Kuehe essen Wiese auf
Beerengarten nicht fehlen. Ebenso wie die Himbeere gehört sie zur Familie der Rosenartigen, ist stachelbewehrt und eigentlich keine Beere, sondern wie sie eine Sammelsteinfrucht. Sie hat kein Pelzchen auf ihren Fruchtkügelchen, sondern feine Einzelhärchen dazwischen und unterscheidet sich von ihrer himbeerigen Schwester auch dadurch, dass sie fest am Blütenboden sitzt und sich nicht so leicht ablösen lässt. Ihre weißen oder rosa Blüten sind von Juni bis August ebenfalls beliebte Landeplätze von Bienen und anderen fliegenden Feinschmeckern. Im Unterschied zur Himbeere ist die Brombeere eine Rankerin, die gerne zwei bis drei Meter in die Höhe klettert, was man im Hausgarten berücksichtigen sollte, indem man ihr die nötigen Hilfen in Form von Spalieren gibt. Um ihren Überschwang im Wachstum überschaubar zu halten, muss immer mal wieder kräftig ausgelichtet werden. Nach der Beerenernte – von Juli bis Oktober – sollte ein Teil der Ruten in Bodennähe abgeschnitten werden, weil die Brombeere zum Verholzen neigt.
In der Volksmedizin spielt vor allem Tee von Brombeerblättern eine Rolle. Aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung verwendet man sie zum Gurgeln bei Rachen- und Halsentzündungen, aber auch für Waschungen bei chronischen Hauterkrankungen. Wegen ihres aromatischen Wohlgeschmacks werden Brombeerblätter oft Früchteteemischungen beigegeben oder dienen als Frühstückstee-Ersatz für Schwarzteemischungen.
Erdbeere – die rote Königin
Wohl die bekannteste aller (Schein-)Beeren – ja, auch sie ist eine nüsschentragende Sammelsteinfrucht aus der Familie der Rosengewächse – ist die Erdbeere . Sie gehört in jeden Hausgarten, wenn auch nicht in die Abteilung Bäume und Sträucher. Man sollte ihr im Kräuter- oder Gemüsegarten eigene Beete gönnen, zumal sie nicht in die Höhe strebt, sondern brav auf dem Boden bleibt. Teilweise so flach, dass man ihr während der Fruchtreifezeit Holzwolle unterlegen sollte, damit die Früchte nicht ins Erdreich hängen, was Tierfraß und bei Nässe Fäulnis begünstigen würde.
Die Gartenerdbeere, wie wir sie heute kennen, stammt von der Walderdbeere ab, die schon unseren steinzeitlichen Vorfahren mundete. Erst im Mittelalter wurde sie in Klöstern in größeren Arealen als wohlschmeckende Nutzpflanze kultiviert – war aber immer noch die kleinfruchtige Walderdbeere mit ihrem unvergleichlichen Aroma, die leider heute immer seltener wird. Erst als französische Siedler in der Neuen Welt, entlang des Sankt-Lorenz-Stroms, eine großfruchtigere Erdbeerenart entdeckten, begannen Kreuzungsversuche, die bis heute zahlreiche Erdbeersorten hervorbrachten. Die größten Arten nennt man in Österreich und Altbayern bis heute Ananas, um sie von den Walderdbeeren zu unterscheiden.
Wild wachsende Erdbeeren schmecken auch den Vierbeinern, die über ihre Pfoten zur Verbreitung der Samennüsschen beitragen. So wirken Rotfuchs, Dachs, Rötelmaus und Igel ganz unfreiwillig als Naturgärtner. Aber Gartenerdbeeren finden auch leicht Freunde der Lüfte, zum Beispiel Amseln, Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke und viele andere Gefiederte, die dafür sorgen, dass unser Erdbeerbeet an den merkwürdigsten Stellen ums Haus herum Dependancen aufmacht. Weinbergschnecken, Tausendfüßler und Käfer leisten dabei Hilfsdienste. Auch Ameisen lieben Erdbeeren: Sie schleppen die reifen Früchte in ihren Bau, halten Festmahl und tragen dann die Erdbeernüsschen wieder ins Freie. Auf diese Weise ziehen sie sich einen kleinen Erdbeergarten vor ihrem Bau.
Dass die Walderdbeere auch sehr gute Heilwirkungen hat, ist meist unbekannt. Allerdings sind es hier die Blätter, deren heilsame Wirkung schon unsere Ahnen kannten. Tee aus Erdbeerblättern wirkt harntreibend und zusammenziehend. Carl von Linné soll sogar seine Gicht damit geheilt haben und viele Nachahmer bestätigen dies. Der Zucker der Früchte besteht aus Fruchtzucker, daher können auch zuckerkranke Menschen die Erdbeeren genießen.
R osis R at
Im Garten sind die Erdbeeren dankbare, anspruchslose Pflanzen und wenn man sie nach der Ernte über dem Boden abschneidet und sie mit ein bisschen Dünger verwöhnt, werden sie im nächsten Jahr wieder unermüdlich blühen und Früchte tragen.
Erdbeeren lassen sich gut durch Einfrieren konservieren oder, noch besser, zu wohlschmeckender Marmelade einkochen. Am besten mit kleinen Fruchtstückchen drin. Auf diese Weise kann man den Duft und die Wärme des Sommers ein bisschen
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