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Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
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die Tränen aus den Augen liefen. Ich habe dann die Mädchen ins Auto gepackt – und da sind wir.«
    Lilli versuchte, sich zu sammeln. »Gina, entschuldigst du mich bitte? Ich muss mit Kati sprechen und sehen, wie ich ihr helfen kann.«
    Gina sah sie forschend an. »Alles in Ordnung mit dir? Du wirkst so … Ich weiß nicht. Wie war denn überhaupt dein Abend mit Mike?«
    »Nett«, sagte Lilli abwesend, in Gedanken schon bei ihrer Tochter.
    »Nett? Nur nett?«
    »Genau.«
    »Hat er nicht … Ich meine, habt ihr … Du weißt schon.«
    Lilli wusste genau, welche Antwort ihre beste Freundin sich erhoffte, schließlich hatte Gina das romantische Dinner mit Mike nicht ohne Hintergedanken geplant. Es war ja auch alles gut gelaufen – bis Mike das Weite gesucht hatte.
    »Wir hatten einen netten Abend, wie gesagt. Nett gegessen, nett geplaudert, die nächsten Aufträge besprochen … Danke übrigens noch mal für den Tag im Wellness-Center und das schöne Essen. Das hat mir wirklich gutgetan.«
    Gina sah skeptisch aus, verabschiedete sich aber, ohne weiter zu nachzuhaken. »Na gut, wir sehen uns dann. Wenn du mich brauchst …«
    Lilli umarmte ihre Freundin. »Ich weiß. Und ich bin froh darüber, Gina, ehrlich.«
    Gina wandte sich ab, schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn und drehte sich wieder zu Lilli um. »Mensch, Lilli, das habe ich völlig vergessen bei der ganzen Aufregung: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Deshalb habe ich auch deine Blumen zu Hause gelassen, verdammt. Steht dir heute überhaupt der Sinn nach Gesellschaft? Später vielleicht?«
    Lilli schüttelte den Kopf. »Das ist gerade alles ein bisschen viel. Ich … ich möchte mich heute intensiv um Kati kümmern.«
    Gina musterte sie forschend. »Sicher? Ich weiß nicht, du bist so … anders. Sonst alles in Ordnung?«
    »Absolut. Alles bestens. Ich melde mich, und dann quatschen wir, ja?«
    Natürlich war bei ihr alles in Ordnung … Konnte eine Frau sich einen schöneren Geburtstag wünschen und ein besseres Geschenk, als von einem Mann verlassen zu werden, nach einer einzigen, wundervollen Nacht?
     
     
    Lilli klopfte an Katis Zimmertür, hinter der Stille herrschte. Nach einiger Zeit ertönte leise Katis Stimme: »Ja?«
    »Kati, ich bin’s. Darf ich reinkommen?«
    Wieder nichts, dann: »Okay.«
    Kati lag auf ihrem Bett und starrte an die Zimmerdecke. Die Vorhänge waren geschlossen.
    Lilli setzte sich auf die Bettkante. »Wie geht es dir, Süße?«
    Aus Katis Augenwinkeln sickerten dicke Tropfen und flossen auf ihr Kopfkissen. Sie machte keine Anstalten, sich die Tränen wegzuwischen. »Ach, Mama«, flüsterte sie zittrig.
    Lilli wusste, wie ihre Tochter sich fühlte. Nichts war so schlimm wie der erste Liebeskummer, dieser sprachlos machende Schmerz, dieses sichere Gefühl, nie wieder glücklich sein zu können. »Magst du reden, Kati? Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?«
    »Tante Gina hat doch bestimmt schon …« Sie schluchzte.
    Lilli nahm eine Packung Papiertaschentücher von Katis Nachttisch, zog ein Tuch heraus und tupfte Katis Tränen ab. »Klar hat Gina kurz erzählt. Aber trotzdem.«
    Kati putzte sich geräuschvoll die Nase. Sie sah Lilli nicht an. »Wir haben beim Frühstück gesessen. Svenja hat unheimlich genervt, dass sie endlich wieder nach Hause will und so. Ich hatte Tobi die ganze Zeit nicht gesehen, auch gestern Abend nicht, er war mit Kumpels unterwegs. Wir haben auch schon geschlafen, als er nach Hause kam …«
    Kati stockte und schluchzte verzweifelt. Ihr schien wieder bewusst zu werden, dass er keineswegs allein nach Hause gekommen war und dass er die Nacht mit einem Mädchen verbracht hatte, während sie buchstäblich im Nebenzimmer geschlafen und nichts geahnt hatte.
    Sie beruhigte sich ein wenig und fuhr fort: »Und dann hörte ich ihn die Treppe runterkommen, und ich habe mich schon gefreut, dass er sich zu uns an den Frühstückstisch setzt. Svenja war schon wieder in Hochform, so nach dem Motto ›Katis Verliebter kommt, und jetzt wird Kati rot.‹« Vor lauter Weinen konnte sie nicht weitersprechen. Lilli drängte sie nicht, sondern saß einfach ruhig auf der Bettkante. »Und dann … Mama, es war schrecklich! Dann ging die Tür auf, und er kam rein – und diese Tussi hing ihm am Hals. Mama, es hat sich angefühlt wie ein Tritt in den Magen, ehrlich! In meinen Ohren hat es gerauscht, und ich konnte ihn nur anstarren.« Sie verstummte wieder, versunken in der Erinnerung an diesen Moment des

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