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Kuehles Grab

Titel: Kuehles Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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nicht zu den Menschen, die viel Schlaf brauchen.«
    Er packte ihre Schultern und drehte sie zum Wandspiegel.
    »Heilige Scheiße!«, hauchte sie. Sie zupfte mit den Fingern an ihrer wilden Haarmähne. »Das ist die Luftfeuchtigkeit.«
    »D. D., du brauchst Schlaf und eine Dusche.«
    Sie seufzte und ließ die Schultern hängen. »Es gibt so viele Teile in diesem Puzzle«, sagte sie matt. »Und keines passt zum anderen.«
    »Ich weiß.«
    »Christopher Eola, Richard Umbrio, Annabelles Vater – mir schwirrt der Kopf.«
    Bobby zog einen Stuhl heran, setzte sich und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Okay, sprechen wir alles noch mal durch. November 1980 …«
    »Umbrio entführt ein junges Mädchen und hält es in einer unterirdischen Kammer fest, die er zufällig im Wald gefunden hat.« D. D. ließ sich auf die Bettkante fallen und stützte die Ellbogen auf die Knie.
    »Wir glauben, dass es sein erstes Verbrechen dieser Art war, dass er es selbständig und unabhängig von anderen verübt hat«, fuhr Bobby fort.
    »Das passt in sein Profil als Einzelgänger.«
    »Er wählt sein Opfer rein zufällig aus.«
    »Weil sie die Kleidung trägt, die seinem Geschmack entspricht«, ergänzte D. D.
    »Aber auch weil sie allein unterwegs ist und auf seine Masche hereinfällt. Der springende Punkt ist, dass die Entführung nicht geplant war. Darin unterscheidet sich Umbrio von dem Täter, der es auf Annabelle Granger abgesehen hatte.«
    »Catherine schwört Stein und Bein, dass Umbrio die bloßen Hände bevorzugt.« D. D. zögerte. »Ich bin nicht sicher, aber sah es nicht so aus, als hätten die Opfer in den Plastiksäcken etwas um den Hals gehabt? Eine Art Schnur.«
    »Er hat sie akribisch zusammengeschnürt«, stimmte Bobby zu.
    »Noch eine Unterscheidung.«
    »Davon können wir ausgehen.«
    »Umbrio hat nur ein Opfer gekidnappt«, stellte D. D. fest.
    »Unser Täter hat sich sechs geschnappt. Noch wissen wir nicht, ob eines nach dem anderen oder mehrere gleichzeitig.«
    »Ja.« D.D. nickte bedächtig. Sie schien ihren Tiefpunkt überwunden zu haben. »Und natürlich haben wir noch dieses andere Juwel – diese Geschichte von Annabelles Vater.«
    »Ja.«
    »Annabelles Vater führt uns zurück zu unserer ersten Theorie – dass sich jemand von Umbrios Verbrechen inspirieren ließ und es auf dem Gelände des Boston State Mental nachgeahmt hat. Wir vermuteten, dass dieser Täter mit Umbrio, als der im Gefängnis saß, Kontakt hatte – persönlich oder durch Korrespondenz. Aber es hätte auch gereicht, sich als FBI-Agent zu tarnen und Catherine im Krankenhaus auszufragen.«
    »Ja, das stimmt«, räumte Bobby ein.
    »Wie geht die Überprüfung von Russell Grangers Hintergrund voran?«
    Bobby verzog das Gesicht. »Weder ein Führerschein noch eine Sozialversicherungsnummer. Ich habe es bei verschiedenen Datenbanken und mit unterschiedlichen Schreibweisen probiert. Auch bei Leslie Ann Granger, Annabelles Mutter, kommt nichts – null.«
    »Mit anderen Worten, Russell Granger ist auch ein angenommener Name.«
    »Da kann ich auch nur Spekulationen anstellen. Es ist mir kurz vor unserer Abreise gelungen, die Personalchefin vom Massachusetts Institute zu erreichen. Sie sagt, sie hat keine Unterlagen über einen Russell Granger in ihren Personalakten. Aber sie will den Fakultätsleiter für Mathematik von damals ausfindig machen. Ich hoffe, ich kann gleich nach unserer Rückkehr mit ihm sprechen.«
    »Und was ist mit dem Leben auf der Straße?«, wollte D. D. wissen. »Es muss doch immer einen Grund dafür gegeben haben, dass die Familie ständig abgehauen ist und sich eine neue Bleibe gesucht hat. Hast du die Städte und Daten überprüft und in den Polizeiakten geforscht?«
    Bobby bedachte sie mit einem eisigen Blick. »Klar, Boss, das sind genau die Anrufe, die ich in meiner Freizeit mache – du weißt schon, zwischen zwei und vier Uhr nachts.«
    »Hey, wenn dir dieser Job zu stressig ist …«
    »Oh, halt die Klappe, D. D.«
    Sie lächelte ihn an. Es gab nicht viele Leute, die D. D. sagen konnten, dass sie die Klappe halten sollte.
    Sie wurde schnell wieder ernst. »Bobby, wie war der Name, den Annabelles Vater in Boston benutzt hat?«
    Er sah sie verwirrt an. »Russell Granger. Ich dachte, von dem reden wir die ganze Zeit.«
    »Nicht 1982, Bobby. Später, als er und Annabelle nach Boston zurückkamen. Sie wurde Tanya Nelson, und er …«
    »Mr. Nelson?«, spöttelte Bobby. Er blätterte in seinem Spiralblock. Bei Annabelles

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