Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
Vom Netzwerk:
hölzerne Gartenliegen waren mit Decken und Kissen zu bequemen Lagerstätten umfunktioniert worden. Auf einem niedrigen, runden Tisch standen brennende Kerzen in farbigen Windlichtern, zusammen mit zwei Sektgläsern. Dean Martin sang dazu schmachtend seine Liebeslieder. Mike hielt eine Sektflasche hoch und rief: »Schau mal, was ich hier gefunden habe. Da meint es aber jemand sehr gut mit uns beiden.«
    Lilli ging langsam durch das Gras auf ihn zu. »Mike, ich schwöre dir, ich hatte keine Ahnung.«
    Mike lachte und stellte die Sektflasche ab. Dann nahm er ihr das Tablett aus den Händen, stellte es auf den Tisch und sagte: »So, wie du guckst, glaube ich dir das sofort. Aber trotzdem, es ist alles perfekt. Den Sekt habe ich eisgekühlt in einer Kühltasche gefunden, und da ist noch eine Flasche. Der CD-Spieler musste auch nur gestartet werden. Herrlich!« Er nahm Lillis Hände und zog sie an sich. »Lass es uns genießen, ja? Ich freu mich so darüber, dass wir endlich einmal allein sind. Ich warte schon so lange darauf.« Er beugte sich zu ihr und küsste sie. Lilli wurde schwindelig, und ihr Herz klopfte wie rasend. Sie schloss die Augen und lehnte sich an ihn. Seine Hände schoben sich in ihre Haare und hielten sanft ihren Kopf. Lilli legte ihre Arme um Mike und zog ihn noch näher zu sich. Da begann das Telefon im Haus zu klingeln. Lilli löste sich von Mike. »Das Telefon …«
    Er versuchte, sie festzuhalten. »Lass doch, Lilli.«
    »Nein, Mike, vielleicht ist das Kati.« Leise fügte sie hinzu: »Ich weiß nicht, wann die Mädchen hier wieder auftauchen werden.« Sie errötete.
    Mike ließ sie los und lachte. »Verstehe. Das ist natürlich eine wichtige Information.«
    Lilli rannte ins Wohnzimmer und griff nach dem Apparat. »Ja? Hallo?«
    »Störe ich gerade, bellissima ?«
    »Du hast alles eingefädelt, stimmt’s?«
    »Seid ihr schon im Garten, Lilli? Was für ein Glück, dass es heute Mittag aufgehört hat zu regnen! Habt ihr Spaß?«
    »Gina, was hast du dir dabei gedacht?«
    Ihre Freundin lachte. »Och, nichts. Genieß den Abend, ja? Deine Mädchen und ich waren im Kino, und jetzt sitzen wir bei mir in der Küche und stopfen uns mit Acht Kostbarkeiten aus dem Chinarestaurant voll. Unter uns: Acht Grausamkeiten fände ich passender, Glutamat bis zum Abwinken.« Sie kicherte leise. »Die beiden werden übrigens auch bei mir übernachten. Svenja hat zwar gemeckert, aber ich konnte sie dann doch damit locken, dass sie den Film und das Essen aussuchen durfte.«
    »Das Essen aussuchen durfte«, wiederholte Lilli perplex.
    »Aber jetzt sag doch mal, wie ist es denn so? So ganz allein mit Mike? Habt ihr euch schon geküsst?«
    »Gina!«
    »Wusste ich es doch. Wurde auch Zeit. Und jetzt husch, husch, zurück zum Traummann, aber pronto . Ich werde die Mädchen bis mindestens morgen Mittag hier in Geiselhaft nehmen, notfalls mit körperlicher Gewalt. Ich wünsche euch noch viel Spaß.«
    Und damit hatte sie aufgelegt.
    Lilli stand mit dem Hörer in der Hand unschlüssig im Wohnzimmer. Noch war Zeit, alles abzubrechen. Aber wollte sie das überhaupt? Sie fühlte sich wohl mit ihm, und er tat ihr so gut. Sie hatte schon beinahe nicht mehr gewusst, wie es sich anfühlte, in den Armen eines Mannes zu liegen.
    Lilli rannte in ihr Bad und schaute in den Spiegel. Ihre Augen leuchteten, ihre Wangen glühten rosig. So sah keine Frau aus, die den Mann, der sehnsüchtig auf sie wartete, nach Hause schicken wollte. Rasch fuhr sie sich durch die Haare und warf sich selbst eine Kusshand zu.
    Dann lief sie wieder in den Garten hinaus, so schnell sie konnte.

Kapitel 24
     
    Langsam wurde Lilli wach. Neben sich fühlte sie einen warmen Körper. Für einen Moment war sie verwirrt. Dann fiel ihr alles wieder ein, und ein glückliches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie drehte den Kopf. Da lag er und schnarchte leise: Mike.
     
     
    Als sie nach dem Telefonat mit Gina wieder in den Garten gegangen war, hatte Mike den Sekt bereits in die Gläser gefüllt. Sie hatten angestoßen und getrunken, und dann hatten sie eng umschlungen getanzt, begleitet von Dean Martins Samtstimme. Immer wieder hatten sie sich geküsst. Irgendwann hatten sie auf den Liegen gesessen und sich schweigend an den Händen gehalten. Alles hatte sich ganz natürlich angefühlt, ihre Verlegenheit vom Beginn des Abends war völlig verschwunden gewesen. Sie wusste nicht mehr, wann sie schließlich ins Haus gegangen waren.
    Erst im Morgengrauen waren sie

Weitere Kostenlose Bücher