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Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)

Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)

Titel: Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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Frage ist unfair.“
    „Wer sagt denn, dass es im Leben fair zugeht? Danke für das Angebot. Aber ich kann es nicht annehmen.“ Roxy zog ihre Reisetasche aus dem Schrank. „Ich will jetzt nur noch auf dem schnellsten Weg nach Hause und wäre dir sehr dankbar, wenn du eine Verbindung für mich organisieren könntest.“
    Als Roxy am nächsten Morgen ihr Geschäft betrat, kam es ihr vor, als wäre sie eine Ewigkeit fort gewesen. Der Verkaufsraum war völlig verwüstet. Doch die Brautkleider auf einem Ständer waren wie durch ein Wunder unversehrt geblieben. Ein Teil der Accessoires fand sich auch noch in der Auslage des Verkaufstresens. Das Schaufenster neben der Eingangstür war jedoch komplett zerbrochen, die Dekoration fort. Roxy fühlte sich, als hätte man ihr das Herz herausgerissen.
    Mit bebenden Händen schloss sie die Tür hinter sich und ließ den Blick über das Chaos gleiten. Was brachte Menschen dazu, so etwas anzurichten? Wieso taten sie ihr das an? Sie hatte so hart für ihren Laden gearbeitet, und nun war ihre gesamte Existenz praktisch ruiniert. Sie hätte besser dagestanden, wenn sie für eine Ladenkette gearbeitet und Regale eingeräumt hätte. Wenigstens würde sie dann nicht vor einem Scherbenhaufen stehen.
    Die Hintertür zum Verkaufsraum ging auf, und die perfekt gestylte Cindy lugte nervös um die Ecke. Beim Anblick ihrer Cousine atmete sie erleichtert auf.
    „Gut, dass du da bist, Roxy. Hier sieht es noch fürchterlich aus. Sowie die Polizei ihre Arbeit beendet hatte, habe ich mich ans Aufräumen gemacht, bin aber noch nicht weit gekommen“, fügte sie entschuldigend hinzu.
    Roxy bemerkte Cindys verweinte Augen und vergaß ihren eigenen Kummer vorübergehend. Tröstend drückte sie ihr die Hand. Sofort schimmerten erneut Tränen in den dunkelblauen Augen ihrer jungen Cousine.
    „Es tut mir so unendlich leid, Roxy. Du hast mir deinen Laden anvertraut, und ich habe dich enttäuscht.“
    Dieses Chaos ist ja nicht deine Schuld, Cindy. Das haben wir diesen hirnlosen Mistkerlen zu verdanken, die hier eingebrochen sind.“ Tröstend umarmte sie ihre aufgelöste Cousine. Dann ließ sie den Blick über die Regale und Kleiderständer gleiten, um festzustellen, was alles fehlte und was zerstört worden war.
    „Ich habe das ‚Geschlossen‘-Schild in die Tür gehängt“, berichtete Cindy. „Du willst heute sicher keine Kundschaft haben.“
    „Nein.“ Roxy behielt für sich, dass sie den Laden wahrscheinlich nie wieder öffnen würde. „Du gehst jetzt nach Hause, Cindy, und versuchst, dich abzulenken. Ich muss verschiedene Anrufe erledigen.“
    „Ich würde dir gern helfen. Einige Kleider müssen zur Reinigung gebracht werden, und ich könnte neuen Schmuck ordern.“
    „Danke, aber dafür fehlt mir momentan das Geld“, antwortete Roxy leise.
    Cindy ließ die Schultern hängen. „Und was willst du nun tun?“
    „So genau weiß ich das auch noch nicht.“
    Nachdem Cindy widerstrebend ihre Handtasche geholt und sich herzlich mit einer Umarmung verabschiedet hatte, stellte Roxy sich hinter den stark beschädigten Verkaufstresen und versuchte, sich einzureden, dass alles nur halb so schlimm war. Doch der Schock saß zu tief. Das hier konnte doch nur ein Albtraum sein, aus dem sie gleich erwachen würde. Gestern um diese Zeit hatte sie noch im siebten Himmel geschwebt, war durch eine verzauberte Landschaft geritten und hatte sich wie der glücklichste Mensch auf der Welt gefühlt.
    Und nun das!
    Wie benommen ging sie um den Tresen herum und verschwand im angrenzenden Raum. In der hintersten Ecke hing Marlas Brautkleid unter einer Plastikhülle und war glücklicherweise unversehrt geblieben. Wenigstens etwas, dachte Roxy und lächelte müde vor sich hin. Wenigstens das Traumkleid war ihr noch geblieben. Allerdings hatte sie keine Ahnung, was sie nun damit anfangen sollte.
    Sollte sie es ganz hinten in ihrem Schrank aufbewahren? Oder sollte sie es verschenken?
    Behutsam strich sie mit den Fingerspitzen über die Schutzhülle und vergegenwärtigte sich, wie himmlisch der Satin sich auf ihrer nackten Haut angefühlt hatte. Natürlich hätte sie es niemals zugegeben, doch sie fand, dass es ihr selbst eigentlich besser passte als Marla. Nate hatte das Kleid auch gefallen. Und zwar so gut, dass er ihm beste Chancen im Wettbewerb voraussagte.
    Fast andächtig befreite Roxy das Brautkleid aus der Schutzhülle und strich es glatt. Die Strasssteine, mit denen es bestickt war, schienen ihr zuzuzwinkern, als

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