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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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deklarierten Diamanten und daher mit der Produktion verknüpft. Wer auch immer die Schmucksteine stahl, erhielt kein Zertifikat dafür, und das wäre für Jason die einzige Möglichkeit gewesen, den wahren Wert für sie zu erzielen. Aron war zufrieden. Um ihr für ihre Hilfe zu danken, verabredete er sich mit Shirley zu einem abendlichen Drink, was sie etwas versöhnlicher stimmte.
    Es sah so aus, als wäre Jason aus dem Schneider. Aber angenommen, ihm war irgendetwas entgangen? Aron stand vor dem Büro der Buchhaltung und wusste nicht, was er tun sollte. Trotz des Ergebnisses ihrer Sisyphusarbeit an diesem Morgen konnte er sich nicht dazu durchringen, seinem Chef rückhaltlos zu vertrauen. Schließlich kehrte er in Shirleys Büro zurück.
    »Was ich noch vergessen habe, Shirley, könntest du bitte diesen Brief für mich in die Ausgangspost legen?« Er überreichte ihr den Brief an Cecil Hofmeyr und hoffte, sie würde nicht auf die Adresse achten.
    Sie nickte und beachtete den Umschlag kaum. Dann bedeutete sie Aron, dass sie sich nun wieder ihrer eigentlichen Arbeit widmen müsse.
     

Kapitel 20
    Nach Jasons Rückkehr aus Johannesburg ließ Aron ihm einen Tag Zeit, um sich auszuruhen, und bat dann um ein Gespräch. Jason ließ ihn eine halbe Stunde warten. Als der Chef schließlich kam und ihn in sein Büro winkte, war Aron nervös, Jason dagegen schien bester Laune. Es war ihm gelungen, das benötigte Material zu einem guten Preis und mit einem kurzfristigen Liefertermin zu erwerben. Konzentriert lauschte er Arons neuer Theorie und schien sie sorgfältig abzuwägen, bevor er antwortete.
    »Sie wollen also behaupten, dass die Mine normalerweise konstant solche Schmucksteine abwerfen würde, wie wir sie zurzeit in
    Schüben finden? Dass aber jemand die Sahne abschöpft?«
    »Ich dachte vielleicht an geschickte Sortierer«, sagte Aron. »Sie wählen einige Steine aus und verstecken sie irgendwo in der Anlage. Später schmuggeln sie sie heraus.«
    »Aber wie sollten sie unsere Sicherheitsvorkehrungen austricksen?«, fragte Jason. »Die Videokameras im Sortierraum zum Beispiel? Und man gelangt gar erst nicht in den Produktionstrakt, ohne vorher durch die Scanner zu gehen. Ein Wachmann ist Tag und Nacht im Dienst, während die Anlage produziert. Nach der Arbeit wird die Anlage abgeschlossen und gesichert, und nur Dingake und ich besitzen einen Generalschlüssel. Niemand kann rein oder raus, ohne Alarm auszulösen. Also wie sollen die angeblichen Diebe die Diamanten aus der Anlage rausbekommen?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt. Sie und ich haben nichts damit zu tun.« Aron verschwieg, dass er das sorgfältig überprüft hatte. »Also bleibt nur noch eine Person übrig, die die Steine aus der Anlage herausbringen könnte.«
    Jason dachte einen Augenblick lang nach. »Jacob Dingake?« Aron nickte. Jason lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah sein Gegenüber mit starrem Blick an.
    »Sie wissen, dass das eine sehr schwerwiegende Anschuldigung gegenüber einem unserer treuen Kollegen ist?«
    Aron schüttelte den Kopf und sagte leise: »Ich habe nur eine Theorie geäußert. Die Schlüsse ziehen Sie.«
    Das anschließende Schweigen schien sich endlos hinzuziehen. Dann lachte Jason. »Ich weiß nicht, Aron. Ich glaube immer noch, dass es andere Erklärungen geben muss, zum Beispiel die Hypothese, die Sie mir vor Kurzem unterbreitet haben. Die finde ich sehr interessant. Meiner Meinung nach sollten wir in dieser Sache nach allen Seiten offen bleiben. Ich würde eher der Geologie misstrauen alsdem guten alten Jacob. Er ist im Übrigen ein bisschen zu beschränkt, um etwas so Kompliziertes aufzuziehen.« Wieder lachte er.
    »Wir sollten heute Abend in meinem Zimmer ein paar Bierchen zusammen trinken. Bringen Sie Ihre Ration mit, dann gehen wir noch einmal die Geologie zusammen durch. Vielleicht finden wir Ihre zweite Pipe. Das würde für Mr Hofmeyr bestimmt den Ausschlag geben, weitere Sondierungen zu finanzieren.« Dann fügte er hinzu: »Und bis dahin werde ich Mr Dingake sorgfältig im Auge behalten.«
    Aron verließ ihn mit gemischten Gefühlen. Einerseits war er erfreut darüber, dass Jason ihn ernst genommen hatte. Überrascht hatte ihn dessen plötzliches Interesse an seinen geologischen Theorien und die Tatsache, dass Jason das Verschwinden von mehr als der Hälfte seiner besten Diamanten wenig Kopfzerbrechen bereitete. Er schlenderte zurück zu seinem Bungalow und fragte sich, aus welcher Perspektive er seine

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