Kuess mich, geliebter Scheich
Mischung aus Zorn und Furcht in ihren Augen, doch da war auch noch etwas anderes.
Verlangen.
Tariq stöhnte. Im nächsten Moment zog er sie an sich und ließ sie spüren, was sie in ihm auslöste. Und als sie einen unterdrückten kleinen Seufzer ausstieß, senkte er seinen Mund auf ihren. Er küsste sie – küsste sie ohne Gnade. Sie fauchte wie eine Wildkatze, und dann hieß sie seine Zunge willkommen, sie schlang ihre Hände in sein Haar, presste sich an ihn und erwiderte seinen Kuss voller Hingabe.
Behutsam schob er seine Hände unter den Stoff ihres Morgenmantels.
Er umfasste eine Brust. Ihm stockte der Atem, als sich die Spitze unter seiner streichelnden Berührung aufrichtete. Madison seufzte verzückt und presste sich noch enger an ihn.
„Ja“, stöhnte er heiser, „ja …“
Währenddessen streichelte er ihren Körper, ihren Bauch und ihren Venushügel. Erneut stöhnte sie, und sie lockte seine Zunge in ihren Mund.
Tariq griff nach dem Revers ihres Morgenmantels und riss ihn auf. Wie im Fieberwahn schob er den Stoff über ihre Schultern nach unten, doch plötzlich wehrte sie sich. Sie stieß ihn von sich und trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust.
„Nein“, keuchte sie, „nein, nein, nein!“
Er hörte nicht auf sie. Konnte es nicht. Er wollte sie, er musste sie haben … Und dann sagte sie wieder Nein, und diesmal war er derjenige, der zurückzuckte. Sein Atem ging stoßweise.
Dieses Spiel hatte sie schon einmal mit ihm gespielt.
„Verschwinden Sie!“, wisperte sie. Ihre Stimme zitterte. „Hören Sie? Verschwinden Sie!“
Wie gebannt starrte er sie an und dachte dabei, wie einfach es wäre, das Begonnene zu beenden. Er konnte sie zum Bett tragen und ihr zeigen, was passierte, wenn eine Frau einen Mann über die Maßen provozierte.
Doch der Einsatz war zu hoch.
Auf dem Schachbrett befand sich eine neue Figur: das Kind, das sie ohne Sex gezeugt hatten, ohne Gefühle. Das Kind, das sie ihm nicht geben wollte und das er ihr nicht erlauben konnte zu behalten.
Tariq wandte sich ab. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und zwang sich zur Ruhe. Dann drehte er sich wieder zu ihr um. Sein Gesicht war eine ausdruckslose Maske.
„Ich werde Ihnen das Kind nicht wegnehmen“, erklärte er rau. Plötzlich war der Akzent, den er doch längst abgelegt hatte, wieder viel stärker zu hören.
„Nein“, bestätigte sie voller Überzeugung, „das werden Sie ganz sicher nicht tun!“
„Was ich stattdessen tun werde “, verkündete Tariq mit der Selbstsicherheit eines Mannes, der gerade das Rätsel des Jahrtausends gelöst hatte, „ist, Sie zu meiner Ehefrau zu nehmen.“
6. KAPITEL
Schroffe Klippen erhoben sich über dem Hudson River.
Um Mitternacht lag die Straße, die an den Klippen entlangführte, beinahe verlassen da. Obwohl die Gegend nur eine gute Autostunde von Manhattan entfernt war, kam es Tariq fast so vor, als rase er mit seinem Porsche an einem der wilden Gebirgsbäche von Dubaac entlang.
Er drückte das Gaspedal beinahe ganz durch – eine gefährliche Geschwindigkeit bei dieser kurvigen Strecke, doch sie entsprach seiner Stimmung. Noch immer erfüllte ihn wilder Zorn.
Er, der Prinz von Dubaac, hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht, und Madison Whitney hatte ihn ausgelacht.
Seine Hände krampften sich um das Lenkrad.
Zuerst glaubte er, in ihrem Gesicht einen gewissen Schock erkennen zu können, was natürlich verständlich gewesen wäre. Immerhin hatte er auch sich selbst ziemlich geschockt, doch welche andere Wahl als die Ehe blieb ihm?
Was auch immer er erwartet hatte – Gelächter ganz sicher nicht.
„Ich?“, hatte sie gefragt. „Soll Sie heiraten?“
Für wen hielt sie sich eigentlich? Mein Gott, er verlangte doch nicht, dass sie Stroh zu Gold spann. Er war kein Rumpelstilzchen. Er war ein Scheich. Ein Prinz. Und er hatte ihr angeboten, sie zur Frau zu nehmen!
Himmel, er war so wütend gewesen. Er hatte sie an den Oberarmen gepackt, auf die Zehenspitzen gehoben und sich vorgestellt, dass er sie schütteln würde, bis ihr die Zähne klapperten …
Nein, er hatte sich noch etwas viel Primitiveres vorgestellt. Nämlich, wie er sie zum Bett trug. Ihr den Morgenmantel herunterriss und sie so oft und so ausgiebig liebte, dass ihr Gelächter sich in leidenschaftliche Schreie verwandelte. Dann würde sie verstehen, was es bedeutete, einen Mann derart zu reizen, dass er jegliche Selbstkontrolle verlor.
Aber er hatte es nicht getan.
Stattdessen hatte er Frauen wie
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