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Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Titel: Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Alward
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Morgen schon einen Geflügelsalat gemacht, und zum Nachtisch gibt es Rhabarberkuchen. Frisch gebacken mit dem Rhabarber, den Joe von deiner Schwester mitgebracht hat.“
    Luke hob leicht die Hutkrempe an und grinste Emily zu. „Wenn du mich weiter so verwöhnst, werde ich noch dick und fett.“ Demonstrativ streckte er seinen Bauch heraus.
    Sam kicherte.
    Emily seufzte. Das war doch nicht zu fassen! Jetzt verbündete sich dieser Mann doch tatsächlich mit ihrem Sohn. Hoffentlich machte der Junge ihn jetzt nicht zu seinem neuen Helden, das konnte böse enden …
    „Ich verstehe wirklich nicht, was daran so schlimm sein soll“, sagte er auf dem Weg zum Haus, als Sam sie nicht hören konnte. „Er hat bestimmt seinen Spaß daran, und gefährlich ist es auch nicht.“
    Sie runzelte die Stirn. „Okay, dann möchte ich versuchen dir zu erklären, was ich daran ungut finde. Sam hat schon viele leere Versprechungen zu hören bekommen. Ist dir eigentlich mal aufgefallen, wie er dich anguckt? Für ihn bist du der Allergrößte.“
    Luke lachte. „Wohl kaum. Als er neulich nachts zu mir in die Werkstatt kam, um mir zu sagen, dass sein Vater ihn nicht mag, da hat er auch mit mir geschimpft, weil ich dein Abendessen nicht gelobt habe.“
    Fassungslos starrte Emily ihn an. „Hat er das?“
    „Ja, er meinte, du wärest eine tolle Frau. Tja, normalerweise lasse ich mich von Fünfjährigen nicht verunsichern. Aber diesmal habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, ob ich vielleicht wirklich etwas unfreundlich zu euch war.“
    Emily verschränkte die Hände. „Kein Wunder, dass er sich solche Gedanken macht. Er ist ja auch schlimm enttäuscht worden.“
    „Nicht nur er, glaube ich“, entgegnete Luke leise. „Wie sieht es denn bei dir aus? Meinst du, dass du irgendwann wieder einem anderen Menschen vertrauen kannst?“
    „Na ja, sagen wir mal, dass so etwas Wertvolles wie Vertrauen auch erst mal verdient sein will.“
    „Stimmt, aber Vertrauen ist nicht nur eine Frage der Zeit. Dein Ex-Mann ist dafür doch das beste Beispiel. Vertrauen kann auch nach Jahren noch mit Füßen getreten werden.“
    Ein eiskalter Schauer durchfuhr sie. Ja, sie hatte Rob vertraut – bis ihr endlich aufgegangen war, wie sehr sie sich in ihm getäuscht hatte. Das war ein schlimmer Moment gewesen. Aber inzwischen hatte sie sich ein ganzes Stück weiter entwickelt, war selbstbewusster und unabhängiger geworden. Und sie versuchte, sich auf die schönen Dinge zu konzentrieren, die es in ihrem Leben gab. Ob sie je wieder einem Menschen würde vertrauen können, wusste sie allerdings nicht. Wie kam überhaupt ausgerechnet Luke dazu, ihr etwas über Vertrauen erzählen zu wollen?
    „Gut, wenn du schon so schlau bist, dann erklär mir doch bitte, wann man jemandem wirklich vertrauen kann“, forderte sie ihn heraus. Dabei gab sie sich gar nicht erst Mühe, ihren Ärger zu verbergen.
    „Ich finde, es kommt nicht auf die Versprechungen an, die jemand macht, oder darauf, wie lange man denjenigen schon kennt. Es kommt vielmehr auf sein Verhalten an. Und auf den eigenen Instinkt.“
    Bei seinen Worten wurde ihr unbehaglich zumute: Ihr Instinkt hatte ihr nämlich von Anfang an gesagt, dass sie Luke bedingungslos vertrauen konnte. Und bisher war er ihr gegenüber auch immer uneingeschränkt ehrlich gewesen.
    „Tja, im Moment gebe ich nicht so viel auf meinen Instinkt“, erwiderte sie knapp.
    Gedankenverloren ging sie auf das Haus zu. Erst nach mehreren Schritten merkte Emily, dass Luke nicht mehr neben ihr ging, sondern stehen geblieben war. Sie drehte sich nach ihm um und sah, dass er sie herausfordernd anschaute. „Habe ich etwas getan, was dich davon abhält, mir zu vertrauen?“
    Jetzt hatte er sie also im Schwitzkasten. Was sollte sie dazu sagen? Dass er sie gestern geküsst hatte, konnte sie ihm kaum vorwerfen. Schließlich hatte sie ihren Teil dazu beigetragen. Aber das wollte sie jetzt auf keinen Fall zum Thema machen.
    „Ich bin eben vorsichtig geworden“, redete sie sich heraus und ging langsam die Stufen zum Eingang hoch. „Ganz besonders vorsichtig sogar.“ Mit ein paar Schritten war Luke wieder neben ihr. „Darf Sam denn nun mitkommen oder nicht?“
    Während er im Flur seine Schuhe auszog, ging sie schon weiter in Richtung Küche. „Das muss ich mir erst noch überlegen.“ Eigentlich hatte sie längst beschlossen, Sam mitfahren zu lassen, aber Luke sollte nicht denken, dass sie so leicht umzustimmen war.

5. KAPITEL
    Emily, Luke und

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