Küss mich Engel
hat gesagt, dass sie schwanger ist?«
»Wir alle denken das. Du kamst mir nicht gerade wie der glückliche Bräutigam vor, als wir die Überraschungsparty für euch geschmissen haben.«
Alex spannte die Kiefermuskeln an. »Sie ist nicht schwanger.«
Brady fiel der Zahnstocher aus dem Mund. »Warum zum Teufel hast du sie dann geheiratet?«
»Geht dich verdammt nichts an.« Er stakste davon.
Es war kurz vor Mitternacht, als sie mit dem Zeltabbau fertig waren. Gewöhnlich, wenn er den Wohnwagen betrat, schlief Daisy bereits, doch statt sich in ein Nest aus zerknautschten Bettlaken zu kuscheln, wie sonst immer, lag sie in ihrem Trikot auf der Couch, gerade so, als hätte sie sich kurz hingesetzt und wäre dann eingenickt. Er beschloss, dass es eine Sache war, sie abzuhärten, aber eine andere, sie bis an ihre Grenzen zu treiben, und da wusste er auf einmal, dass er sie nicht weiter so unbarmherzig antreiben konnte. Soweit es ihn betraf, hatte sie ihre Schuld an die Gesellschaft abgeleistet, und es war an der Zeit, es ihr ein wenig leichter zu machen.
Ihr dunkles Haar fiel in einer seidigen Wolke über das Sofakissen, und ihre Lippen waren leicht geöffnet. Sie schlief auf dem Bauch, und sein Mund wurde ganz trocken, als er ihren süßen kleinen Hintern sah, der nur von ihren großmaschigen schwarzen Netzstrümpfen bedeckt war. Das schmale Paillettenband, das in der Mitte darüberlief, machte den Anblick nur noch verlockender. Er musste sich zwingen, den Blick von ihr loszureißen und sich rasch auszuziehen. Dann stakste er ins Bad, wo er sich prompt unter die eiskalte Dusche stellte.
Das Geräusch des laufenden Wassers musste sie aufgeweckt haben, denn als er mit einem Handtuch um die Hüften herauskam, stand sie in seinem blauen Bademantel am Spülbecken. Obwohl sie die Ärmel aufgekrempelt hatte, waren ihre kleinen Hände kaum zu sehen, während sie eine Packung Roggenbrot öffnete.
»Möchtest du auch ein Sandwich?« Sie klang frischer als seit Tagen. »Ich bin eingeschlafen, bevor ich was essen konnte, und jetzt hab ich Hunger.«
Ihr Bademantel klaffte, und er sah ihre wohlgerundeten kleinen Brüste unter den flammendroten Pailletten ihres Trikots. Er riss den Blick davon weg und fauchte sie an, anstatt ihr für ihr freundliches Anerbieten zu danken. »Wenn Sheba dich erwischt, wie du in einem ihrer Trikots rumliegst, kannst du dich auf was gefasst machen.«
»Dann muss ich eben aufpassen, dass sie mich nicht erwischt.«
Der frische Ton in ihrer Stimme hob auch seine Laune. »Nun, du kannst schließlich nicht alles auf einmal lernen, denke ich.«
Sie drehte sich um, doch was immer sie auch hatte sagen wollen, erstarb auf ihren Lippen. Ihr Blick glitt an ihm hinab, über seine Brust bis zu dem hellgelben Handtuch, das er sich locker um die Hüften geschlungen hatte.
Am liebsten hätte er sie angeschrien, ihn nicht so anzusehen, wenn sie sich nicht im nächsten Moment flach auf dem Rücken wiederfinden wollte. Seine ohnehin angeschlagene Selbstbeherrschung wurde noch wackeliger.
»Hättest du gerne deinen - äh - Bademantel wieder?« fragte sie.
Er nickte.
Sie zerrte am Gürtel, schlüpfte aus dem Kleidungsstück und reichte es ihm.
Er ließ es zu Boden fallen.
Sie starrte ihn an. »Ich dachte, du wolltest ihn haben.«
»Ich wollte, dass du ihn ausziehst.«
Sie leckte sich die Lippen, und er sah, wie sie sich um eine Antwort mühte. Er schimpfte sich einen Idioten, den größten Trottel, den es gab, doch er wusste gleichzeitig, dass er sich keine weitere Nacht mehr von ihr fernhalten konnte.
»Ich bin mir nicht sicher, was du damit meinst«, sagte sie zögernd.
»Ich meine damit, dass ich die Finger nicht länger von dir lassen kann.«
»Ich hab befürchtet, dass du das meinst.« Sie holte tief Luft und reckte ihr Kinn. »Tut mir leid, aber ich hab beschlossen, dass ich das nicht mit dir tun kann. Es wäre nicht richtig.«
»Warum nicht?«
»Weil es nicht heilig wäre. Für mich bedeutet es viel, mit jemandem zu schlafen. Ich tu das nicht mit jedem.«
»Freut mich, das zu hören.« Wie von einer unsichtbaren Kraft gezogen, näherte er sich.
Sie wich zur Anrichte zurück, ließ ihn jedoch nicht aus den Augen. »Ich tu das nicht einfach so.«
»Ich hoffe, das heißt, dass ich mir keine Sorgen um eine von diesen lästigen Geschlechtskrankheiten machen muss, die du vor ‘ner Zeit gegenüber dieser Kellnerin erwähnt hast.«
»Natürlich nicht!«
»Gut. Um mich brauchst du dir auch keine
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