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Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Titel: Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Alward
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sie sich kaum kannten. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie zuletzt einen Freund gehabt hatte.
    Emily atmete die frische Prärieluft ein, die süß nach Flieder roch. „Dieser Duft ist wunderbar“, schwärmte sie. „Ich liebe Flieder.“
    Luke nahm neben ihr Platz, und Emily merkte, wie ihr heiß wurde.
    „Den hat meine Mutter noch gepflanzt.“ Er legte die Ellbogen auf die Knie und verschränkte die Hände. „Mit Blumenbeeten kann ich nicht so viel anfangen, für so etwas fehlt mir auch die Zeit. Nur ihren Flieder habe ich weiter gepflegt. Mom hat früher auch immer ein paar Zweige auf den Esstisch gestellt – genau wie Sie heute.“
    „Was ist mit ihr passiert?“
    „Sie ist gestorben, als ich neunzehn war. Ganz plötzlich. An einer Hirnblutung.“
    Emily konnte in seiner Stimme hören, wie sehr er noch um sie trauerte, obwohl ihr Tod inzwischen mindestens zehn Jahre zurückliegen musste. „Das tut mir schrecklich leid.“
    „Machen Sie sich keine Gedanken darüber. Und überhaupt reden wir ja gerade von Ihnen. Wie ist es nach der Trennung mit Ihnen weitergegangen?“
    Sie erschauerte. „Als Rob weg war, habe ich mich sofort nach einem Job umgesehen. Mein Ex-Mann hat bis heute keinen Cent Unterhalt gezahlt. Also blieb mir gar nichts anderes übrig. Aber ich war seit fünf Jahren aus dem Arbeitsleben raus. Niemand wollte mich einstellen. Wissen Sie, ich bin fachlich überhaupt nicht mehr auf dem aktuellen Stand.“
    „Sie hätten ihn doch verklagen können …“
    Emily lachte freudlos. „So einfach ist das nicht. Rob ist in eine andere Provinz gezogen. Es müsste erst mal geklärt werden, welcher Bezirk zuständig ist. Wissen Sie, wie lange so etwas dauert? Und ganz abgesehen davon habe ich gar kein Geld, mir einen Anwalt zu nehmen.“
    „Da haben Sie ja wirklich einiges erlebt.“
    „Na ja, andere Frauen machen Schlimmeres durch“, räumte sie ein. „Rob ist nie gewalttätig geworden, er hat uns bloß verlassen. Er meinte, er hätte sich sein Leben anders vorgestellt und wollte noch mal von vorn anfangen.“
    „Man kann jemanden auch ganz ohne körperliche Gewalt sehr verletzen.“
    „Allerdings. Die Wunden, die Rob uns zugefügt hat, sind zwar unsichtbar, aber dafür dauert es umso länger, bis sie ausgeheilt sind. Am schlimmsten finde ich, dass er sich völlig von Sam abgewandt hat. Ich verstehe nicht, wie man seinem eigenen Sohn so etwas antun kann! Außerdem ist es mir ein absolutes Rätsel, wie ich mich in diesem Mann so sehr täuschen konnte. Und ich dachte immer, ich hätte eine gute Menschenkenntnis.“
    Luke schwieg einen Augenblick lang. „Sie können sich nicht für alles verantwortlich machen.“
    Emily fröstelte. Eigentlich hatte sie ihm zeigen wollen, wie stark und unabhängig sie war. Aber seine verständnisvolle Art führte dazu, dass diese Fassade sehr schnell rissig wurde. Auf einmal wünschte Emily sich nichts mehr, als sich endlich fallen lassen zu können … und aufgefangen zu werden. Nicht einmal ihre Freunde in Calgary hatten ihr damals so aufmerksam zugehört.
    Luke stand auf. „Kommen Sie, wir gehen ein Stück spazieren.“
    Langsam gingen sie den Weg hinunter bis zu dem niedrigen Zaun, der das Ranchgelände von der Straße trennte. Hier blieb Luke stehen und drehte sich zu ihr um. Sie schluckte. Es verunsicherte sie, ganz allein mit ihm in der Dunkelheit zu stehen. Es sah unheimlich sexy aus, wie er so im Mondlicht vor ihr stand, in seinen ausgeblichenen Jeans und dem engen, dunklen T-Shirt.
    Luke Evans war ganz anders als alle Männer, die sie bisher kennengelernt hatte. Und das war auf eine unerklärliche Weise wahnsinnig aufregend.
    Bestimmt liegt das nur daran, dass ich seit einem Jahr allein bin, sagte sie sich. Wahrscheinlich vergesse ich ihn sofort wieder, wenn ich von hier weggehe.
    „Dann haben Sie also überhaupt nicht damit gerechnet, dass Ihr Ex-Mann Sie verlässt?“, fuhr er fort.
    Für Emily war es sehr schmerzhaft, an Rob zu denken oder von ihm zu sprechen. Nicht etwa weil sie ihn noch liebte, sondern weil sie sich dann immer wieder fragen musste, wie sie bloß so blind gewesen sein konnte. „Nein. Irgendwann hat er mir eröffnet, dass er ausziehen und ein neues Unternehmen aufbauen wolle.“ Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie noch immer nicht glauben, was damals geschehen war. „Ich dachte erst, dass wir irgendwann nachkommen sollten, aber so hatte er das nicht gemeint. Es ging ihm gar nicht um seine Arbeit, es ging ihm um

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