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Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Titel: Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Alward
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als er sich abwandte. „Und du? Hast du mir etwa alles von dir erzählt?“
    Emily zuckte mit den Schultern. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass Rob uns verlassen hat und warum. Was seitdem passiert ist, weißt du auch schon. Was willst du denn noch wissen? Ich könnte dir natürlich erzählen, dass mein ganzes Selbstwertgefühl dadurch zusammengebrochen ist und ich mich immer wieder gefragt habe, was ich bloß falsch gemacht habe. Aber was willst du dann machen?“
    Er wich einen Schritt zurück.
    Unbeirrt sprach sie weiter und bemühte sich dabei um einen möglichst ruhigen Tonfall. „Ja, ganz genau. Du machst wieder dicht und ziehst dich zurück. Weil dir aus irgendwelchen Gründen niemand zu nahe kommen darf. Selbst wenn derjenige es sich noch so sehr wünscht.“
    Was sollte sie bloß tun, um ihn endlich zu erreichen? Doch ihm Vorwürfe zu machen, und das ausgerechnet in einem Moment, in dem er eigentlich Unterstützung bräuchte, würde sicher nicht der richtige Weg sein. „Bitte, Luke“, flüsterte sie eindringlich. „Ich will mich nicht mit dir streiten, ich will für dich da sein. Bitte, lass mich zu dir herein.“
    „Ich … kann das nicht“, murmelte er und sah sie an.
    „Was ist denn so schlimm daran?“
    „Emily …“ Es klang verzweifelt. „Können wir bitte aufhören, darüber zu reden?“ Seine Stimme brach. „Dieser kleine, schwache Mann da drinnen ist mein Vater, aber er erkennt mich nicht einmal mehr. Du glaubst ja gar nicht, was ich dafür geben würde, dass er das noch ein einziges Mal tun würde. Jetzt ist es schon so weit, dass auch sein Körper nicht mehr richtig mitmacht. Lange hat er nicht mehr zu leben. Vielleicht stirbt er nicht gleich morgen, vielleicht auch noch nicht nächste Woche. Aber bald wird es endgültig vorbei sein.“
    In seinem Gesichtsausdruck lag so viel Schmerz, dass Emily erschrak.
    Er öffnete die Autotür. „Und weißt du was? Ich bin darüber erleichtert. Was sagt das bloß über mich als Mensch aus?“
    Also hatte Emily es tatsächlich geschafft! Luke hatte sich ihr geöffnet. Aber damit hatte sie offenbar nur eines erreicht: Er war jetzt noch unglücklicher als zuvor.
    Die Fahrt nach Hause schien kein Ende zu nehmen. Luke konzentrierte sich auf die Straße und sprach kein Wort mehr. Doch das Gespräch mit Emily ging ihm nicht aus dem Sinn. Was hatte er da eigentlich erzählt, was war bloß in ihn gefahren?
    Er seufzte und bog in die kleine Straße ein, die zur Ranch führte. In Gedanken ließ er die vielen Besuche bei seinem Vater Revue passieren. Anfangs hatte er noch lichte Momente und sich mit Luke und seinen Schwestern unterhalten können, als wäre alles in Ordnung.
    Aber dann war es immer öfter vorgekommen, dass er sich an ganz grundlegende Dinge nicht erinnern konnte. Dass er sich wiederholte oder sich an irgendeinem unbedeutenden Ereignis festbiss, das lange vor Lukes Geburt stattgefunden hatte. Und manchmal war sein Vater so verzweifelt gewesen, dass er einfach nur um sich geschlagen hatte: oft mit verletzenden Worten, hin und wieder auch mit seinen Händen. In diesen Momenten war er Luke wie ein Fremder vorgekommen. Ein wütender, verbitterter Fremder.
    Was er vorhin zu Emily gesagt hatte, hatte er noch nie jemandem anvertraut. Und das lag allein an ihr. Mit ihrer sanften, mitfühlenden Art hatte sie geschafft, was vor ihr noch niemandem gelungen war: Sie hatte ihn erreicht. Nicht zuletzt, weil sie eine unglaublich starke Frau war. Obwohl ihr das nicht bewusst zu sein schien.
    Ihr war offenbar auch nicht bewusst, wie sehr er sie deswegen liebte.
    Luke parkte den Wagen, und beide stiegen aus. Vor den Stufen zum Haus blieb er stehen. Er konnte jetzt nicht hineingehen, es ging einfach nicht.
    „Hast du seit dem Frühstück überhaupt schon etwas gegessen?“, erkundigte sich Emily leise.
    Er schüttelte den Kopf. Doch ihm stand auch gar nicht der Sinn nach Essen. Luke fühlte sich einfach nur leer. Am liebsten hätte er Emily jetzt an sich gezogen und ganz fest gehalten. Aber das durfte er nicht. Nicht nur seinetwegen, sondern auch ihretwegen. Wenn er in ihre warmen, braunen Augen sah, sehnte er sich nach Dingen, von denen er wusste, dass er sie nie bekommen konnte.
    Immer noch fühlte er sich außerstande, die Stufen zum Eingang hochzugehen.
    „Luke?“ Ihre Stimme bebte.
    Als er sich zu Emily umdrehte, sah er, dass ihr Tränen in den Augen standen. Warum weinte sie? Etwa seinetwegen?
    „Du machst mir Angst“, flüsterte sie.
    „Es tut

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