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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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stocksteif und wartete den Bruchteil einer Sekunde zu lange, bevor sie antwortete. »Haste doch.«
    »Du warst an jenem Abend in der Zeit, nachdem Sheba die Geldschublade überprüft und ich abgeschlossen hab, im roten Waggon.«
    »Na und? Ich hab das Geld nich geklaut, und du kannst mir‘s auch nicht in die Schuhe schieben!«
    »Da kam ein Anruf für Alex. Ich nahm ihn an, und während ich abgelenkt war, hast du in die Geldschublade gegriffen und die zweihundert Dollar rausgenommen.«
    »Hab ich nich! Du kannst überhaupt nix beweisen!«
    »Dann hast du dich heimlich in unseren Trailer geschlichen und das Geld in meinem Koffer versteckt, damit jeder glaubt, ich hätt‘s gestohlen.«
    »Du lügst!«
    »Ich hätt gleich draufkommen sollen, aber ich war so müde von all dem Neuen, dass ich vollkommen vergessen hab, dass du ebenfalls da warst.«
    »Du lügst«, wiederholte Heather, diesmal jedoch mit weniger Vehemenz. »Und wenn du jetzt zu meinem Dad gehst und petzt, wird‘s dir noch leid tun.«
    »Du kannst mir nichts Schlimmeres antun, als was du mir bereits angetan hast. Ich hab keine Freunde, Heather. Keiner will mit mir reden, weil alle glauben, ich hätte was gestohlen. Nicht mal mein Mann glaubt mir.«
    Heathers Gesicht war ein Abbild des schlechten Gewissens, und da wusste Daisy, dass sie recht gehabt hatte. Sie blickte dem Mädchen traurig in die Augen. »Was du da getan hast, war sehr, sehr schlecht.«
    Heather zog den Kopf ein, und ihr feines blondes Haar fiel nach vorn und verbarg ihr Gesicht. »Du kannst überhaupt nix beweisen«, murmelte sie wieder.
    »Willst du wirklich auf diese Weise durchs Leben gehen? Indem du unehrlich bist? Indem du andere mit Gemeinheit behandelst? Wir alle machen Fehler, Heather, und zum Erwachsenwerden gehört, für unsere Fehler einzustehen.«
    Das Mädchen ließ die Schultern sinken, und Daisy konnte genau den exakten Moment sehen, in dem sie aufgab. »Wirst du‘s meinem Dad sagen?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich muss es Alex sagen.«
    »Wenn du‘s ihm sagst, dann geht er sofort zu meinem Dad.«
    »Wahrscheinlich. Alex hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.«
    Eine Träne fiel auf Heathers Oberschenkel, aber Daisy verhärtete ihr Herz gegen das aufkeimende Mitleid.
    »Mein Dad sagt, wenn ich Schwierigkeiten mache, schickt er mich wieder zu meiner Tante Terry zurück.«
    »Daran hättest du besser vorher gedacht, bevor du mir das mit dem Geld angehängt hast.«
    Heather sagte nichts, und Daisy drängte sie auch nicht. Schließlich wischte sie sich die Augen mit einem Zipfel ihres T-Shirts ab. »Wann sagst du‘s ihm?«
    »Darüber hab ich noch nicht nachgedacht. Heute Abend wahrscheinlich. Oder vielleicht morgen.«
    Heather nickte abrupt. »Ich - das Geld war einfach da, und ich hab‘s nicht geplant oder so.«
    Daisy versuchte ihr Mitleid herunterzuschlucken. Immerhin war dieses Mädchen schuld daran, dass ihr Mann sie nun für eine Diebin hielt, und ihre Ehe war vergiftet worden, bevor sie überhaupt anfangen konnte. »Was du getan hast, war nicht richtig. Du musst schon für die Folgen einstehen.«
    »Jaha, weiß ich.« Sie versuchte, sich ungeschickt die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. »Irgendwie bin ich sogar froh, dass du draufgekommen bist. Ich hab‘s kaum noch ausgehalten. Ich weiß, dass ich‘s nicht verdien, aber könntest du‘s vielleicht zuerst Sheba sagen, statt Alex? Dann kann sie‘s meinem Dad sagen. Die zwei streiten sich zwar andauernd und so, aber ich glaub‘, sie respektieren sich auch, und vielleicht flippt er ja nicht total aus, wenn sie‘s ihm sagt.«
    Daisy richtete sich ein wenig gerader auf. »Wird dein Dad etwa gewalttätig?«
    »Ja, glaub schon. Ich mein, er brüllt jedenfalls rum und so.«
    »Verhaut er dich auch?«
    »Dad? Nö, das macht er nie. Aber er wird so wütend, dass ich mir manchmal wünsche, er würd‘s tun.«
    »Aha.«
    »Und ich denk, ich wär wohl sowieso früher oder später bei meiner Tante gelandet. Ich weiß, sie braucht mich, damit ich ihr mit den Kindern helf und so. Ich glaub, es war wohl ziemlich egoistisch von mir, hierbleiben zu wollen. Es ist bloß - die Kinder sind richtige Bälger, und manchmal, wenn sie was anstellen, lässt sie‘s an mir aus und so.«
    Daisy sah mehr, als ihr lieb war, und merkte, wie ihre Schuldgefühle immer größer wurden, wie eine Schlinge, die sich um ihren Hals zusammenzog.
    Das Mädchen erhob sich und blickte Daisy mit tränennassen Augen an. »Tut mir leid, dass ich so‘n

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