Kuess Mich, Highlander
betrachteten sie eingehend und sein sinnlicher Mund verzog sich anerkennend.
»Ich bin Duncan Douglas, Mädchen. Circenn hat mich gebeten, Euch ein wenig über unsere Zeit zu belehren, damit Ihr Euch besser einleben könnt.« Sein Blick wanderte ihren Körper entlang. »Wie ich sehe, hat man ein Gewand gefunden, das Euch passt. Ihr seht wunderschön aus, Mädchen.«
»Kommt herein«, sagte Lisa ein wenig kurzatmig. Obwohl Duncan nicht mit Circenn Brodie zu vergleichen war, kannte sie doch ein Dutzend Frauen ihrer Zeit, die auch seinetwegen völlig durchgedreht wären.
Duncan trat ein und sah sich im Raum um. »Bei Dagda, er ist so ordentlich wie alle seine Räume.« Er schnaubte. »Hegt Ihr nicht den Wunsch, hier ein wenig Unordnung zu schaffen? Vielleicht die Wandteppiche anstoßen, damit sie schief hängen? Spinnen hereinlassen, damit sie in den Ecken große, herabhängende Netze spinnen und Staub ansammeln? Natürlich vorausgesetzt, dass Staub die Unverschämtheit besäße, sich in den Gemächern des Laird of Brodie anzusammeln. Manchmal habe ich das Gefühl, dass nicht einmal die Elemente es wagen, ihm in den Weg zu geraten.« Er trat zu dem perfekt gemachten Bett mit den sauber gefalteten Uberwürfen. Er schob die Arme unter die Decken und schob sie zu einer Kugel zusammen. »Würdet Ihr das Bett nicht gern einfach ein wenig zerwühlen und Euch seinem Ordnungssinn so widersetzen?«
Lisa lächelte widerwillig. Es war beruhigend, jemanden sich über den disziplinierten Laird of Brodie lustig machen zu hören. Die Ordentlichkeit des Raumes hatte sie tatsächlich geärgert. Das Bett war so stark eingeschlagen gewesen, dass sie die Decken hatte herauszerren müssen, um letzte Nacht darin schlafen zu können. Sie hatte es zerwühlt zurückgelassen, aber als sie von ihrer Kletterpartie zurückkehrte, war es wieder perfekt gemacht gewesen, hatte sie gewarnt, wieder so rücksichtslos darin zu schlafen. »Ja«, stimmte sie ihm zu.
»Aye«, korrigierte er sie. »Aye und nay und nehmen.«
»Ich glaube kaum, dass ich das Wort nehmen gebrauchen werde«, sagte sie peinlich berührt.
Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß. »Nun, das solltet Ihr aber. Ihr seid ein wunderschönes Mädchen, und wenn ich jemals einem Mann begegnet bin, der das Nehmen braucht, dann Circenn Brodie.«
Lisa verbarg ihre Überraschung schnell. Sie hatte den Laird als einen Mann eingeschätzt, der häufig Frauen »nehmen« würde. »Das klingt fast, als wolltet Ihr mich ermutigen. Wollt Ihr mich nicht auch töten?«
Duncan schnaubte und ließ sich aufs Bett fallen, nachdem er die Decken zu einem bequemen Kissen zusammengeschoben hatte. »Anders als Circenn und meine Brüder betrachtete ich nicht alles vor dem Hintergrund von Intrigen und Gegenintrigen. Manchmal passieren guten Menschen schlechte Dinge. Ich betrachte die Menschen grundsätzlich als unschuldig, es sei denn, ihre Schuld ist bewiesen. Euer Erscheinen mit der Phiole bedeutet nicht unbedingt, dass Ihr schuldig seid. Außerdem sagte er, dass Ihr ihm die Phiole ausgehändigt hättet, als er danach fragte.« Er betrachtete sie nachdenklich. »Er sagte, Ihr wärt an einem Ort darauf gestoßen, wo Artefakte ausgestellt werden. Ihr müsst recht erschüttert über all dies sein.«
»Ich danke Euch«, rief Lisa aus. »Ihr seid der einzige Mensch, der sich überhaupt Gedanken darüber macht, wie ich mich fühlen muss.«
»Ich berücksichtige immer, wie sich eine Frau fühlt«, erwiderte er glatt.
Lisa zweifelte nicht daran, aber sie spürte, dass es eine Sackgasse bedeuten könnte, wenn sie sich auf eine kokette Unterhaltung mit Duncan Douglas einließe. Also brachte sie das Gespräch wieder auf Circenn. »Er würde erkennen, dass ich ein unschuldiges Opfer bin, wenn er nur einmal aufhören würde, mich anzugrollen und herumzustapfen. Alles, was ich will ist, nach Hause zurückzukehren. Ich habe es mir nicht ausgesucht, hierher zu kommen. Ich muss wieder nach Hause gelangen.«
»Warum? Habt Ihr dort einen Geliebten, nach dem Euer Herz schmachtet?«
»Wohl kaum. Aber ich habe Verantwortlichkeiten ...«
»Ach!«, unterbrach Duncan sie und winkte ab. »Erwähnt dieses Wort nicht in meiner Gegenwart. Ich verabscheue es, ich hasse es. Es ist ein unflätiges Wort.«
»Und ein sehr wichtiges«, sagte Lisa. »Es gibt Dinge, um die ich mich in meiner Zeit kümmern muss. Duncan, Sie müssen ihn überreden, mich zurückzuschicken.«
»Mädchen, Circenn kann Euch nicht zurückschicken. Er kann die
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