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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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bin noch nie angespuckt worden.«
    »Lamas tun das eben. Nimm‘s nicht persönlich.«
    »Frankie hasst mich ebenfalls. Heute hat er mir eine Schachtel Tierfutter an den Kopf geworfen.«
    »Das muss ein Versehen gewesen sein. Frankie ist die Sanftmut in Person. Er mag wirklich jeden.«
    Sie stützte den Ellbogen auf den Tisch und den Kopf in die Hand, während sie lustlos in ihrem Chili herumrührte. »In einem knappen Showgirltrikot in der Manege herumzumarschieren ist die schlimmste Form von sexueller Ausbeutung.«
    »Und außerdem gut für die Kasse.«
    Er bedauerte seine Stichelei sofort, weil sie im Moment wirklich nicht in der Lage war, die Klingen mit ihm zu kreuzen. In Wahrheit störte ihn ihr Trikot wahrscheinlich mehr als sie selbst. Sie war nicht so groß wie die anderen Showgirls und auch nicht so üppig, aber mit ihrer frischen, rotwangigen Schönheit und ihrem süßen Lächeln hob sie sich von den anderen ab, und er hatte schon mehr als ein paar übereifrige männliche Besucher davon abhalten müssen, sich nach der Vorstellung an sie ranzumachen. Zu seinem Erstaunen schien sie den Aufruhr, den sie verursachte, überhaupt nicht zu bemerken.
    Sie bröckelte einen Sodacracker in ihr Chili. »Trotz all deinem Gerede, wie ordentlich hier alles gehandhabt wird, die Menagerie ist eine Schande.«
    »Da stimme ich dir zu. Ich schimpfe schon seit Jahren darüber, aber Owen liebte seine Menagerie und weigerte sich, sie abzuschaffen.«
    »Und was ist mit Sheba?«
    »Sie ist im großen und ganzen derselben Meinung wie ich. Ich hoffe, dass sie sie irgendwann schließt, aber der Markt für alte Zirkustiere ist klein. Und hier sind sie immer noch besser dran, als wenn wir sie an irgendeine rückständige Touristenfalle verkaufen würden.«
    Sie hob einen Löffel Chili an den Mund, setzte ihn dann jedoch wieder ab, als ob ihr die Anstrengung des Essens zu groß wäre.
    Er hielt es nicht länger aus. Es war ihm egal, wenn die anderen ihm vorwarfen, er würde seiner Frau eine Vorzugsbehandlung zukommen lassen, doch er konnte die blaulila Schatten unter ihren Augen keinen Tag länger ertragen. »Geh schlafen, Daisy. Ich hab meine Meinung geändert. Du kannst die Spec heute Abend auslassen.«
    »Wirklich? Im Ernst?«
    Ihre Freude vergrößerte seine Schuldgefühle noch. »Ich hab‘s gesagt, oder etwa nicht?«
    »Ja! Ja, das hast du. Oh, vielen Dank, Alex. Das werd ich dir nicht vergessen.«
    Daisy verschlief die erste Vorstellung, tauchte jedoch zu Alex‘ Überraschung rechtzeitig auf, um sich der Parade für die zweite noch anzuschließen. Ihr zweistündiges Nickerchen hatte Wunder gewirkt, und sie sah erholter aus als seit langem. Während er auf Mischa die Arena umkreiste, konnte er sie ein Stückchen vor ihm sehen, wie sie winkte und den Kindern Kusshändchen zuwarf, ohne zu merken, was sie und ihr blutrotes Fähnchen unter den Vätern der Kinder anrichteten. Alex musste gegen den Drang ankämpfen, dem einen oder anderen eins mit der Peitsche über die Baseballkappe zu geben.
    Als die Vorstellung zu Ende war, ging er zum Wohnwagen, um sich umzuziehen. Gewöhnlich war Daisy bereits da, doch diesmal fehlte sie.
    Mit einem unguten Gefühl zog er sich rasch-die Arbeitssachen an und machte sich auf den Weg zurück zum big top.
    Ein Aufblitzen von roten Pailletten am Publikumseingang zog seine Aufmerksamkeit auf sich, und er sah, dass seine Frau von drei gutaussehenden Burschen aus der Stadt umringt war. Alle benahmen sich recht höflich, und sie war gewiss nicht in Gefahr, dennoch hatte er gute Lust, ihnen eins mit der Faust in die jungen grinsenden Gesichter zu schlagen.
    Einer von ihnen sagte etwas, und sie lachte, ein melodiöses Geräusch, das durch die klare Abendluft zu ihm drang. Er fluchte leise.
    »Was bist du so angepisst?«
    Brady war hinter ihm aufgetaucht, und Alex zwang sich zur Ruhe. »Wie kommst du darauf, dass ich angepisst bin?«
    Brady steckte sich einen Zahnstocher in den Mundwinkel. »Na, so wie du diese Burschen aus der Stadt anschaust.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Ich versteh dich wirklich nicht, Alex. Hatte gedacht, du machst dir nicht die Spur aus ihr.«
    »Halt dich da raus.«
    »Um die Wahrheit zu sagen, hab ich vorhin erst beschlossen, mal mit dir über sie zu reden.« Er bugsierte den Zahnstocher mit der Zunge in den anderen Mundwinkel. »Ich finde, auch wenn sie geklaut hat und du sie nicht ausstehen kannst, hast du nicht das Recht, eine Schwangere derart anzutreiben.«
    »Wer

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