Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)
bisschen Angst machte. Es kam ihr so vor, als würde sie tanzen, barfuß und frei, aber am Rande eines tiefen Abgrunds.
Sie streifte ihm das Hemd ab und schlüpfte aus ihrem Pullover. Sehr langsam schloss sie ihn in die Arme, presste ihren warmen nackten Körper an seinen, umfasste seinen Kopf, küsste seinen Mund, die Wangen, die Lider, sein Kinn, während er sie behutsam aufs Bett zurückdrängte.
Sie spürte seinen Herzschlag an ihren Brüsten. Er brauchte nur eine Hand, um seine Jeans auszuziehen. Sophie nutzte die Zeit, um die Decke zurückzuschlagen und über ihn und sich zu ziehen. Nur undeutlich nahm sie den muffigen Geruch wahr, und er hätte sie auch nicht weniger interessieren können. Denn Kit fuhr gerade mit einem Finger über ihre Wange, weiter ihren Hals entlang und berührte dann ihre Brüste mit so erotischer Finesse, dass sie schließlich vor Lust aufschrie.
Die Wirklichkeit verblasste, alles, was zählte, war das Gefühl von Haut auf Haut, sein Atem an ihrem Ohr, seine Lippen auf ihrem Hals. Sie sahen einander fest in die Augen, während sie sich unter der Decke daran machten, den Körper des anderen zu erforschen.
Und mit jeder Berührung seiner Hand, jedem Streicheln seiner Finger, entdeckte sie sich selbst. Mit Sex kannte sie sich aus, sie befand sich auf vertrautem Gebiet. Sie wusste, was sie tat, und sie genoss es. Es machte Spaß.
Aber was sie jetzt empfand, war so weit von dem, was sie kannte, entfernt, wie Seide von Sackleinen. Hier ging es nicht um Spaß, sondern um etwas sehr Essenzielles. Und als er langsam in sie eindrang, vermochte Sophie nicht zu sagen, ob sie starb oder geboren wurde.
Etwas Perfekteres gab es nicht auf der Welt. Einen Moment verharrten sie beide ganz still, ergaben sich dem Glück, verbunden zu sein. Am liebsten hätte sie dafür gesorgt, dass es für immer so blieb.
Doch das war unmöglich. Ihr Körper verlangte bereits nach mehr, und als besäßen sie einen eigenen Willen, begannen ihre Hüften, sich zu bewegen. Mit einem Daumen streichelte Kit ihre Lippen, sie öffnete den Mund und biss sanft auf den Finger. Unterdessen tastete er mit der anderen Hand nach ihrer verborgenen Perle, ließ die Fingerkuppen bei jedem Stoß über die empfindsame Stelle gleiten.
Wie gerne hätte Sophie für den Rest ihres Lebens in Kits Gesicht gesehen, während sie unaufhaltsam einem fantastischen Höhepunkt entgegentrieb. Die Beine miteinander verschränkt, wusste sie nicht mehr zu sagen, wo er endete und sie anfing.
Sie wusste überhaupt nichts mehr. Irgendwann entrang sich ein wilder Schrei ihrer Kehle, ein hohes lautes Schluchzen der Lust. Sie bestand nur noch aus Gefühlen und Empfindungen. Alles, was sie jemals zu wissen geglaubt hatte, war zu Staub und Asche zerfallen.
Kit schlief.
Ob der Whiskey der Grund war, der lange Fußmarsch oder der alles erschütternde Orgasmus, vermochte er nicht zu sagen, aber zum ersten Mal seit Jahren schlief er wie ein Engel.
Er erwachte, als die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer drangen und den Raum in helles rosafarbenes Licht tauchten. Den Rücken gegen seine Brust gepresst, schlief Sophie in seinen Armen, ihr Po fühlte sich warm und weich an seinem Bein an.
Oder, genauer ausgedrückt, an …
Zähneknirschend befahl er seinem Körper, sich zu beherrschen, weil sich allmählich sein schlechtes Gewissen meldete. Das Gefühl der Sättigung verflüchtigte sich, er musste sich der Wirklichkeit stellen. Er schloss die Augen, er wollte die Welt nicht sehen. Und Sophie auch nicht, deren lebendige Schönheit im ersten Licht des Morgens eine unglaublich sinnliche Aura besaß. Die vergangene Nacht war perfekt gewesen … jenseits von Allem, worauf er hatte hoffen dürfen. Definitiv mehr, als er verdient hatte! Aber es würde eine einmalige Sache bleiben. Es durfte nie wieder passieren.
Sophie regte sich, bewegte ihre Hüften ein wenig, drängte sich fester gegen seine Erektion. Kit unterdrückte ein Stöhnen und verdrängte die erotischen Bilder aus seinem Gedächtnis, wie sie sein Hemd aufknöpfte, ihn in die Arme zog und festhielt, wie sie die Beine um seine Hüften schlang, als er in sie eindrang …
Er rollte aus dem Bett und zog seine Jeans an, die er davor auf dem Boden fand. Das helle Morgenlicht beschwor die Illusion von Wärme herauf, dabei war es eiskalt im Zimmer. Er musste sich zusammenreißen, um nicht mit den Zähnen zu klappern. Er schob die Arme unter die warme Bettdecke und hob Sophie an seine Brust.
Sie seufzte leise,
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