Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)
Märchenprinzessin hatte Roxy ausgesehen. Natürlich würde das Kleid den ersten Preis gewinnen!
„Tja, wir werden es wohl nie erfahren.“ Resigniert ließ sie den Kopf hängen.
„Nun sei doch nicht so stur!“
„Du fühlst dich ja nur verpflichtet, dich an die Abmachung zu halten, weil ich dich hierher begleitet habe, um die Beziehung unserer Freunde zu retten. Das ist wirklich nicht nötig.“
So sah sie das also. Nachdenklich stand Nate auf. „Aber du begleitest mich doch zur Feier meiner Eltern, oder?“ Ihm war klar, dass diese … Affäre nicht von Dauer sein konnte. Doch er hatte sich schon so darauf gefreut, mit Roxy bei seinen Eltern aufzutauchen.
Bevor sie antworten konnte, klingelte ihr Handy. Überrascht lief Roxy hinüber, las den Namen des Anrufers im Display und strahlte. „Das ist Cindy“, rief sie Nate zu, bevor sie den Anruf annahm.
Doch je länger das Gespräch dauerte, desto enttäuschter wurde ihre Miene. Schließlich musste Nate entsetzt feststellen, dass Roxy plötzlich kreidebleich wurde. Blitzschnell war er an ihrer Seite, um sie zu stützen. Offensichtlich hatte Cindy keine guten Nachrichten.
„Was ist denn passiert?“, fragte Nate besorgt, als Roxy schließlich mit bebenden Händen das Handy zuklappte.
Sie nahm seine Stimme wie aus weiter Ferne wahr, konnte jedoch nicht antworten. Der Schock saß zu tief. Roxy war fassungslos. Warum musste ihr das passieren? Ausgerechnet jetzt, als sie endlich das Licht am Ende des Tunnels sehen konnte.
„Ich kann es einfach nicht glauben“, krächzte sie. Ihre Kehle war völlig ausgedörrt.
„Was kannst du nicht glauben?“ Er packte ihre Schultern fester. Durch den plötzlichen Schmerz löste sich Roxys Schockstarre.
„Jetzt ist alles vorbei.“
„Sag mir bitte, was passiert ist, Roxy. Ich werde das schon wieder in Ordnung bringen.“
Ihr wurde schwindlig. „Ich war mir zu sicher. Ich hätte den Laden niemals im Stich lassen dürfen.“
Nate atmete tief durch. „Ganz ruhig, Roxy. Erzähl mir die ganze Geschichte. Von Anfang an.“
Sie sah ihn an. Im gleichen Moment wurde ihr übel. „Ich muss sofort zurück nach Sydney.“
„Warum?“
„Letzte Nacht ist in meinem Geschäft eingebrochen worden. Die Diebe haben fast alle Accessoires mitgehen lassen und einige Brautkleider zerstört.“ Das ganze Ausmaß wurde ihr erst jetzt richtig bewusst. Sie wurde immer verzweifelter.
„Hast du denn keinen Sicherheitsdienst beauftragt?“
„Ich habe den Vertrag gekündigt, weil ich die Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte.“
„Aber du bist doch wenigstens versichert, oder?“
„Ja, aber die Versicherungssumme deckt nicht alles ab. Die Prämien sind einfach zu hoch.“
Nachdenklich rieb Nate sich das Kinn. „Das ist natürlich ein Schock. Doch du wirst darüber hinwegkommen. Du musst jetzt stark sein, Roxy, und dich aufs Wesentliche konzentrieren.“
„Ja.“ Doch dazu war sie noch viel zu benommen.
Verzweifelt versuchte Nate, sie aufzumuntern. „Immerhin hast du noch deine Kunden. Ava und Violet beispielsweise.“
„Sie sind vom Kauf zurückgetreten.“
Nate war entsetzt. „Aber sie waren doch entzückt von dem Kleid.“
„Violet hat eins gefunden, das ihr noch besser gefällt. Cindy hat erzählt, Ava wäre bereit gewesen, auf die Hälfte der Anzahlung zu verzichten. Als Cindy sich nicht darauf einlassen wollte, hat Violet erwähnt, dass ihr Daddy Anwalt ist.“ Mit Tränen in den Augen sah sie Nate an. „Ich kann mich doch nicht mit der Tochter eines Anwalts vor Gericht über die Anzahlung streiten. Schon gar nicht in dieser Situation.“
„Immerhin kannst du die Hälfte behalten. Besser als gar nichts“, meinte Nate. „Außerdem sind doch zwei andere Kleider so gut wie verkauft, oder?“
„Ja und nein.“ Ihr wurde erneut übel. „Cindy hat die Anzahlungen kassiert, aber die Einbrecher haben die Kleider zerstört.“
„Ich helfe dir gern mit Geld aus, Roxy. Du brauchst es mir auch nicht zurückzuzahlen. Wie viel brauchst du?“
„Ich will dein Geld nicht.“
„Du kannst es aber gern haben. Ich habe in den vergangenen Jahren gut investiert und kann es mir leisten.“
„Ich komme auch so klar. Wenn ich Geld von dir nehmen würde, käme ich mir wie eine …“ Roxy versagte die Stimme.
„So ein Unsinn! Ich biete dir kein Geld an, weil wir miteinander geschlafen haben. Falls du das sagen wolltest.“
„Würdest du es mir denn auch geben, wenn wir nicht zusammen im Bett gewesen wären?“
„Die
Weitere Kostenlose Bücher