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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Kosaken noch lange nicht wahr sein musste. Wahrscheinlich war‘s nur ein Familienerbstück. Dennoch war ihr nicht ganz wohl zumute, als sie wieder zu ihrem Ende des Trailers zurückging.
    Die Couch war überhäuft mit den Sachen aus ihrer Reisetasche, die sie noch nicht weggeräumt hatte, und einem Stapel von Zeitschriften und Zeitungen, von denen einige bereits einige Jahre alt waren. Sie schob alles herunter und machte das Bett mit sauberer Bettwäsche aus dem Schrank. Doch nach ihrem Nickerchen im Pickup und ihrer Nervosität über das Geschehene konnte sie nicht mehr einschlafen, also las sie noch eine alte Ausgabe von Newsweek . Es war drei Uhr morgens, als sie endlich damit fertig war. Sie hatte das Gefühl, kaum die Augen zugemacht zu haben, als sie auch schon wieder grob wachgerüttelt wurde.
    »Hopp, hopp, aufstehen, Engelchen. Wir haben einen langen Tag vor uns.«
    Sie rollte sich auf den Bauch. Er zog an der Bettdecke, und sie fühlte kühle Luft über die Rückseite ihrer Oberschenkel streichen. Jetzt bloß nicht rühren. Solange sie sich nicht rührte, musste sie sich auch dem neuen Tag nicht stellen.
    »Komm schon, Daisy.«
    Sie drückte ihr Gesicht tiefer ins Kissen.
    Eine große warme Hand legte sich über die dünne Seide ihres Unterhöschens, und ihre Augen sprangen auf. Nach Luft schnappend, rollte sie sich auf den Rücken, wobei sie krampfhaft versuchte, sich wieder zuzudecken.
    Er grinste auf sie herab. »Hab mir doch gedacht, dass dich das in Bewegung setzt.«
    Er war der leibhaftige Teufel. Nur der Teufel war um diese Nachtschlafende Zeit frisch rasiert und angezogen. Sie bedachte ihn mit einem Zähne fletschen. »Ich bin ein Morgenmuffel, damit Sie‘s gleich wissen. Los, gehen Sie, und rühren Sie mich ja nie wieder an.«
    Sein Blick glitt gemütlich über sie hinweg, was ihr die Tatsache ins Bewusstsein rief, dass sie nichts unter der Decke anhatte, außer seinem alten, abgetragenen T-Shirt und einem winzigen Unterhöschen.
    »Wir haben ‘ne Dreistundenfahrt vor uns, und in zehn Minuten ist Abfahrt. Zieh dir was über, und mach dich ein wenig nützlich.« Er ging zum Spülbecken.
    Sie blickte mit zusammengekniffenen Augen durch das kleine dreckige Fenster in den grauschwarzen Morgen. »Es ist ja noch mitten in der Nacht.«
    »Es ist fast sechs.« Er goss Kaffee in eine große Tasse, und sie wartete darauf, dass er ihn ihr brachte. Statt dessen hob er die Tasse an die eigenen Lippen.
    Sie sank wieder auf die Couch zurück. »Bin erst um drei Uhr eingeschlafen. Ich bleib hier, während Sie fahren.«
    »Das ist nicht erlaubt.« Er stellte seine Kaffeetasse ab und bückte sich dann, um ein paar von ihren Sachen vom Boden aufzusammeln. Er beäugte sie kritisch. »Hast du keine Jeans?«
    »Natürlich hab ich Jeans.«
    »Dann zieh sie an.«
    Sie betrachtete ihn hämisch. »Sie sind zu Hause, im Gästezimmer meines Vaters.«
    »Überrascht mich nicht.« Er warf ihr die Sachen, die er aufgesammelt hatte, in den Schoß. »Los, zieh dich an.«
    Sie hatte gerne etwas richtig Unhöfliches gesagt, war sich jedoch ziemlich sicher, dass er sich dann an ihr vergriffen hätte, also stolperte sie widerwillig ins Badezimmer. Zehn Minuten später tauchte sie in einer geradezu lächerlichen Aufmachung wieder auf: türkise Seidenhose und ein busenkurzes, marineblaues Baumwolltop mit riesigen roten Kirschen drauf. Als sie schon den Mund aufmachte, um gegen seine Kleidungswahl zu protestieren, bemerkte sie, dass er mit einem ziemlich grimmigen, um nicht zu sagen gefährlichen Gesichtsausdruck vor dem offenen Küchenschrank stand.
    Ihr Blick fiel auf die aufgerollte schwarze Peitsche, die er in der Faust hielt, und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Sie wusste nicht, was sie getan hatte, sie wusste nur, dass sie in Schwierigkeiten steckte. In ernsten Schwierigkeiten.
    Das war‘s also. Showdown am Kosakencorral.
    »Hast du meine Twinkies gegessen?«
    Schluck. Die Peitsche nie aus den Augen lassend, sagte sie: »Um welche Twinkies handelt es sich genau?«
    »Die Twinkies, die kleinen Küchlein in dem Schrank über der Spüle. Die einzigen Twinkies, die‘s hier gibt.« Seine Finger, die die aufgerollte Peitsche umklammerten, zuckten krampfhaft.
    Lieber Gott, dachte sie. Zu Tode gepeitscht für eine Packung Twinkies.
    »Nun?«
    »Es, äh, wird nicht mehr vorkommen, das verspreche ich. Aber es stand nichts drauf, dass sie Ihnen gehören, wie hätt ich‘s also wissen sollen.« Ihre Augen hafteten wie hypnotisiert

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