Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)
unsere Abmachungen.“
„Was glauben Sie wohl, wer hier den Haushalt gemacht hat, als Sie noch nicht da waren? Mir war nicht klar, dass Sie es so schlimm finden, wenn ich mal schnell ein paar Sachen wegstelle.“
„Entschuldigen Sie, das habe ich nicht so gemeint“, erwiderte sie schnell, stellte den Teller ab und nahm sich eine Handvoll Besteck. „Das hier ist natürlich Ihre Küche, da können Sie machen, was Sie wollen.“
„Emily …“
„Sie haben ein viel größeres Recht, hier zu sein als ich …“
Oh Gott, was war bloß los mit ihr? Noch während sie sprach, wurde Emily klar, was für einen Unsinn sie redete. Aber offenbar konnte sie keinen klaren Gedanken fassen, wenn er in ihrer Nähe war. Sie biss sich auf die Lippen. Am besten, sie sagte ab sofort gar nichts mehr.
„Warum sehen Sie mich eigentlich gar nicht an?“
Mühsam zwang sie sich, ihm in die blauen Augen zu schauen. Und sofort beschleunigte sich ihr Herzschlag. Wenn sie ihn doch nur auf Abstand halten könnte.
„Sie bezahlen mich für eine bestimmte Tätigkeit, also sollte ich sie auch erledigen. So sehe ich das jedenfalls. Ob das nun etwas mit Stolz zu tun hat oder nicht.“
„Sie sind ganz schön starrköpfig.“
Oje, was sollte sie denn dazu sagen? Angestrengt suchte sie nach einer schlagfertigen Antwort. „Ich würde eher sagen, dass ich weiß, was ich will.“
„Das unterschreibe ich sofort.“
„Haben Sie inzwischen Ihre Heupresse repariert?“ Bloß schnell das Thema wechseln! Auf gar keinen Fall wollte sie weiter mit ihm über ihre persönlichen Eigenarten sprechen. „Wahrscheinlich sind Sie froh, dass Sie morgen wieder mit auf dem Feld arbeiten können“, fuhr sie fort und wandte sich schnell ab, um das Besteck in die Schublade einzusortieren.
„Ja, ich kann die Jungs nicht ewig sich selbst überlassen. Und ja, ich freue mich, dass ich endlich wieder draußen arbeiten kann. Morgen komme ich übrigens wahrscheinlich etwas später zum Abendessen … Nur, damit Sie Bescheid wissen.“
Für einen kleinen Moment spürte Emily Enttäuschung. Würde es jetzt mit den gemeinsamen Mahlzeiten vorbei sein? Dabei war sie so darin aufgegangen, etwas ganz Besonderes für Sam, Luke und sich selbst zu kochen und hatte es genossen, gemeinsam am Tisch zu sitzen.
„Vielen Dank dafür, dass Sie mich informiert haben. Dann bereite ich etwas vor, das sich gut aufwärmen lässt.“
„Vielen Dank. Ach, Emily …“ Er hielt inne, und sie musste ihn einfach ansehen. Sein Blick war sehr ernst, und sie vermutete, dass sehr viel mehr in ihm vorging, als sie auch nur ansatzweise ahnte. Luke Evans war ein einziges, faszinierendes Rätsel.
Mehrere Sekunden lang sahen sie einander tief in die Augen, dann räusperte er sich. „Ich … ich wollte Ihnen nur sagen, wie sehr ich es zu schätzen weiß, jetzt immer ein warmes, leckeres Essen zu bekommen. Darauf freue ich mich jeden Abend.“
Das war so ungefähr das Warmherzigste, was Luke bislang zu ihr gesagt hatte, und sie konnte sich vorstellen, dass er mit diesen Worten stark an seine persönlichen Grenzen stieß. Das berührte sie tief. „Ach, ich koche sehr gerne. Und ich freue mich, dass ich jetzt die Gelegenheit habe, mal ein paar andere Sachen zuzubereiten“, erwiderte sie stattdessen. „Sam ist beim Essen ja nicht so anspruchsvoll.“
„Sie können ganz hervorragend kochen“, bekräftigte Luke. „Das hätte ich Ihnen vermutlich auch schon mal früher sagen können.“
Dieser Meinung war sie allerdings auch, aber sie freute sich trotzdem über das verspätete Kompliment. „Schön, dass es Ihnen schmeckt.“
Warum war er auf einmal bloß so nett zu ihr? Und warum brachte sie das so aus dem Konzept? Eigentlich müsste sie doch jetzt glücklich und zufrieden sein – oder zumindest erleichtert.
„Besonders das, was Sie heute Abend gekocht haben, war richtig lecker.“
„Kalbsgeschnetzeltes – das war …“ Sie unterbrach sich. Er brauchte ja nicht unbedingt zu wissen, dass sie das Gericht früher immer zu besonderen Anlässen für Rob zubereitet hatte. Ihr Ex-Mann hatte mit ihrem jetzigen Leben nichts mehr zu tun. „Kalbsgeschnetzeltes ist eins meiner Lieblingsgerichte“, verbesserte sie sich schnell.
„Und was gibt es noch so alles über Sie zu wissen? Erzählen Sie mir doch mal etwas mehr über sich, Emily Northcott.“ Luke faltete das Geschirrhandtuch zusammen und hängte es über den Griff der Ofenklappe. „Ich meine … Sie haben doch sicher eine Wohnung
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