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Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
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dann lass dich nicht zu sehr von Mike ablenken. Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit, carissima .«
    »Danke. Und grüß Pierre von mir, ja?«
    »Der ist gerade bei dir zu Hause und kocht mit Käthe.«
    »Ach du liebe Güte! Dann hoffen wir mal, dass das gut geht mit dem wütenden Mann und der strengen Frau.«
    »Ach, so wütend ist der gar nicht. Das ist alles nur Show.« Gina kicherte vergnügt. »In Wirklichkeit will der nur spielen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Oho – hast du mir vielleicht auch etwas zu erzählen, Gina?«
    Gina lachte. »Vielleicht – wer weiß? Offenbar gibt es bei uns beiden große Informationsdefizite. Ich freue mich darauf.«
    »Ich auch. Tschüss, Süße, bis bald.«
     
    Lilli gab Mike das Telefon zurück. »Jetzt ist es offiziell.«
    Mike umarmte Lilli. »Um so besser. Ich habe keine Lust, so zu tun, als wäre nichts zwischen uns beiden. Was denkst du, wie deine Töchter reagieren werden?«
    »Kati mag dich sehr. Außerdem hat sie ja auch damals mit Gina zusammen das Blind Date für uns organisiert, vergiss das nicht.«
    Mike küsste sie. »Das werde ich nicht – niemals. Auch wenn es vielleicht der falsche Zeitpunkt war. Aber was ist mit Svenja? Ich habe nicht den Eindruck, dass sie ein Fan von mir ist.«
    Lilli runzelte die Stirn. »Das ist nicht das größte Problem. Sie ist momentan so sauer auf mich, dass sie zu Armin gezogen ist.«
    »Wieso, was ist passiert?«
    Lilli zeigte auf eine Bank, die in der Nähe stand, und zog Mike dort hin. »Komm, wir setzen uns, ja?« Carlos machte es sich zu ihren Füßen bequem und begann, sein Stöckchen zu zerkauen. Lilli und Mike saßen Hand in Hand schweigend auf der Bank und beobachteten, wie Carlos sein Spielzeug langsam aber sicher in einen kleinen Haufen Späne verwandelte.
    »Svenja und ich hatten einen Riesenstreit«, sagte Lilli schließlich. »Sie ist der Meinung, ich soll gefälligst mehr Geld ranschaffen, weil ich ja schließlich ihren freigiebigen Vater aus dem Haus getrieben habe.«
    »Aha. Und wie sollst du das machen, ihrer Meinung nach? Noch mehr schuften?«
    Lilli schüttelte den Kopf. »Ich soll … Ach, davon weißt du ja noch nichts.«
    »Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.«
    Lilli lachte und boxte Mike vor die Schulter. »Werd nicht frech, du.« Sie wurde wieder ernst. »Ich habe ein Angebot von einem Fernsehsender. Für eine tägliche Kochsendung.«
    Mike pfiff anerkennend durch die Zähne. »Nicht schlecht, Lilli Leihköchin. Demnächst also Lilli Fernsehköchin. Da müsste Svenja doch eigentlich Luftsprünge machen.«
    »Das ist es ja gerade. Sie ist ausgeflippt und hat sich gleich ausgemalt, wie der Promi-Lifestyle bei uns Einzug hält. Darüber hat Kati sich aufgeregt, und dann ist bei uns der Dritte Weltkrieg ausgebrochen. Schrecklich.«
    »Und dann?«
    »Dann habe ich gesagt, dass ich das Angebot nicht annehmen werde, wenn die bloße Möglichkeit hier schon so ein Theater auslöst.«
    »Verstehe. Daraufhin ist sie richtig ausgerastet, vermute ich mal.«
    »Gut kombiniert, Watson. Sie hat Armin angerufen, ihre Koffer gepackt und war weg.«
    »Deshalb ging es dir so schlecht.«
    Lilli nickte. »Auch – aber nicht nur. Ich habe mich so allein gelassen gefühlt. Niemand schien mir bei der Entscheidung wegen der Sendung helfen zu wollen. Gina hat sich auch zurückgezogen. Ich war einfach total überfordert.«
    »Und? Willst du das Angebot annehmen?«
    »Ich weiß nicht.« Lilli schob mit ihren Fußspitzen die Holzspäne von Carlos’ Stöckchen zu einem kleinen Haufen zusammen. Dann sagte sie: »Eher nicht. Das würde einen wahnsinnigen Zeitaufwand bedeuten.«
    »Und davon abgesehen? Hast du Lust dazu? Ist dir mit dem Angebot ein heimlicher Wunsch erfüllt worden?«
    »Gegenfrage: Wie findest du es? Möchtest du mich im Fernsehen sehen? Täglich?«
    Mike grinste. »Weiß nicht, ich war noch nie mit einem Fernsehstar zusammen. Aber mal im Ernst – wenn dir das Spaß machen würde, freue ich mich für dich … mit dir. Dann werde ich dich unterstützen, wo ich kann. Was wird denn dann aus eurem Unternehmen?«
    Lilli seufzte. »Das ist es ja gerade. Es macht mir großen Spaß, mit Gina zusammenzuarbeiten. Monsieur Pierre könnte für mich einspringen, aber …« Sie verstummte und starrte aufs Meer hinaus.
    »Aber du willst überhaupt nicht, dass für dich eingesprungen wird, richtig?«
    »Hm.«
    »Du solltest das Angebot nicht annehmen, wenn du nicht hundertprozentig davon überzeugt bist,

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