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Kuehles Grab

Titel: Kuehles Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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beim Transport.«
    Ich funkelte ihn an und schmiegte die Wange an Bellas Fell. »Ich will, dass alles vorbei ist.«
    Endlich zeigte er sich nachgiebig. »Ich weiß.«
    »Ich möchte nicht Amy sein«, flüsterte ich. »Annabelle zu sein ist schon schwer genug.«
    Bobby fuhr mich nach Hause. Als ich ausstieg, ertönte eine Hupe hinter mir. Ich drehte mich um. Bella kläffte aufgeregt.
    Ein UPS-Lieferwagen näherte sich. Ben, mein alter Ritter auf seinem getreuen braunen Hengst. Er bremste ab, betrachtete mich und Bella ängstlich. Ich hielt den Daumen nach oben, und er fuhr mit einem ernsten Nicken weiter.
    »Siehst du«, sagte ich zu Bobby, »ich könnte gut in meiner Wohnung bleiben. Wer braucht schon die Staatspolizei, wenn er einen Lieferdienst auf seiner Seite hat?«
    Bobby war kein bisschen amüsiert.
    Er begleitete mich und Bella in meine Wohnung. Jemand – die Spurensicherer, ein Detective oder wer auch immer – hatte versucht, meine Sachen wieder an ihren Platz zu räumen.
    »Gib mir eine Stunde«, sagte Bobby. »Allerhöchstens zwei. Ich muss ein paar Anfragen machen, ein, zwei Sachen in Ordnung bringen …«
    »Du musst Tommy finden«, sagte ich. »Und sag D. D., dass sie aufhören soll, meinen toten Vater zu verdächtigen.«
    Bobby kniff die Augen zusammen, ging aber nicht auf die Bemerkung ein. »Ich rufe dich an, wenn ich auf dem Weg zu dir bin.«
    »Aye, aye, Captain.«
    »Pack Sachen für eine Woche zusammen – für alle Fälle. Wenn du etwas vergisst, ist es auch nicht schlimm. Ich kann jederzeit herkommen und es holen.«
    »Ach, wirklich? Zum Beispiel meinen schwarzen Spitzen-BH? Oder einen heißen pinkfarbenen String-Tanga?«
    Ein gefährlicher Funke glomm in seinen Augen auf. »Es wäre mir ein Vergnügen, in deiner Unterwäsche zu stöbern. Aber vergiss nicht, es könnte auch ein anderer Cop sein, der deinen Anruf entgegennimmt.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ich schätze, ich kann meine Höschen auch allein einpacken.«
    »Nimm mit, was du brauchst, Annabelle. Wir können das Auto bis oben hin vollstopfen, wenn du willst.«
    »Das wird nicht nötig sein. Zufällig bin ich Expertin für Reisen mit leichtem Gepäck.«
    Mein Versuch, Humor zu zeigen, konnte ihn nicht täuschen. Bobby kam zu mir, packte mich und gab mir einen Kuss, ehe ich protestieren konnte.
    »Zwei Stunden«, wiederholte er. »Höchstens.«
    Dann ging er.
    Bobby drückte sein Mobiltelefon an sein Ohr, sobald er im Auto saß. Er hatte Namen, nun brauchte er Informationen. Als Erstes versuchte er, D. D. zu erreichen, bekam aber nur ihre Mailbox. Dasselbe bei Sinkus.
    Nach einem kurzen inneren Kampf fällte Bobby eine Entscheidung. Die Bostoner Polizei war überlastet, und er brauchte die Informationen so schnell wie möglich. Zum Teufel, er arbeitete für den Staat, oder nicht? Er rief einen alten Freund an.
    Er brauchte alles, was über Tommy Grayson, Roger Grayson, Lucille Grayson, Gregory Badington, Paul Schuepp und Walter Petracelli in Erfahrung zu bringen war. Das würde die Räder ein wenig zum Knirschen bringen.
    Falls Schuepps Geschichte der Wahrheit entsprach, dann wurde Annabelle wahrscheinlich von ihrem Onkel Tommy Grayson verfolgt. Und sie konnten mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass Annabelles Stalker und der Täter, der Dori Petracelli umgebracht und in Mattapan versteckt hatte, ein und derselbe war.
    Tommy Grayson war demnach von Pennsylvania nach Massachusetts gekommen.
    Und dann?
    Tommy hatte gewusst, dass Annabelles Familie geflohen war. Falls er ihnen von Philadelphia nach Arlington gefolgt war, dann dürfte er ihnen auch in all die anderen Städte nachgefahren sein. Anders als Christopher Eola war Tommy nicht unabhängig und wohlhabend. Wenn er Annabelles Familie auf den Fersen geblieben war, musste er sich darum kümmern, Geld für die Miete und die Fahrten zu verdienen. Alle paar Jahre brauchte er in einer neuen Stadt einen Job. Schuepp hatte erwähnt, dass Tommy in Philadelphia Türsteher gewesen war. An solche Jobs kam man im Handumdrehen. Sie mussten Tommys Bild an alle Polizeistellen in den verschiedenen Städten schicken und die Kollegen bitten, es in den örtlichen Bars zu verteilen. Vielleicht konnten sie so Tommys Bewegungen zurückverfolgen und einen Zeitplan für seine Umzüge erstellen.
    Aber wie hatte Tommy Annabelles Familie jedes Mal gefunden? Laut Schuepp war Annabelles Vater sehr schlau: Er lernte aus seinen Fehlern. In der Regel zog die Familie alle achtzehn Monate in eine andere

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