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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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den Hintern zu versetzen. Ihr tägliches Abendessen, das gewöhnlich zwischen der Nachmittags- und den beiden Abendvorstellungen stattfand, war für beide zu einem wichtigen Ritual geworden. Und in der Nacht, nachdem die Arbeit getan war, liebten sie sich mit einer Leidenschaft und Hemmungslosigkeit, die sie nie für möglich gehalten hätte.
    Sie konnte sich ein Leben ohne ihn nicht länger vorstellen, und während die Tage vergingen und er aufhörte, ihre bevorstehende Scheidung zu erwähnen, da wusste sie, dass auch er sich eine Trennung nicht länger vorstellen konnte. Das war der eigentliche Grund, warum sie ihm noch nichts von dem Baby erzählen wollte. Sie wollte ihm noch ein wenig mehr Zeit geben, sich an seine Liebe zu ihr zu gewöhnen.
    Am nächsten Morgen brach die Hölle los. Alex war aufgewacht, kurz nachdem sie sich aus dem Bett geschlichen hatte, und hatte sie auf der einsamen Wiese hinter den Wohnwagen erwischt, wo sie mit Sinjun herumtollte. Zwei Stunden später hatte er sich immer noch nicht beruhigt.
    Heute war sie mit Fahren dran. Sie hatten angefangen, sich beim Fahren abzuwechseln, als er merkte, dass sie dem Getriebe nicht den Garaus machte und gern hinterm Steuer saß.
    »Ich sollte heute eigentlich fahren«, sagte er.«Dann wären meine Hände wenigstens beschäftigt, und ich hätte nicht ständig das Bedürfnis, dir damit an die Gurgel zu gehen.«
    »Jetzt beruhig dich doch mal, Alex.«
    »Beruhigen - Himmel, Arsch und Zwirn!«
    Sie warf ihm einen strengen Blick zu.
    Er funkelte wütend zurück. »Versprich mir, dass du Sinjun nicht mehr aus dem Käfig lässt.«
    »Wir waren ja nicht in einer Stadt, und keine Menschenseele war wach, also hör auf, dir Gedanken darüber zu machen.«
    »Das klingt nicht wie ein Versprechen.«
    Sie blickte über das weite, flache Farmland von Indiana, das sich beiderseits der zweispurigen Landstraße erstreckte. »Ist dir aufgefallen, dass Jack und Jill in letzter Zeit ‘ne Menge Zeit miteinander verbringen? Wär‘s nicht lustig, wenn sie heiraten würden? Wegen ihrer Namen, meine ich.«
    »Hör auf, dich um‘s Thema herumzudrücken, und gib mir sofort dein Wort, dass du aufhörst, deinen Hals zu riskieren.« Er nahm einen Schluck aus der irdenen Kaffeetasse, die er in der Faust hielt.
    »Glaubst du wirklich, Sinjun würde mir was tun?«
    »Er ist keine Hauskatze, auch wenn du so mit ihm umgehst. Wilde Tiere sind unberechenbar. Du wirst ihn nicht mehr aus dem Käfig lassen, verstanden? Unter gar keinen Umständen.«
    »Ich hab dich was gefragt. Glaubst du wirklich, er würde mir was tun?«
    »Nicht absichtlich. Ein Bonding hat zwischen euch stattgefunden, soviel ist sicher, aber der Zirkus ist voll von Geschichten über angeblich friedliche Tiere, die am Ende über ihre Wärter oder Dompteure herfielen. Und Sinjun lässt sich wohl kaum als friedlich bezeichnen.«
    »Er ist mit mir zusammen, und er hasst den Käfig. Wirklich, Alex. Ich hab dir vorher gesagt, dass ich ihn nie in einer Wohngegend rauslassen würde. Und dir ist sicher aufgefallen, dass heute morgen weit und breit niemand war. Wenn sich irgendwo was geregt hätte, hätte ich nie die Käfigtür aufgemacht.«
    »Die machst du sowieso nie mehr auf, also ist es egal.« Er trank seinen Kaffee aus und stellte die Tasse auf dem Boden zwischen seinen Füßen ab. »Was ist bloß aus der Frau geworden, die ich geheiratet hab? Die, die der Ansicht war, dass zivilisierte Leute nicht vor elf Uhr aufstehen?«
    »Sie hat einen Zirkusartisten geheiratet.«
    Sie hörte sein leises, tiefes Lachen und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Straße. Sie wusste, dass die Sache mit Sinjun für ihn damit erledigt war, und konnte nur hoffen, dass ihm nicht auffiel, dass sie keine Versprechungen gemacht hatte.
    Heather zog die Tür des Airstream hinter sich zu und trat in die kühle Nacht hinaus. Sie trug ein gelbes Schlafshirt mit einem großen Garfield darauf, und ihre nackten Füße versanken im taufeuchten Gras. Das big top war abgebaut, aber sie hatte viel zuviel Angst, um auf die vertrauten Verrichtungen um sie herum zu achten. Ihre Aufmerksamkeit war vielmehr auf ihren Vater gerichtet, der in einem blau-weiß-gestreiften Plastikliegestuhl vor ihrem Airstream saß und die eine Zigarre rauchte, die er sich pro Woche gönnte.
    Ausnahmsweise war er mal nicht von Frauen umlagert. Keine Showgirls und keine Mädchen aus den Kleinstädten, durch die sie kamen und die immer hinter ihm her waren. Der Gedanke, dass ihr

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