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Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
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zeigt ihre Fransenglöckchen in zartem Lila und das Duftveilchen konkurriert mit sattem Violett; daneben strahlen Hyazinthen in zahlreichen Blautönen, die kleinen Traubenhyazinthen zu ihren Füßen.
    Spätestens jetzt gibt es für die Gartenlangschläfer kein Halten mehr. Die Lupinen reihen ihre fächerpalmenartigen Blätter auf und lassen ihre hochwachsenden, blütenbestückten Kerzen erahnen, die bald auf die bunten Löwenmäulchen herabblicken werden. Busch - und Kartäusernelken machen sich fein und schauen ein bisschen neidvoll zur doldenblütigen Pracht der Bartnelke auf, die man leider heute viel zu selten sieht. Während sich so alle zurechtrücken und ihre Blüten noch in kleinen Knospen verstecken, spreizt die Pfingstrose , unangefochtene Königin jedes Bauerngartens, ihr festes Blattwerk und protzt mit dicken Knospenknöpfen, durch die es schon rosa oder dunkelrot schimmert und die ihre künftige Pracht erahnen lassen. Genauso stolz präsentiert sich jetzt auch schon die Schachbrettblume , die wie von einem Designer entworfen wirkt und ein besonderes Schmuckstück jedes Gartens ist.
    Akelei , Goldlack und Kapuzinerkresse können es oft nicht erwarten – die eine mit ihrer filigranen Blütenaufhängung, die jeden Ingenieur ins Grübeln bringt, die andere mit ihrem blendenden Gelb und das Kapuzinerle mit seinen rotorangenfarbenen Blüten, die jetzt schon mit dem Salat liebäugeln, den sie vielleicht bald schmackhaft ergänzen und schmücken werden. Tagetes und Wicken , Zinnien und Reseda , das zart weißblütige Schleierkraut und der stolze Rittersporn, ganz in Blau, gesellen sich nach und nach hinzu. Der Blütensommer hat begonnen. Die sonnenfarbige Ringelblume residiert neben dem ob seiner Giftigkeit recht selbstbewussten Fingerhut und beide schauen zu den weißen, rosa oder roten Stockrosen empor, die stolz die Familie der Malven vertreten und schon längst die Wuchshöhe der Sonnenblumen erreicht haben. Daneben residiert die hochgewachsene Schwarze Susanne , zwei Etagen tiefer der Mauerpfeffer und im Zwischengeschoss der knallrote Klatschmohn . Ihnen allen stiehlt die eigenwillige und ein bisschen eingebildete Kaiserkrone die Schau, die zudem in der Lage ist, Wühlmäuse von der bunten Gemeinschaft fernzuhalten.
    Der blühende Garten fängt im Frühjahr vorwiegend mit Pastelltönen an und steigert sich von Monat zu Monat in seiner Farbintensität. Die prachtvollen Gladiolen gibt es inzwischen nicht nur in allen satten Farben und geflammt, sondern auch in einem so dunklen Blau, dass es fast schwarz wirkt. Feuerlilien und ihre diversen Schwestern weisen alle Farben einer Malerpalette auf, während sich die Strohblumen zusammen mit den Sommer - und Herbstastern in modische Erdfarben kleiden.
    Ein besonders liebendes Auge haben Gärtnerinnen auf die leuchtend orangefarbene Lampionblume , die einen exotischen Hauch in den Garten zaubert. Sorgen machen muss man sich oft um die strahlend schönen Dahlien im Herbst, weil ihre schweren Köpfchen Wind und Regen nicht gut aushalten. Wettermäßig beschützt und beschirmt wird der Bauerngarten oft von stark und prächtig blühenden Sträuchern: Der gelben Forsythie , auch Goldflieder genannt, im Frühjahr, gefolgt vom betäubend duftenden Echten Flieder in Weiß und Lila und dem erst im Sommer blühenden Pfeifenstrauch , in manchen Gegenden auch als Falscher Jasmin bezeichnet. Diese Prachtblüher haben sorgfältig ausgewählte Standorte, um ihren Wetterschutzfunktionen nachkommen und als Schattenspender dienen zu können. Zum Beispiel für die immer durstigen Hortensien , die – so nobel wie kleine Engländerinnen – direkte Sonneinstrahlung nicht gut aushalten.
    Es gibt aber noch zwei, drei Wunsch- und Segensbäume, die in oder in der Nähe eines Bauerngartens nicht fehlen sollten:
    Da ist zunächst der Gemeine Wacholder , im Niederdeutschen auch Machandelbaum genannt. Er ist sagenumwoben und steht im Zentrum zahlreicher, auch von den Brüdern Grimm gesammelten Märchen. In Österreich und Teilen Bayerns wird dieser immergrüne Strauch, der unbeschnitten zum Baum werden kann, auch Kranewit genannt und hat dem »Alpen-Gin« auch seinen Schnapsnamen – Kranewitter – gegeben. Wacholder ist eine Zypressenart, die stark duftende ätherische Öle aufweist. Die Wacholderbeere spielt in der Würzküche eine Rolle: Gutes Sauerkraut oder auch Wildgerichte beispielsweise kommen ohne Wacholderbeeren nicht aus. Pökelfleisch wird mit Salz und u.a. auch mit

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