Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten

Titel: Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
Vom Netzwerk:
Schläfen.
    »Ist dir nicht gut?«, fragte Birgit liebevoll und legte eine kühle Hand auf Martins Stirn.
    Mir ist es schleierhaft, wieso Birgits Hände so vollkommen anders sein können als die Hände anderer Frauen. Normalerweise
     haben Frauen kalte Hände. Die stecken sie dann den Männern unter den Pullover oder in die Hose und sind sauer, wenn man laut
     aufschreit und die Eisgriffel mit aller gebotenen Gewalt von dort entfernt. In manchen Situationen allerdings haben Frauen
     heiße Hände, meist auch noch schweißfeucht. Damit griffeln sie dem Mann im Gesicht herum, wenn er sowieso schon schwitzt.
     Gleiche Reaktion, gleiches Theater.
    Wenn ich nicht wüsste, dass es keine Engel gibt, würde ich Birgit für einen halten.
    »Oh, doch, es gibt Engel«, flüsterte Martin mit geschlossenenAugen und einem absolut dämlich-glückseligen Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Was murmelst du da?«, fragte Birgit.
    »Du bist ein Engel«, wiederholte er.
    Birgit lachte. »Ich muss los. Sehen wir uns nach der Arbeit? Wir könnten doch mal wieder eine Pizza essen gehen.«
    Martin nickte glücklich, als Birgit sich mit einem langen Kuss verabschiedete.
    Ja, es würde eine schöne Zeit werden zu dritt.
     
    »Herr Gänsewein, ich habe gehört, dass Sie sich mit einem Kriminalbeamten über die Vorkommnisse in diesem Institut unterhalten
     haben, obwohl ich Ihnen doch ausdrücklich klargemacht habe, dass jeder Kontakt nach außen über mich zu laufen hat. Ich habe
     daher eine schriftliche Abmahnung für Sie vorliegen, die zweite bereits. Sie wissen ja, dass die dritte ein Kündigungsgrund
     ist.«
    Das glückliche Lächeln auf Martins Gesicht hatte bis ins Büro angehalten, angesichts Katrins Anwesenheit sogar noch ein paar
     Minuten länger, aber jetzt war es weg. Ganz weg. Eine abgrundtiefe Verzweiflung war an seine Stelle getreten.
    »Äh, ich, Entschuldigung   …«
    Forchs Telefon klingelte. »Ja?« Pause.
    »Wer? Kriminalpolizei? Kreidler? Kenne ich nicht.«
    Die Tür wurde aufgerissen, Gregor stürmte herein. »Kriminalhauptkommissar Gregor Kreidler, Herr Forch, sehr erfreut. Wir kennen
     uns noch nicht, aber ich ermittle in diversen Mordfällen, die in irgendeiner Art und Weise mit Ihrem Institut in Verbindung
     stehen, und sei es nur, weil die Leichen hier bei Ihnen lagern, lagerten oder obduziert wurden. Ich habe ein paar wichtige
     Fragen,es wäre sehr schön, wenn wir gleich zur Sache kommen könnten.«
    Während der Rede hatte Gregor Martin ein einziges, schnelles Mal unauffällig zugezwinkert, ansonsten aber so getan, als bemerke
     er ihn gar nicht.
    »Entschuldigung«, murmelte Martin, »wenn Sie mich dann jetzt nicht mehr brauchen, gehe ich wieder an die   …«
    »Ja, aber denken Sie daran, was ich Ihnen eben gesagt habe.«
    Martin nickte und schlich wie ein geprügelter Hund aus dem Büro des Chefs.
    Die Sekretärin betrachtete ihn streng über den Rand ihrer Lesebrille hinweg.
    Martin schnaubte missbilligend durch die Nase. Bingo. Die Sekretärin, die sich wieder zu ihrem Computer umgedreht hatte, zuckte
     herum und warf Martin einen Blick hinterher, der ihn zu Eis hätte erstarren lassen, wenn er ihn gesehen hätte.
    Nun musste ich mich nur entscheiden, ob ich mit Martin zu einer Obduktion fahren oder   …
    »Es wäre sehr nett, wenn du die Befragung unseres Chefs   …«
    »Okay.« Ich drehte um und leistete Gregor und dem Sparschwein Gesellschaft.
     
    »…   keinen Grund, warum die Kriminalpolizei in meinem Institut ermitteln sollte.«
    »Nun, immerhin wurden hier wichtige Beweismittel entwendet.«
    »Beweismittel?«, fragte Forch, während er die Manschetten seines Hemdes unter den Ärmeln hervorzog.
    »Ja. Die Leichen von Mordopfern sind als Beweismittel zu betrachten.«
    Ich hatte das sichere Gefühl, dass Gregor eine diebischeFreude an diesem Gespräch hatte. Sicher hatte nicht der korrekte Martin ihm sein Leid über das Sparschwein geklagt, sondern
     Katrin. Und er machte sich offenbar einen Spaß daraus, ihm einzuheizen, was normalerweise gar nicht sein Stil war. Jetzt hingegen
     provozierte er das Sparschwein mit Worten und Auftreten. Er lümmelte auf dem Stuhl herum wie ein Drogist in Beugehaft. Dazu
     passte das schwarze T-Shirt , das er zur schwarzen Jeans trug. Auf der Brust prangte der Schriftzug Böser Bulle, darunter war ein Stier mit roten Augen
     und riesigen Hörnern gezeichnet.
    »Nun, ich habe den Diebstahl angezeigt«, sagte das Sparschwein. Er sprach heute stark durch die

Weitere Kostenlose Bücher