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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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morgens war. Sie ging nirgendwohin um fünf Uhr morgens, also kuschelte sie sich tiefer in ihr Kissen und war einen Augenblick später auch schon wieder eingeschlafen. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, fühlte sie, wie sie hochgehoben wurde.
    »Stop!« krächzte sie. »Was tust du?«
    Ohne ein Wort zu sagen, trug er sie hinaus in die kühle Morgenluft, warf sie auf den Beifahrersitz des Pickup und knallte die Tür zu. Der kalte Kunstledersitz unter ihren Schenkeln riss sie umgehend aus ihrer Schläfrigkeit und erinnerte sie daran, dass sie nichts anhatte außer seinem grauen T-Shirt und einem hauchdünnen, eisblauen Unterhöschen. Er stieg von der anderen Seite ein, und kurz darauf holperten sie auch schon von dem bereits verlassenen Zirkusplatz.
    »Wie konntest du das bloß tun? Es ist erst fünf! Kein Mensch steht um diese Zeit auf!«
    »Wir schon. Wir müssen heut bis North Carolina.«
    Er sah widerlich wach aus. Frisch rasiert, in Jeans und einem weinroten Poloshirt. Seine Augen glitten über ihre nackten Beine. »Nächstes Mal stehst du besser auf, wenn ich‘s dir sage.«
    »Ich bin nicht angezogen! Du musst mich meine Sachen holen lassen. Und geschminkt bin ich auch noch nicht! Meine Haare - und die Zähne muss ich mir putzen!«
    Er langte in seine Tasche und zog ein plattgedrücktes Päckchen Zahnkaugummi hervor.
    Sie riss es ihm aus der Hand, und als sie ein Stück herausnahm und sich in den Mund steckte, tauchten die Ereignisse des gestrigen Abends vor ihrem geistigen Auge auf. Sie blickte forschend in seine Züge, suchte nach einem Anzeichen von Reue, sah jedoch nichts. Sie war zu müde und zu deprimiert für eine weitere Auseinandersetzung, aber wenn sie die Sache fahren ließ, würde alles weiter nur nach seinen Regeln laufen.
    »Nach gestern Abend wird‘s schwer für mich werden, mich in die Gemeinschaft einzufügen.«
    »Das wird so oder so verdammt schwer.«
    »Ich bin deine Frau«, sagte sie ruhig, »und du bist nicht der einzige, der Stolz besitzt. Du hast mich gestern Abend vor allen blamiert, und das hab ich nicht verdient.«
    Er sagte nichts, und wenn nicht die leichte Anspannung um seine Mundwinkel gewesen wäre, sie hätte glauben können, dass er sie überhaupt nicht gehört hatte.
    Sie nahm den Kaugummi aus dem Mund und wickelte ihn wieder in die Folie. »Bitte halt kurz an, damit ich meine Sachen aus dem Trailer holen kann.«
    »Du hattest deine Chance und hast‘s vermasselt.«
    »Ich war noch nicht wach.«
    »Ich hab dich gewarnt.«
    »Du bist wie ein Roboter. Du hast überhaupt keine Gefühle, stimmt‘s?« Sie zog an ihrem T-Shirt, das immer wieder hochrutschte.
    Sein Blick blieb auf ihrem Schoß haften. »Ach, ich hab schon Gefühle, aber wahrscheinlich nicht von der Art, die du im Moment hören willst.«
    Sie beschäftigte sich mit dem Zurechtziehen ihres T-Shirts. »Ich will meine Sachen.«
    »Ich hab dich rechtzeitig genug geweckt.«
    »Ich mein‘s ernst, Alex. Das ist nicht komisch. Ich bin praktisch nackt.«
    »Das musst du mir nicht erst sagen.«
    Wenn sie mehr Schlaf gehabt hätte, wäre sie vielleicht nicht so schnippisch gewesen. »Mach ich dich etwa an?«
    »Yep.«
    Das hatte sie nicht erwartet. Sie hatte eine seiner abfälligen Bemerkungen erwartet. Als sie sich von ihrer Überraschung erholt hatte, funkelte sie ihn zornig an. »Zu schade, denn ich bin nicht interessiert. Falls du‘s noch nicht gehört hast, das Gehirn ist das wichtigste Sexualorgan, und mein Gehirn will nicht das geringste mit dir zu tun haben.«
    »Dein Gehirn?«
    »Ja, mein Gehirn. Ich hab auch eins.«
    »Hab nie gesagt, dass du keins hättest.«
    »Aber dein Ton. Ich bin nicht doof, Alex. Meine Schulbildung mag zwar unorthodox gewesen sein, aber erstaunlich umfassend, wenn man alles betrachtet.«
    »Dein Vater scheint da anderer Meinung zu sein.«
    »Ich weiß. Er erzählt gern jedem, dass ich eine schlechte Schulbildung habe, weil mich meine Mutter so oft aus der Schule genommen hat. Aber immer, wenn sie auf eine interessante Reise ging, nahm sie mich mit, weil sie dachte, ich könnte davon profitieren. Manchmal vergingen mehrere Monate, bevor ihr einfiel, mich in die Schule zurückzuschicken. Und selbst dann war‘s meist nicht dieselbe Schule, aber immerhin sorgte sie dafür, dass ich was lernte.«
    »Wie?«
    »Sie hat jeden, den sie besuchte oder der bei uns zu Besuch war, gebeten, ein bisschen Zeit mit mir zu verbringen und mir beizubringen, was er wusste.«
    »Ich dachte, deine Mutter hing nur

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