Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
Vom Netzwerk:
eingeschlafen, Arm in Arm und erschöpft.
    Sie streifte sich ihren Morgenrock über und tänzelte summend in die Küche. Das würde ein wunderbarer Tag werden! Doch als sie aus dem Küchenfenster sah, stockte ihr der Atem.
    Armin kam auf die Haustür zu.
    Sie öffnete ihm, bevor er klingeln konnte. »Armin, guten Morgen. Was führt dich zu mir?«
    Armin zog hinter seinem Rücken eine rote Rose hervor. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Habe ich dich geweckt? Zieh dich an, ich habe eine Überraschung für dich. Ich warte hier.«
    Lilli nahm die Rose und sagte: »Danke, aber das passt eigentlich gerade nicht. Ich …«
    »Ach komm, es dauert nicht lange. In zehn Minuten bist du wieder hier. Übrigens, du siehst irgendwie anders aus. Warst du beim Friseur?«
    Sie zögerte. Was wäre jetzt einfacher – Armin nachzugeben und ihn schnell wieder loszuwerden, oder ihn jetzt wegzuschicken und eine Auseinandersetzung zu riskieren?
    »Also gut, Armin, aber wirklich nur kurz. Warte hier, ich ziehe mir etwas an.« Lilli schloss die Tür, damit er nicht plötzlich im Haus auftauchen konnte.
    Leise schlich sie sich ins Schlafzimmer. Mike bewegte sich leicht und murmelte irgendetwas, wachte aber nicht auf. Lilli zog sich eine Jeans und ein T-Shirt an, schlüpfte in Sneakers und ging wieder hinaus zu Armin.
     
     
    »Also, Armin, worum geht es?«, fragte sie, während sie die Tür hinter sich ins Schloss zog.
    Armin grinste verschwörerisch. »Wirst du gleich sehen! Ich bin gespannt auf dein Gesicht.« Er öffnete das Gartentürchen, griff in seine Jackentasche und zog eine überdimensionale Geschenkschleife aus rotem Tüll hervor. »Bitte sehr!«
    Erst da sah sie es: ein kleiner Autoschlüssel baumelte schimmernd an dem Band. Armin zeigte mit großer Geste auf einen grasgrünen, glänzenden Kleintransporter, der nagelneu aussah.
    Armin breitete die Arme aus und rief: »Na, was sagst du? Ist er nicht toll?« Als Lilli nicht reagierte, ließ er die Arme langsam wieder sinken. »Was ist los? Gefällt dir die Farbe nicht? Willst du ihn lieber in Blau? Oder Gelb? Du musst mir nur noch sagen, wie der Wagen beschriftet werden soll.«
    Lilli hob eine Hand. »Stop, Armin. Ich werde das nicht annehmen.«
    Aber Armin wollte nicht verstehen. Er legte den Arm um Lilli, zog sie zur Fahrertür, drückte ihr den Schlüssel in die Hand und sah sie bittend an. »Fahr doch ein paar Meter. Bitte. Na los, die Tür ist offen.« Ohne ihre Antwort abzuwarten, lief er um den Wagen herum und setzte sich auf den Beifahrersitz.
    Lilli warf einen Blick zurück zum Haus. Dies war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort für eine lautstarke Auseinandersetzung mit Armin. Sie stieg in das Auto und steckte den Schlüssel in den Anlasser. »Na gut, ich fahre ein paar Kilometer. Aber das bedeutet nicht, dass ich …«
    »Fahr doch erst mal los. Du wirst dich sofort in ihn verlieben.«
    Lilli gab auf. Armin würde es früher oder später begreifen müssen, dass sie den Wagen nicht annehmen würde. Sie drehte den Schlüssel, und der Motor sprang leise brummend an. Sie löste die Handbremse und fuhr los.
    Während der Fahrt wurde Armin nicht müde, die zahlreichen Vorzüge und die topmoderne Sonderausstattung des Wagens wortreich anzupreisen. Ihm schien nicht aufzufallen, dass Lilli kein Wort sagte.
    Nach wenigen Kilometern durch die Stadt stoppte Lilli den Wagen am Straßenrand. Bis zu ihrem Haus waren es noch gut zweihundert Meter. Sie wollte nicht, dass Mike sie gemeinsam mit Armin sah. »Also, Armin. Was soll das hier?«
    Der grinste selbstgefällig. »Du brauchst doch einen vernünftigen, großen Wagen für deine Arbeit, oder? Ich dachte, der könnte dir gefallen.«
    »Ich will das nicht. Das ist ein viel zu großes Geschenk. Glaub ja nicht, dass du mich so …«
    »Aber ich kann es mir doch leisten, Lilli. Und warum soll ich dir nicht eine kleine Freude machen?«
    »Eine kleine Freude? Armin, das ist maßlos übertrieben. Ich werde den Wagen auf keinen Fall annehmen. Und wo wir gerade beim Thema Geld sind. Hör auf, Svenja so übertrieben zu verwöhnen. Ich habe dann immer das Theater mit ihr. Das nervt mich unheimlich.«
    »Aber Lilli, ich will doch nur … Ich will dir doch nur zeigen, dass ich dich noch immer liebe.« Armin beugte sich zu ihr und versuchte, sie zu küssen.
    Lilli wich zurück und schlug nach ihm. »Wag es nicht, Armin! Ein für alle Mal: Lass mich in Ruhe! Es ist endgültig vorbei, kapier das endlich!«
    Armin war blass

Weitere Kostenlose Bücher