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Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
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lag ein großes, in Papier eingeschlagenes Paket. Mike spähte an der hoch aufgetürmten Ware vorbei. »Hallo, guten Tag«, sagte er und lächelte. »Mike Kowalski. Ich bringe die Ware für Lilli … für Frau Berger. Ist sie in der Küche?«
    »Nein, ich vertrete sie heute. Ich bin Käthe Berger. Kommen Sie doch bitte herein. Ich habe Sie schon erwartet. In die Küche, bitte.«
    Die Enttäuschung wischte das Lächeln aus seinem Gesicht. Bevor er das Haus betrat, streifte er seine Schuhe an der Fußmatte ab, was Käthe sehr wohlwollend zur Kenntnis nahm.
    Er stellte die Kiste auf den Küchentisch, nahm das große, in Papier eingewickelte Paket herunter und sagte: »Hier ist Fleisch drin, Frau Berger. Das muss sofort in den Kühlschrank.«
    Käthe nahm ihm das Bündel ab und erwiderte: »Setzen Sie sich bitte. Sie tun mir doch den Gefallen und leisten mir bei einer Tasse Kaffee ein wenig Gesellschaft?«
    Mike wirkte erstaunt, stimmte aber zu. »Eine so charmante Einladung kann ich unmöglich ausschlagen, Frau Berger. Gern.«
    Käthe hatte den Tisch bereits vorbereitet. »Ein Stück Apfelkuchen? Ganz frisch – und mit Äpfeln aus Ihrem Garten gebacken, wie Kati mir gesagt hat.«
    Mike lächelte. »Kati … sie ist in der Schule, nehme ich an?«
    Käthe nickte. Sie goss Kaffee ein und stellte die Apfeltorte auf den Tisch. »Sahne?«
    »Frau Berger, Sie verwöhnen mich. Sehr gern.« Mike aß seinen Kuchen mit großem Appetit.
    »Sagen Sie, Herr … Kowalski, richtig?«
    Mike nickte mit vollem Mund.
    »Nun gut, Herr Kowalski«, fuhr Käthe fort, »Sie bewirtschaften einen Bauernhof?«
    »Ja. Aber ich habe keine Tiere. Ich baue Obst und Gemüse an. Ich stehe zweimal wöchentlich auf dem Biomarkt und beliefere einige Restaurants – und Ihre Schwiegertochter, zum Beispiel.«
    »Und die Arbeit macht Ihnen Spaß? Ist das Ihr erlernter Beruf?«
    »Ja zur ersten Frage, nein zur zweiten. Eigentlich bin ich – war ich – Lehrer. Der Bauernhof ist meine Passion. Seit fünf Jahren bin ich jetzt dabei, und ja, es macht mir großen Spaß. Ich arbeite an der frischen Luft, treffe nette Menschen …« Er hob seine Kaffeetasse und prostete Käthe damit zu.
    »Können Sie gut davon leben?«
    Mike grinste. »Mittlerweile ja. Ich musste mir natürlich erst einen Kundenstamm erarbeiten, aber da ich gute Qualität liefere, sind meine Umsätze sehr zufriedenstellend.« Er lachte. »Ich weiß, als Geschäftsmann sollte ich eigentlich lauthals klagen, aber das entspricht nicht meiner Natur. Ich finde, ich habe ein schönes Leben.«
    Käthe war von Mike Kowalski angetan. Er hatte gute Manieren, zeigte keinerlei Verlegenheit bei ihren Fragen, gab offene Antworten. Die langen Haare waren nicht ihr Geschmack, aber selbst der geflochtene Zopf ließ ihn nicht unmännlich aussehen, fand sie. Und wenn es Elisabeth nichts ausmachte, dass ihr Partner längere Haare hatte als sie selbst … »Leben Sie allein auf Ihrem Hof?«
    »Ja, es sei denn, Sie rechnen meine beiden Hunde mit. Um ehrlich zu sein, die zwei Rabauken führen sich auf, als wäre ich ihr Mitbewohner.«
    »Sie haben zwei irische Wolfshunde, nicht wahr? Ich habe ein Foto von Ihnen und Ihren Hunden gesehen, es hängt drüben in Elisabeths – Lillis – Büro an der Pinnwand.«
    »Wirklich? In Lillis Büro hängt ein Foto von mir?«, fragte Mike erfreut und errötete leicht. »Apropos Lilli – kommt sie später noch? Ich müsste … hm … etwas mit ihr besprechen … äh … der nächste Auftrag …« Er fing tatsächlich an zu stottern.
    »Elisabeth ist nicht in der Stadt. Sie ist gerade im Moment auf dem Weg in einen kurzen Urlaub.«
    Jetzt sah er sehr enttäuscht aus. »Sie ist bestimmt mit ihrem Mann gefahren …«, murmelte er leise, wie zu sich selbst.
    Also hatte Kati mit ihrer Vermutung recht gehabt. Er glaubte, Lilli hätte sich wieder mit Armin versöhnt.
    Mike saß mit hängenden Schultern auf seinem Stuhl und schob mit der Gabel das letzte Stückchen seines Apfelkuchens auf dem Teller hin und her. Er seufzte. Der große, muskulöse Mann wirkte auf einmal wie ein kleiner, trauriger Junge.
    Käthe beschloss, ihn zu erlösen. »Herr Kowalski.«
    »Hm.«
    »Herr Kowalski, hören Sie.«
    Er blickte von seinem Teller auf. Seine Augen schimmerten tatsächlich feucht.
    »Elisabeth ist allein gefahren. Ich habe einen Urlaub für sie gebucht, weil sie gestern wieder einen Schwächeanfall hatte.«
    Mike vergaß sofort sein eigenes Leid. »Wie geht es ihr? Wohin fährt sie?«
    »Sie ist

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