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Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
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überarbeitet, und sie ist sehr traurig. Auch Ihretwegen, Mike, wissen Sie das überhaupt?«
    »Meinetwegen?«, rief er bestürzt. »Aber wieso das denn? Ich dachte …« Er verstummte.
    »Sie dachten was?«
    »Naja, dass Lilli und ihr Mann sich wieder … Sie wissen schon.«
    »Versöhnt haben? Keineswegs. Wie kommen Sie denn bloß darauf?«
    »Ich … es gab einen Moment, da dachte ich, Lilli und ich, das könnte was werden, aber dann war da ihr Mann, und es sah wirklich so aus, als ob … und sie hat immer wieder versucht, mit mir zu reden.« Er schüttelte den Kopf. »Ich bin so ein Vollidiot.«
    »Da möchte ich Ihnen nicht widersprechen«, sagte Käthe trocken. »Sie mögen Elisabeth?«
    Mike schaute Käthe offen ins Gesicht. Sein Blick wurde weich. »Frau Berger – ich liebe Lilli. Ich glaube, ich war schon in sie verliebt, als sie nur Kundin an meinem Marktstand war. Aber Sie sind doch die Mutter von Lillis Mann, oder? Ich muss mich entschuldigen, dass ich so über Ihre Schwiegertochter spreche, sie ist schließlich immer noch die Ehefrau Ihres Sohnes.«
    »Papperlapapp, junger Mann. Mein Sohn hat Elisabeth – seine ganze Familie – betrogen. Das finde ich schrecklich. Armin hat Elisabeth sehr unglücklich gemacht. Ich würde mich aufrichtig für sie freuen, wenn sie ein neues Glück fände.«
    »Hut ab, Frau Berger. So würde nicht jede Schwiegermutter reagieren. Verraten Sie mir, wo ich Lilli erreichen kann?«
    »Fahren Sie ihr hinterher. Ich glaube, Elisabeth braucht Sie jetzt. Können Sie das? Ihren Hof alleinlassen?«
    »Ja … ja! Ich habe Mitarbeiter, Helfer! Aber ich brauche mindestens einen Tag, um alles zu organisieren. Wo ist Lilli?«
    »Sie ist auf dem Weg nach Helgoland. Am Donnerstag fährt noch ein Katamaran zur Insel, der vorletzte für dieses Jahr. Stellen Sie sich auf eine Woche ein. Der nächste fährt erst wieder am Mittwoch darauf Richtung Festland, bis dahin ist auch die Ferienwohnung gemietet. Danach kommen Sie nur noch per Charterflugzeug wieder von der Insel herunter. Alles oder nichts, Herr Kowalski.«
    Mike nickte. »Alles oder nichts. Ich entscheide mich für alles. Ich werde morgen einen hektischen Tag haben und jede Menge Leute anrufen müssen.«
    Käthe tätschelte Mikes Hand. »Das schaffen Sie schon, ich bin ganz sicher. Und jetzt schreibe ich Ihnen alles auf, was Sie wissen müssen. Und, junger Mann – packen Sie einen dicken Pullover ein.«
     
     
    Als Lilli mit Koffer und Rucksack vom Katamaran auf den Landungssteg kletterte, wurde sie bereits erwartet. Ein etwa zwölfjähriges Mädchen stand dort und hielt eine Schiefertafel in die Höhe, auf der in krakeliger Kinderschrift mit Kreide »Frau Berger« geschrieben war. Hinter dem Mädchen stand ein kleiner Bollerwagen, neben dem ein zerzauster, mittelgroßer Mischlingshund saß.
    Lilli ging auf das Mädchen zu, stellte den Koffer ab und streckte die Hand aus. »Guten Tag. Ich bin Lilli Berger. Ihr seid hier, um mich abzuholen?«
    Das Mädchen schüttelte ihr die Hand und nickte. »Hallo, Frau Berger. Ich bin Meike Janssen.« Sie deutete auf den Hund. »Das ist Carlos. Wir bringen Sie zu Ihrer Wohnung. Den Koffer und den Rucksack können Sie in die Karre stellen.«
    »Freut mich, Meike Janssen. Sehr erfreut, Carlos.«
    Als der Hund seinen Namen hörte, spitzte er seine Fledermausohren und begann zu hecheln. Es sah aus, als würde er breit grinsen. Sein buschiger Schwanz klopfte auf den Boden.
    »Ich glaube, er mag Sie«, sagte Meike ernsthaft. »Wenn Sie wollen, können Sie mit ihm spazieren gehen.«
    »Vielleicht mache ich das sogar. Ich freue mich immer über nette Gesellschaft. Wollen wir?« Lilli stellte ihren Koffer in den Wagen. »Dann los. Soll ich dir ziehen helfen?«
    Meike schüttelte den Kopf, dass ihre hellblonden Haare um ihr braun gebranntes Gesicht flogen. »Nicht nötig. Komm, Carlos.«
    Der Hund sprang auf und trippelte ihnen schwanzwedelnd voraus eine breite Einkaufsstraße entlang. Tagesgäste bevölkerten das zollfreie Schlaraffenland, gingen von Geschäft zu Geschäft, schwer bepackt mit Plastiktüten, deren Aufdruck ihren Inhalt verriet: Zigaretten, Alkohol oder Tee. Meike erklärte Lilli alles, was sie wissen musste. »Das ist hier das Unterland. Hier kann man überall Souvenirs kaufen. Oder Schnaps und Parfüm. Oder Mode. Da vorne links ist die Post. Bei Ihnen in der Wohnung liegt aber auch ein Plan, da steht alles drauf. Wir fahren jetzt mit dem Aufzug.«
    »Mit dem Aufzug?«
    »Ja, wir können

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