Kuess mich doch - Roman
dies und jenes. Coop erzählte ihr von den drei anstrengenden Tagen, die er hinter sich hatte, dann war Lexie mit ihrem Bericht an der Reihe. Inzwischen hatten sie fertig gegessen, und Lexie bestand darauf, ihm beim Abräumen zu helfen. Sie gingen in die Küche, ohne ihr Gespräch zu unterbrechen. Da sie den Blog bislang mit keinem Wort erwähnt hatte, nahm Coop an, dass sie das Foto von ihrem Kuss noch nicht gesehen hatte. Was du heute kannst besorgen … , dachte Coop.
»Wie geht es eigentlich deiner Großmutter?«, fragte er, um die Unterhaltung in die entsprechende Richtung zu lenken.
Lexie lehnte sich mit der Hüfte an die Anrichte neben
der Abspüle. »Sie benimmt sich eigenartig«, erwiderte sie.
»Noch eigenartiger als sonst?«
Sie zog die Nase kraus und grinste schief. »Ja, ja, ob du es glaubst oder nicht. Sie sitzt stundenlang mit Sylvia vor dem Computer, dabei kennt sie sich so gut wie gar nicht damit aus – zumindest wenn ich in der Nähe bin. Und außerdem stecken die beiden ständig die Köpfe zusammen und tuscheln. Das tun sie sonst auch, aber im Augenblick besonders viel. «
Lexie reichte Coop die Teller, er drehte den Wasserhahn auf und hielt sie kurz unter den Strahl, ehe er sie in die Spülmaschine stellte.
»Das wundert mich gar nicht.«
Lexie zögerte. »Ach, nein? Warum nicht?«
»Wie es aussieht, haben wir wieder Schlagzeilen gemacht. « Er beschrieb ihr das neueste Blog-Foto und wartete ab, bis sie die logischen Schlüsse gezogen hatte.
»Ein Foto, auf dem wir uns küssen?«, wiederholte sie und errötete prompt, was er höchst bezaubernd fand. »Es kann also nur hier oder … bei meiner Großmutter entstanden sein. Die kann was erleben! «, stieß sie empört hervor.
Coop musste wider Willen lachen. »Ach komm, du musst zugeben, es ist auch irgendwie lustig. Deine Großmutter ist einfach ein ganz schönes Schlitzohr.«
Lexie schüttelte den Kopf. »Sie bringt mich dazu, ihr Computernachhilfe zu geben, dabei fotografiert sie mit ihrem Handy und verschickt die Fotos via E-Mail, als wäre sie ein Profi! «
Wieder lachte er. »Zumindest weiß sie sich zu beschäftigen. «
Lexie verdrehte die Augen. »Na, warte, das setzt eine Standpauke. Sie muss dringend lernen, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern, statt sich ständig in mein Privatleben einzumischen«, brummte sie.
»Sei ihr nicht böse.« Diesmal schluckte er das Lachen hinunter.
»Vielleicht sollte ich sie gleich mal anrufen.« Sie beäugte das Telefon, das schräg hinter ihr an der Wand hing.
»Oder vielleicht solltest du warten, bis du dich etwas beruhigt hast?«
Sie bewegte die Lippen, als würde sie lautlos bis zehn zählen. »Du hast Recht«, sagte sie schließlich. »Ich werde morgen mit ihr reden. Hast du übrigens schon bemerkt, dass das Licht auf deinem Anrufbeantworter blinkt? «, fragte sie und deutete mit dem Kopf in Richtung Telefon und Anrufbeantworter.
Das war ihm völlig entgangen, wahrscheinlich weil er sich so darauf gefreut hatte, sie wiederzusehen. »Normalerweise höre ich immer als Erstes meine Nachrichten ab, wenn ich nach Hause komme. Ich schätze, ich war zu sehr mit dir beschäftigt«, sagte er, in der Hoffnung, damit die Aufmerksamkeit von ihrer Unruhe stiftenden Großmutter auf sie beide zu lenken.
Er trat zu ihr und griff über sie hinweg zum Anrufbeantworter, um auf die Play-Taste zu drücken, wobei er nicht ganz zufällig eine ihrer Brüste streifte, die sich
unter dem leichten Baumwolltop deutlich abzeichneten.
Lexie schnappte überrascht nach Luft.
Mission erfolgreich, dachte er erfreut, als er das Verlangen in ihren weit aufgerissenen Augen aufblitzen sah.
Während des Abendessens hatte er sich redlich bemüht, mehr über Lexie zu erfahren und ihre Gesellschaft zu genießen, statt ständig an Sex zu denken. Doch jetzt konnte er sich nicht länger zurückhalten. Seine Sehnsucht nach ihr war so stark, dass ihm beinahe die Luft wegblieb.
Man konnte es förmlich zwischen ihnen knistern hören. Dummerweise ertönte in diesem Augenblick eine krächzende Männerstimme.
»Hier spricht noch einmal Ricky Burnett. Haben Sie Ihre Meinung geändert, was den Ring angeht? Wenn Sie ihn mir zurückbringen, bekommen Sie stattdessen eine Belohnung in bar. Schließlich haben Sie meine Tochter gerettet. Ich bin fast immer im Geschäft; Sie können also jederzeit vorbeikommen. Der Ring ist für mich von großem ideellen Wert, und ich will ihn wiederhaben !«
»Da kannst du warten, bis du
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