte keinen großen Hunger, weil er in der Mine zu Mittag gegessen hatte. Die Minenarbeiter erhielten jeden Tag eine Mahlzeit mit Rindfleisch oder Geflügel und dazu den unvermeidlichen Maisbrei, den pap. Aron war inzwischen auf den Geschmack gekommen und hatte sich vorgenommen, nicht allzu kritisch gegenüber dem Minenessen zu sein, bis er selbst besser kochen gelernt hatte. Aber auf ein Sandwich und ein zweites Bier hatte er durchaus Appetit.
    Nach einigen Augenblicken kehrte er mit einem neuen Bier in einem weiteren gekühlten Bierkrug und einem Sandwich mit Springbockfilet, Senf und Sauerkraut aus der Dose zurück. Er warf einen Blick auf seine Karten, Pläne und Grafiken und versuchte, die Karte mit den Steinqualitäten beiseitezuschieben, gab es aber letztendlich auf, für den Teller Platz zu schaffen. Er machte es sich auf der anderen, noch freien Seite des Tisches mit seinem Sandwich und dem Bier gemütlich. Die Karten und Pläne sahen von hier ein wenig verschwommen aus, weil er kurzsichtig war; nur die Grafik lag nahe genug, um sie deutlich erkennen zu können. Er biss ein großes Stück von dem Sandwich ab, sorgfältig darauf achtend, dass das Sauerkraut nicht seitlich herausquoll. Kauend betrachtete er die Grafik. Irgendetwas daran erschien ihm anders, überraschend neu. Natürlich, schließlich stand sie ja auf dem Kopf. Die Gipfel waren Mulden geworden und die Mulden Gipfel.
    Dieser Perspektivwechsel verlieh der Kurve eine ganz neue Bedeutung. Aron hielt mit dem Kauen inne, noch bevor er das Fleisch schmeckte. Ihm schwirrte der Kopf. Die ganze Zeit hatte er versucht herauszufinden, was der Grund für die Häufung der hochwertigen Schmucksteine sein könnte. Plötzlich dachte er genau umgekehrt: Warum gab es Phasen, in denen sie weniger davon fanden? Sofort schloss er geologische Gründe aus. Jedes Ereignis, das die großen Steine zerstörte, würde auch die kleinen zerstören. Es musste an den Leuten liegen – sie klauten die großen Schmucksteine! Er hatte keine Idee, wie sie es anstellten, aber plötzlich erschien ihm das als die einzig plausible Lösung. Er bemerkte, dass er den Mund noch voll hatte, und schluckte. Da er nicht richtig gekaut hatte, musste er mehrere große Schlucke Bier hinterhertrinken.
    Doch jetzt stand Aron vor einem ganz anderen Problem. Wer stahl die Schmucksteine? Wenn nur ab und zu ein paar verschwänden, würde das ein Versagen ihres ausgeklügelten und kostspieligen Sicherheitssystems bedeuten, aber man konnte die Minenarbeiter oder die Vorarbeiter beschuldigen. Doch Aron errechnete im Kopf, dass mehr als die Hälfte der größeren Steine gestohlen wurden, wenn man die Spitzenwerte der Diamantenfunde als Norm zugrunde legte. Dies erforderte ein ganz anderes Szenario. Aufgeregt spielte Aron es im Kopf durch. Es gab sieben Verdächtige, nein, sechs, denn er wusste, dass er selbst unschuldig war. Doch trotz dieser faszinierenden Hypothese war das im Grunde etwas für den Boss, und das war Jason. Aber er traute Jason nicht. Außerdem schwebte er womöglich in großer Gefahr, falls der Dieb Jason hieß.
    Er holte sein Tagebuch aus dem Schrank, ein gebundenes Notizbuch, das sowohl persönliche Aufzeichnungen als auch berufliche Protokolle enthielt. Er schrieb seine neue Hypothese und die zugrunde liegenden Fakten ausführlich nieder. Dann startete er seinen Laptop, der ungefähr genauso betagt war wie die Klimaanlage, wie er resigniert feststellte, und tippte einen Brief an die Mineneigner in Gaborone. Zwar äußerte er keinen konkreten Verdacht, legte aber seine gesamten wissenschaftlichen Untersuchungen dar und äußerte seine Besorgnis. Es fühlte sich an wie ein Verrat an seinem Chef, aber er brauchte diesen Brief als Rückversicherung. Er druckte zwei Exemplare aus und legte eines in das Tagebuch. Das andere unterschrieb er und steckte es in einen Umschlag, adressiert an Mr Cecil Hofmeyr bei BCMC in Gaborone.
    Jason hielt sich in Johannesburg auf, um Material für die

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