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Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten

Titel: Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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wenn ich darüber nachdachte, was Gregor und sie an
     diesem einsamen See in Schweden   … Oder war es Finnland? Na ja, die geografischen Details waren nicht das, was mich an diesem Gedanken interessierte   …
    Martin hatte unterdessen begonnen, die Entwicklungen der letzten Zeit vor Katrin auszubreiten. Mit jedem Wort aus seinem Mund
     wurde Katrin blasser. Bei der Schilderung des Überfalls auf Jochen wich ihr jegliche Farbe aus dem Gesicht.
    »Wie geht es ihm?«, flüsterte sie entsetzt.
    »Er darf jetzt Besuch empfangen«, verkündete Martin. »Ich will heute Nachmittag zu ihm. Danach weiß ich mehr.«
    Katrin nickte schockiert.
    »Und sonst? Das Sparschwein   …«
    Martin berichtete über seine Ermittlungen in Sachen Narkosemittel und dass das Sparschwein ihm jede weitere Arbeit in dieser
     Richtung untersagt hatte.
    »Eine Privatklinik?«, fragte Katrin.
    »Die Klinik im Park«, entgegnete Martin. Er wollte gerade weitere Details verraten, als Katrin schon breit grinste.
    »Die Kölner Fernseh- B-Promi -Tittenschmiede?«
    Martin wurde rot.
    »Sag bloß, dass du von dem Laden noch nie gehört hast?«
    Kopfschütteln.
    »Typisch Martin.« Katrin knuffte ihn in die Seite.
    Und Viktor arbeitete in einer so angesagten Klinik, in der die Fernsehprominenz ein und aus ging, als Hausmeister?, fragte
     ich mich.
    Das war unvorsichtig, denn offenbar hatte Martin plötzlich nicht nur meine Anwesenheit bemerkt, sondern auch diesen Gedanken
     erfasst.
    »Viktor ist Hausmeister in der Klinik im Park?«, fragte Martin entgeistert.
    »Oder Gärtner oder   …«
    Martins Gedanken zwitscherten genauso durcheinander wie meine. Auch bei ihm tauchten die Worte Narkosemittel und Viktor in
     einem Zusammenhang auf, wurden aber von einem heftigen Kopfschütteln wieder getrennt. Langsam, aber sicher begann Martin das
     Chaos in seinen Hirnwindungen zu ordnen. Mir wurde angst und bange, als ich sah, in welche Richtung seine Überlegungen gingen.
    »Wieso sollte Viktor etwas mit den Leichendiebstählen zu tun haben?«, fragte ich entsetzt.
    »Denk doch mal nach«, schlug Martin Schlaumeier vor. Haha, das versuchte ich ja schon, seit ich diese Entdeckung gemacht hatte.
     »Wenn in dieser Klinik Pfusch mit Narkosemitteln gemacht wurde, dann könnte die Rechtsmedizin diesen Pfusch doch erkennen.«
    Aha.
    »Und um das Thema unter dem Teppich zu halten, klaut Viktor   …«
    »Martin?«, fragte Katrin vorsichtig. »Was ist mit dir?«
    Stimmt, sie konnte unserem Gespräch ja nicht folgen. Sie sah nur, dass Martin von einer Sekunde auf die andere mit glasigem
     Blick schweigend vor sich hin stierte.
    »Martin«, unterbrach ich seine wilden Fantasien, »du hast die Narkosemittel bei der Bahnleiche festgestellt und die hat keiner
     geklaut.«
    »Aber das tätowierte Mordopfer   …«
    »Ist geklaut worden, bevor Viktor kam. Und zwar von demselben Kerl, der auch den beiden Frauenleichen die Haut abgezogen hat.«
    »Und die Sache mit Jochen   …«, warf Martin ein. Seine Stimme klang inzwischen reichlich resigniert.
    »Als der zweite Typ geklaut wurde, hat Viktor genau wie Jochen eins auf die Zwölf bekommen«, rief ich. »Au ßerdem wissen wir nichts über Narkosemittel in seinem Blut, und dann waren da diese religiösen Parolen   …«
    Plötzlich fiel mir das Skalpell wieder ein, mit dem der Nachthemdträger umgebracht worden war. Mit einer wahnsinnigen Anstrengung
     konnte ich diesen Gedanken vor Martin geheim halten. Was bewies das Skalpell aus dem Rechtsmedizinischen Institut schon? Es
     war nur ein winziges, unbedeutendes Indiz. Es musste nichts mit Viktor zu tun haben. Jeder, der im Institutskeller ein- und
     ausging, konnte so ein Ding mitgenommen haben, jawohl.
    »Martin?«, fragte Katrin noch mal. Inzwischen stand sie direkt vor ihm und wedelte mit einer Hand vor seinen Augen herum.
    »Äh, ja, es ist alles in Ordnung. Mir fiel nur gerade noch etwas ein   …«, murmelte Martin.
    Katrin atmete auf.
    »Viktor ist nämlich   …«
    »NICHT«, schrie ich. Solange wir keinerlei Idee hatten, in welchem Zusammenhang die verschiedenen Vorfälle im Rechtsmedizinischen
     Institut standen beziehungsweise ob es überhaupt einen Zusammenhang gab, fand ich es ganz unangebracht, Viktors Namen zu nennen.
     Ich wollte einfach keine Sekunde lang glauben, dass Irinas geliebtes Großväterchen seine dicken Finger in irgendwelchen schmutzigen
     Geschäften hatte. Das würde Irinas ganze Welt einstürzen lassen. Nein, nicht Viktor!
    »Was ist

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