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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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doch wohl kaum Kosaken« Sie hielt inne. »Oder doch?«
    Er gluckste. »Du bist schon so was, Engelchen.«
    O nein, sie ließ sich nicht wieder von ihm aus dem Gleis werfen. »Wie lang bist du schon beim Zirkus?«
    »Ich bin mit Quest Brothers rumgereist, bis ich Anfang Zwanzig war. Danach hab ich mich immer mal wieder für ein paar Wochen hie und da angeschlossen.«
    »Und was hast du während der übrigen Zeit getan?«
    »Die Antwort auf diese Frage kennst du doch. Ich hab im Knast gesessen für den Mord an dieser Kellnerin.«
    Sie funkelte ihn mit zusammengekniffenen Augen an, damit er sah, dass sie ihn durchschaute. »Willst du damit sagen, dass du kein Vollzeit-Zirkusmanager bist?«
    »So sieht‘s aus.«
    Vielleicht bekam sie ja mehr aus ihm raus, wenn sie vorläufig aufhörte zu bohren. »Wer waren die Quest Brothers überhaupt?«
    »Es gab immer nur Owen Quest. Seit den Ringling Brothers denken die Zirkusleute jedoch, dass es besser ist zu sagen, das Unternehmen würde von Brüdern geleitet, selbst wenn‘s nicht stimmt. Owen hat der Zirkus fünfundzwanzig Jahre lang gehört, und kurz bevor er starb, bat er mich, ihn eine letzte Saison unter seinem Namen zu führen.«
    »Muss ein ganz schönes Opfer für dich sein.« Sie betrachtete ihn erwartungsvoll, doch als er nichts dazu sagte, bohrte sie ein wenig weiter. »Dein normales Leben einfach so hinter dir zu lassen ... deinen normalen Job ...«
    »Mm.« Ihre bohrenden Fragen ignorierend, wies er auf einen Strommast am Straßenrand. »Halt die Augen offen nach diesen Pfeilen, okay?«
    Sie bemerkte, dass drei rote Pappkartonpfeile, auf denen in blau der Buchstabe Q stand, an Strommasten festgemacht waren und nach links wiesen. »Wozu sind die?«
    »Sie weisen uns den Weg zum nächsten Standort.« Er trat auf die Bremse, als er sich der nächsten Kreuzung näherte, und bog nach links ab. »Dobs Murray - er ist unser Vierundzwanzig-Stunden-Mann - macht sich am Abend vorher auf den Weg und hängt sie auf. Man nennt das ›die Route pfeilieren‹.«
    Sie gähnte. »Kann‘s kaum erwarten, bis wir da sind. Ich werde mich sofort hinlegen und ein langes Schläfchen machen.«
    »Ich fürchte, du wirst das Schlafen auf die Nacht beschränken müssen. Beim Zirkus gibt‘s keine Faulenzer, jeder arbeitet, selbst die Kinder. Auch für dich gibt‘s genug zu tun.«
    »Du erwartest von mir, dass ich arbeite?«
    »Hast du Angst, du könntest dir einen Fingernagel abbrechen?«
    »Ich bin lang nicht so verzogen, wie du glaubst.«
    Er sah sie mit einem Blick an, der verriet, dass er ihr das nicht abnahm, aber da sie versuchte, einem weiteren Streit aus dem Weg zu gehen, ignorierte sie ihn. »Ich hab bloß gemeint, dass ich keine Ahnung vom Zirkus habe.«
    »Das wird sich schon ändern. Bob Thorpe, der Typ, der normalerweise den Ticketschalter bedient, musste für ein paar Tage weg. Du kannst aushelfen, bis er wieder da ist, vorausgesetzt, du verstehst genug vom Rechnen, um das Wechselgeld richtig rauszugeben.«
    »In allen bedeutenden Währungen«, erwiderte sie ein wenig hochmütig.
    »Und dann wär da noch die Hausarbeit. Du kannst mit dem furchtbaren Saustall im Trailer anfangen. Und gegen eine heiße Mahlzeit heute Abend hätte ich auch nichts.«
    »Ich ebenso wenig. Wir werden uns wohl ein gutes Restaurant suchen müssen.«
    »Das war‘s nicht, was mir vorschwebte. Aber falls du noch nicht weißt, wie man kocht, werd ich dir gerne auf die Sprünge helfen.«
    Sie schluckte den aufkommenden Zorn herunter und meinte in vernünftigem Ton: »Ich glaub nicht, dass es ein guter Anfang für diese Ehe wäre, mir die ganze Hausarbeit aufzuhalsen. Ich bin für gerechte Arbeitsteilung.«
    »Einverstanden. Und es ist Zeit, dass du mit deiner Hälfte der gerechten Teilung anfängst. Und dann wartet noch andere Arbeit auf dich. Sobald wir ein Trikot für dich haben, stecke ich dich in die Spec.«
    »In die was?«
    »Abkürzung für spectacle. Das ist die Parade, mit der der Zirkus anfängt, und Teilnahme ist Pflicht.«
    »Du willst, dass ich bei der Vorstellung mitmache?«
    »Jeder macht bei der Spec mit, außer den Arbeitern und candy butchern.«
    »Was sind candy butcher?«
    »Der Zirkus hat seine ganz eigene Sprache; das hast du nach ‘ner Weile schon raus. Die Budenbesitzer heißen candy butcher , also ›Zuckermetzger‹, weil im neunzehnten Jahrhundert ein Metzger seinen Job aufgab, um Schaubesitzer im alten Zirkus von John Robinson zu werden. Zuckerwatte heißt floss, so was wie

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