Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Ehemann.«
    »Hab ich nicht. Das ist keine richtige Ehe. War es nie.«
    »Jetzt schon. Wir haben ein Gelübde abgelegt, Daisy. Ein heiliges Gelübde. Richtiger geht‘s nicht.«
    Ihre Unterlippe zitterte. »Warum tust du mir das an? Ich hab dir doch gesagt, es ist zu spät für eine Abtreibung.«
    Er litt mit ihr. So tief sein Kummer auch sein mochte, er wusste, dass er nichts gegen den ihren war. »Es wird andere Babies geben, Schätzchen. Wir versuchend noch mal. Sobald der Doktor sagt, es ist in Ordnung.«
    »Wovon redest du?«
    »Ich hab mir das Baby ebenso sehr gewünscht wie du, aber das hab ich erst in der Nacht gemerkt, als du wegranntest. Ich weiß, es ist meine Schuld, dass du das Baby verloren hast. Wenn ich besser auf dich achtgegeben hätte, wär das nie passiert.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich hab das Baby nicht verloren.«
    Er starrte sie verwirrt an.
    »Ich bin immer noch schwanger.«
    »Aber du hast gesagt - als ich sagte, ich müsste mit dir reden, hast du gesagt, es wäre zu spät für eine Abtreibung.«
    »Ich bin im fünften Monat. Eine Abtreibung wäre illegal.«
    Eine große Freude durchzuckte ihn, doch ihr süßer Mund verzog sich zu einer so zynischen Grimasse, wie er es sich nie hätte vorstellen können. »Das ändert die Dinge, nicht wahr, Alex? Jetzt, wo du weißt, dass der Braten noch in der Röhre steckt und auch dort bleibt, bist du sicher nicht mehr so versessen darauf, mich zurückzuhaben.«
    Die Gefühle überfluteten ihn mit einer Geschwindigkeit, dass er sich nicht mehr auskannte. Sie trug immer noch ihr Baby. Sie hasste ihn. Sie wollte nicht mit ihm zurückkommen. Mit einem solchen Gefühlschaos wurde er nicht fertig, also konzentrierte er sich auf praktische Dinge.
    »Bist du bei einem Arzt in Behandlung?«
    »Da ist eine Klinik, nicht weit von hier.«
    »Eine Klinik?« Er hatte ein Vermögen auf der Bank, und seine Frau wollte in eine Klinik. Er musste sie von hier forttreiben, irgendwohin, wo er ihr diesen steinernen Ausdruck vom Gesicht küssen konnte, aber das schaffte er nur, indem er den harten Mann spielte.
    »Falls das deine Vorstellung davon ist, wie man gut auf sich achtgibt, dann bin ich alles andere als beeindruckt. Du bist dünn, und du bist blass. Und du siehst aus, als könntest du jeden Moment einen Nervenzusammenbruch kriegen.«
    »Was kümmert‘s dich? Du willst doch dieses Baby gar nicht.«
    »O doch, ich will dieses Baby, sehr sogar. Bloß weil ich mich wie ein Bastard benommen hab, als du mir davon erzählt hast, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht zur Besinnung kommen kann. Ich weiß, dass du nicht mit mir mitkommen willst, aber vorläufig bleibt dir gar nichts anderes übrig. Du gefährdest dich und das Baby, Daisy, und das kann ich nicht zulassen.«
    Er sah, dass er ihren Schwachpunkt getroffen hatte, aber sie wehrte sich immer noch gegen ihn. »Du hast hier überhaupt nichts zu sagen.«
    »O doch, das hab ich. Und ich sorge dafür, dass dir und dem Baby nichts geschieht.«
    Sie wirkte unsicher.
    »Ich benutze schmutzige Tricks, wenn nötig«, sagte er ruhig. »Ich brauche nicht lang, um rauszukriegen, wo du arbeitest, und ich garantiere dir, ich sorge dafür, dass dein Job sich in Luft auflöst.«
    »Das würdest du mir antun?«
    »Ohne mit der Wimper zu zucken.«
    Sie ließ die Schultern hängen, und da wusste er, dass er gewonnen hatte, doch er konnte keine Befriedigung verspüren.
    »Ich liebe dich nicht mehr«, flüsterte sie. »Ich liebe dich überhaupt nicht mehr.«
    Seine Kehle krampfte sich zusammen. »Das ist schon in Ordnung, Schätzchen. Ich liebe dich genug für uns beide.«

23
    Alex fuhr Daisy zu einem kleinen Haus in der engen Straße einer Arbeitersiedlung, nicht weit vom Zoo entfernt. Im kleinen Vorgarten vor dem Haus stand eine Marienstatue, daneben ein Windrad in Form einer Sonnenblume, das ein Beet mit rosa Petunien bewachte. Sie hatte ein nach hinten gehendes Zimmer gemietet, mit Blick auf einen Drahtzaun, und während sie ihre mageren Habseligkeiten packte, schlüpfte er aus der Tür, um ihre Geldangelegenheiten mit ihrer Vermieterin zu regeln, nur um festzustellen, dass Daisy bereits die Miete für den ganzen Monat angewiesen hatte.
    Von der geschwätzigen Frau erfuhr er, dass Daisy tagsüber in der Rezeption eines Schönheitssalons arbeitete und abends als Kellnerin in einer benachbarten Taverne. Kein Wunder, dass sie so müde aussah. Sie besaß kein Auto, also ging sie entweder zu Fuß oder nahm den Bus, und sie sparte

Weitere Kostenlose Bücher