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Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Titel: Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Alward
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etwas werden könnte.“
    „Du meinst, weil du mich geküsst hast.“ Bis eben hatten ihre Hände noch auf seiner Brust gelegen. Jetzt zog sie sie zurück, als hätte sie sich an ihm verbrannt.
    Ich tue das Richtige, sagte er sich immer wieder. Es ist nur zu ihrem eigenen Schutz. Trotzdem tat ihm ihre Reaktion unendlich weh.
    „Ich hätte dich nicht küssen dürfen“, sagte er. „Nie. Aber es ist eben passiert. Du bist eine attraktive Frau, Emily, und dein Ex-Mann ist ein Idiot. Aber ich suche keine Ehefrau. Das muss zwischen uns klar sein.“
    Sie drehte ihm den Rücken zu und sah auf die Felder hinaus.
    Luke wusste, wie sehr er ihr wehgetan hatte. Und er wusste auch, dass er alles nur noch schlimmer machte, wenn er jetzt weitersprach. Inzwischen war es spät geworden und höchste Zeit, nach Hause zu gehen. Irgendwo im Osten heulte schon der erste Kojote: ein einsamer, verbitterter Schrei.
    Als Emily sich Luke wieder zuwandte, war ihr Gesichtsausdruck überraschend unbewegt. „Dann trifft es sich ja gut, dass ich auch nicht auf der Suche nach einem Ehemann bin“, erwiderte sie schlicht.

9. KAPITEL
    Am nächsten Nachmittag wurde John Evans ins Hospiz verlegt. Emily putzte die Badezimmer, nahm die Wäsche von der Leine und holte Sam vom Ferienprogramm ab, während Luke und seine Schwestern mit den Ärzten und dem Pflegepersonal sprachen. Diesmal bot sie ihm nicht an, ihn zu begleiten, und er bat sie auch nicht darum. Aus ihrer Sicht hatten sie einander alles gesagt, was es zu sagen gab – und trotzdem kam es ihr so vor, als wäre dabei noch so Vieles unausgesprochen geblieben.
    In den folgenden drei Tagen stürzte sich Luke in die Arbeit auf der Ranch. Emily kümmerte sich um den Haushalt. Sam ging weiterhin zum Ferienprogramm und spielte abends mit Homer in der warmen Julisonne.
    Nach dem Gespräch mit Luke war Emily am Boden zerstört gewesen. Jetzt nahm sie sich zusammen und versuchte, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Aber das Herz wurde ihr dabei mit jedem Tag schwerer. Sie sah, wie sehr Luke unter der Situation litt, wie sehr er mit seinen Gefühlen kämpfte. Mit hängenden Schultern und schweren Schritten ging er über die Ranch, seine Gesichtszüge wirkten eingefallen. Aber er sprach nicht mit ihr über das, was in ihm vorging. Was auch immer einmal zwischen ihnen aufgekeimt war – von seiner Seite aus war es vorbei. Sie dagegen hatte noch längst nicht mit dem Thema abgeschlossen, und sein Rückzug verletzte sie jeden Tag mehr.
    Immer deutlicher hatte sie das Gefühl, dass es nur eine Lösung gab: Sie musste die Ranch verlassen, und zwar so schnell wie möglich. Hier konnte sie es kaum noch aushalten. Nach drei Tagen war sie sich sicher.
    Emily wartete, bis Sam abends eingeschlafen war, dann ging sie zu Luke ins Wohnzimmer. „Luke?“
    Er blickte von seiner Zeitschrift auf. Draußen trübte ein leichter Sommerregen den Himmel, und er hatte die Stehlampe eingeschaltet. Sie tauchte den Raum in ein warmes Licht. Emily liebte dieses Haus, hier hatte sie sich unendlich wohlgefühlt. Doch jetzt musste sie es verlassen. Es ist besser so, sagte sie sich. Besser für mich und Sam und auch besser für Luke.
    „Es tut mir wirklich leid, dass ich dich damit so überfalle“, begann sie, „aber … das funktioniert so nicht.“ Sie schluckte und nahm all ihren Mut zusammen, die nächsten Worte auszusprechen. „Sam und ich reisen morgen ab. Wir ziehen zu meinen Eltern in Regina.“
    Lukes Gesichtsausdruck blieb unbewegt – zumindest schien es ihr so. Doch als sie in seine blauen Augen sah, meinte sie darin so etwas wie Betroffenheit und Bedauern zu erkennen. Dann senkte er den Kopf und schlug die Zeitschrift zu. „So etwas hatte ich schon befürchtet“, bemerkte er. Es hörte sich aber nicht so an, als würde er sie darum bitten wollen, es sich doch noch einmal zu überlegen.
    Emily holte tief Luft. „Vielen Dank für alles, was du für uns getan hast.“ Wie schrecklich das klang – so leer und abgedroschen. Trotzdem sprach sie weiter: „Durch die Arbeit hier habe ich erkannt, wo meine Talente liegen. Jetzt will ich mich als Erzieherin oder Assistenzlehrerin fortbilden lassen. Ich würde nämlich gern mit Kindern arbeiten und glaube, dass mir das auch liegen würde.“ Wenn sie schon selbst keine weiteren Kinder mehr bekommen konnte, würde sie sich eben um die Kinder anderer Leute kümmern.
    „Das glaube ich auch“, erwiderte Luke. „Du bist wirklich eine tolle Mutter. Liebevoll, geduldig

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