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Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten

Titel: Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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Allgemeinheit   …«
    »Mensch, Martin, deine Schuldigkeit ist mit dem Bericht getan.«
    Martin zuckte die Schultern, gab den Gedanken aber noch nicht auf. In professionellen Dingen war er ein zäher kleiner Pinscher,
     der nicht mehr loslässt, wenn er sich irgendwo festgebissen hatte. Und hier hatte er offenbar etwas gefunden, das seinen Argwohn
     erregte. Die Worte Narkosemittel und postoperativ schwirrten in seinem Hirn herum. Postoperativ. An der Stelle leuchtete plötzlich
     ein neuer Gedanke auf. Wenn die Leute kurz vor ihrem Tod operiert worden waren, mussten sie ja in einem Krankenhaus gewesen
     sein. Diesen Hinweis müsste er in seinen Bericht an die Kriminalpolizei mit aufnehmen, denn das wäre eventuell eine Möglichkeit
     der Identifikation   …
    Martins Telefon klingelte. Jochen wandte sich wieder seinem Bericht zu, Martin hob den Hörer ab. Das Sparschwein zitierte
     ihn zu sich. Umgehend.
     
    »Herr Gänsewein, danke, dass Sie gleich gekommen sind.«
    Das Sparschwein sah wieder aus wie aus dem Ei gepellt, während Martin Schweißränder unter den Armen und am Hemdkragen hatte.
     In Martins Büro lag die Temperatur um fünfzehn Grad über der im Rechenzentrum.
    Martin nickte unbehaglich. Er wusste immer nochnicht, was der Chef von ihm wollte. Ich hingegen hatte eine Ahnung, denn ich war hinter den Schreibtisch des Sparschweins
     geflogen und hatte auf seinem Bildschirm etwas entdeckt, das dort nicht hingehörte.
    Eine E-Mail .
    An [email protected]. Aber tatsächlich war sie an mich gerichtet. Sie kam von einem Verlag.
    »Nun, Herr Gänsewein, haben Sie heute schon Ihr E-Mail -Postfach kontrolliert?«, fragte das Sparschein.
    Martin schüttelte den Kopf. »Ich bin noch gar nicht dazu ge–«
    »Dann kann ich Ihnen ja die gute Nachricht selbst überbringen.« Das Sparschwein hatte den linken Fuß auf das rechte Knie gelegt
     und wippte in seinem sauteuren Designer-Leder-Schreibtischstuhl vor und zurück. »Der Verlag möchte Ihr Buch veröffentlichen.«
    »Mein Buch?«, fragte Martin zögerlich. Er riffelte mal wieder gar nichts.
    »MEIN Buch«, rief ich ihm zu. »Die haben mein Buch angenommen. Ich werde Schriftsteller – ach Quatsch, ich bin Schriftsteller!«
    Martins Gesichtsausdruck wurde immer verwirrter. »Was für ein Buch?«, fragte er mich in Gedanken.
    »Na, von meinem Fall und dem mit Marlene. Du weißt doch, dass ich das aufgeschrieben   …«
    »Ja, Ihr Buch.« Das Sparschwein tippte ungeduldig mit den Fingerspitzen gegen den linken Fußknöchel. »Offen bar haben Sie ja eine wilde Geschichte erfunden von einem Geist im Rechtsmedizinischen Institut, der eine Frauenleiche in einem
     Auto findet, und von einer Nonne, die in ihrem Kloster verbrannt ist – wenn ich das alles auf die Schnelle richtig gesehen
     habe.«
    »Du hast das an einen Verlag geschickt?«, fragte Martin mich entsetzt.
    »Na klar«, entgegnete ich. »Ist doch ’ne geile Geschichte. Und noch dazu wahr. Und so kann die Welt erfahren   …«
    »Sehen Sie«, sagte das Sparschwein in einem Ton, als spräche er zu einem dreijährigen Kind, »natürlich können Sie Ihre künstlerischen
     Ambitionen ausleben, wie Sie das möchten. Aber es geht wirklich nicht, dass Sie eine solche Räuberpistole als Tatsachenbericht
     aus dem Rechtsmedizinischen Institut ausgeben, und erst recht nicht, dass Sie diese E-Mail von Ihrem Account unseres Instituts-Servers verschicken.«
    »Woher weiß der das überhaupt?«, fragte ich.
    Martin schien immer noch nicht in der Lage zu sein, zu antworten.
    Das Sparschwein schaute ihn fragend an. »Herr Gänsewein, haben Sie verstanden, was ich Ihnen gerade gesagt habe? Könnten Sie
     bitte dazu Stellung nehmen?«
    »Liest das Sparschwein etwa alle deine Mails?«
    »MEINE Mails?«, dachte Martin entsetzt. »In diesem Fall ist es wohl eher DEINE Mail!«
    »Aber es ist doch viel glaubwürdiger, wenn die Geschichte von einem Rechtsmediziner direkt aus dem Institut kommt«, fuhr ich
     fort. »Deshalb habe ich deinen Absender benutzt. Sonst denkt die Tussi beim Verlag noch, ich hätte mir das alles ausgedacht.«
    Martin räusperte sich und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Langsam sagte er: »Ich weiß nicht, wer sich da einen Spaß
     erlaubt hat, aber ich versichere Ihnen, dass ich keine schriftstellerischen Ambitionen habe. Und ich habe auch nichts   …«
    »Nun, Herr Gänsewein, um die Sprache Ihrer kriminalistischen Hobbyschreiberei zu übernehmen: Alle Indizien sprechen gegen
    

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