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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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das Geld dafür her?«
    »Von meinem Gehaltsscheck.«
    »Du hast dein eigenes Geld ausgegeben?«
    »Ich hab alles mögliche in den Supermärkten und Secondhandläden der Städtchen gefunden, durch die wir gekommen sind. Weißt du, dass ich bis vor zwei Wochen noch nie in ‘nem Wal-Mart gewesen bin? Es ist einfach unglaublich, wie lange man mit einem Dollar reicht, wenn man aufpasst, und -« Sie registrierte den Ausdruck auf seinem Gesicht und verstummte. Ihr Lächeln erstarb. »Es gefällt dir nicht.«
    »Das hab ich nicht gesagt.«
    »Das musst du nicht. Ich kann‘s an deinem Gesicht sehen.«
    »Es ist nicht, dass es mir nicht gefällt; ich halte es einfach für eine Geldverschwendung, den Trailer aufmöbeln zu wollen.«
    »Ich halt‘s nicht für eine Verschwendung.«
    »Es ist bloß ein lausiger Trailer, Herrschaftzeiten. So lang wohnen wir hier gar nicht.«
    Das war nicht der eigentliche Grund für seine Einwände. Sie sah ihm in die Augen und erkannte, dass ihr zwei Möglichkeiten blieben. Sie konnte davonstürmen und die - wohlverdientermaßen! - Beleidigte spielen, oder sie konnte ihn dazu zwingen, ehrlich zu ihr zu sein. »Sag mir bitte genau, was dir nicht passt.«
    »Hab ich ja«
    »Nein, hast du nicht. Sheba sagte, du hättest einen besseren Wohnwagen zurückgewiesen und statt dessen diesen hier genommen.«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Du wolltest es mir so schwer wie möglich machen, stimmt‘s?«
    »Nimm‘s nicht persönlich. Ich hab dich noch nicht mal gekannt, als ich die Entscheidung wegen des Trailers getroffen hab.«
    »Aber mein Vater hat dir von mir erzählt.«
    Er ging zum Kühlschrank und nahm eine Flasche Wein heraus, die er gestern gekauft und die sie für zu teuer für ihr Budget gehalten hatte.
    Sie ließ sich nicht so leicht abwimmeln. »Wolltest du etwa weiter so in dem Trailer leben?«
    »Er war doch in Ordnung.« Er langte in die Schublade nach dem Korkenzieher.
    »Das glaub ich dir nicht. Du bist ein Mensch, der schöne Dinge genießt. Ich hab gesehen, wie du die Landschaft bewunderst, wenn wir unterwegs sind, oder mich immer wieder auf hübsche Dinge in Schaufenstern aufmerksam machst. Gestern, als wir bei diesem Stand am Straßenrand anhielten, hast du gesagt, der Früchtekorb erinnert dich an einen Cézanne.«
    »Willst du auch ein Glas Wein?«
    Sie schüttelte den Kopf, und während sie ihn ansah, verstand sie plötzlich. »Ich hab mal wieder die Grenze überschritten, stimmt‘s?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Diese unsichtbare Grenze, die du in deinem Geist errichtet hast zwischen einer richtigen und einer gespielten Ehe. Ich hab sie schon wieder überschritten, stimmt‘s?«
    »Du redest Unsinn.«
    »Tu ich nicht. Du hast eine ganze Latte von Regeln aufgestellt für unsere gespielte Ehe. Ich soll dir aufs Wort und ohne Fragen folgen, ich soll dir möglichst aus dem Weg gehen, außer wenn du mit mir schlafen willst. Aber vor allem soll ich mich in keiner Weise emotional binden. Ich darf dich nicht mögen, ich darf mir keine Gedanken um dich, um unsere Ehe oder unser gemeinsames Leben machen. Ja, ich darf mir noch nicht mal Gedanken um diesen schäbigen kleinen Hasenstall hier machen.«
    Sie war endlich zu ihm durchgedrungen, und er schlug mit der flachen Hand auf die Anrichte, so dass die Weinflasche wackelte. »Ich will einfach nicht, dass du dich hier einrichtest, das ist alles! Das wäre eine ganz schlechte Idee.«
    »Dann hatte ich also recht«, sagte sie ruhig.
    Er fuhr sich aufgebracht durchs Haar. »Du bist eine so verdammte Romantikerin, Daisy. Manchmal, wenn du mich ansiehst, hab ich das Gefühl, du siehst überhaupt nicht mich. Du siehst statt dessen den, den du sehen willst. Und mit diesem - diesem legalen Band zwischen uns machst du dasselbe. Du versuchst was draus zu machen, was es nicht ist.«
    »Es ist eine Ehe, Alex, nicht bloß eine legale Bindung. Wir haben einen heiligen Schwur geleistet.«
    »Für sechs Monate! Begreifst du denn nicht, dass ich mir Sorgen um dich mache? Alles, was ich will, ist, dich beschützen. Ich will verhindern, dass dir am Ende weh getan wird.«
    »Mich beschützen? Ach so.« Sie holte tief Luft. »Prüfst du deshalb immer nach, ob ich auch meine Anti-Baby-Pillen nehme?«
    Sein Gesicht wurde steinern. »Was hat das damit zu tun?«
    »Zuerst konnte ich mir keinen Reim drauf machen, warum die Pillen auf dem obersten Fach im Medizinschränkchen lagen, wo ich sie doch ins unterste gelegt hatte. Doch dann wurde mir klar, dass

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