Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)
stets geduldiges Lächeln. „Freut mich, Sie hier zu sehen, Roxanne. Endlich dürfen wir Sie kennenlernen.“
Roxy stand noch unter dem Eindruck der Umarmung. „Ich freue mich auch, Sie beide kennenzulernen.“
Seine Eltern waren sehr liebevoll, was manchmal übertrieben wirkte. Roxy würde mit Sicherheit von ihnen zu hören bekommen, was für einen guten Fang sie mit ihm gemacht hatte. Als wäre er nicht in der Lage, sich seine Frau selbst auszusuchen.
Doch er hatte Roxy aus einem ganz anderen Grund mitgebracht.
„Ich habe gehört, Sie entwerfen Brautkleider.“ Lewis Sparks lächelte jovial.
„Auch Abendkleider?“, erkundigte sich seine Frau interessiert und ließ den Blick über Roxys Outfit gleiten. „Ihr Kleid ist ganz exquisit. Ist das auch eine Ihrer Kreationen?“
„Ja, ich habe es selbst entworfen.“
„Sie sollten Ihr Label unbedingt auf Modenschauen zeigen“, sagte Mrs Sparks.
„So einfach ist das leider nicht“, erklärte Roxy bedauernd.
„Ich werde mich nächste Woche mal in ihrem Laden umsehen. Falls Sie etwas für Damen meines Alters haben.“
„Damen in deinem Alter?“ Ihr Mann lachte amüsiert. „Du bist eine klassische Schönheit, mein Engel. Frauen, die zwanzig Jahre jünger sind als du, können dir nicht das Wasser reichen.“
Zärtlich streichelte seine Frau ihm die Wange. „Und da fragen die Leute noch, warum ich ihn geheiratet habe.“
Nate war nicht entgangen, dass Roxy nicht auf die Absicht seiner Mutter reagiert hatte, den Laden zu besuchen. Also musste er weiterrätseln, ob Roxy weitermachen wollte oder ihr Geschäft aufgab.
„Lasst euch bitte Champagner bringen, und bleibt, solange ihr wollt.“ Judith Lewis hatte neue Gäste entdeckt und wollte ihre Pflichten als Gastgeberin nicht vernachlässigen. Mit einem strahlenden Lächeln nickte sie Nate und Roxy zu und schwebte weiter.
„Amüsiert euch gut, Kinder.“ Mr Sparks zwinkerte ihnen zu und folgte seiner Frau.
Nate fuhr sich durchs Haar. „Wie findest du sie?“
„Ich finde, du kannst dich sehr glücklich schätzen, solche Eltern zu haben. Und sie haben Glück, weil sie sich gefunden haben.“
Sie meint es ernst, dachte Nate. Plötzlich betrachtete er seine Eltern mit anderen Augen. Der Witz, sie wären an der Hüfte zusammengewachsen, gehörte der Vergangenheit an. Im Grunde seines Herzen bewunderte er ihre tiefe Liebe zueinander. Seine Kindheit war zwar nicht perfekt gewesen, doch für kein Geld der Welt hätte er sie gegen eine andere, bei anderen Eltern getauscht. Seine Kindheitserinnerungen waren ihm heilig. Genau wie die Erinnerungen an die wunderbare Zeit, die er mit Roxy verbracht hatte.
Er organisierte Champagner, und Roxy schaute um sich und wiegte die Hüften zur Musik. Langsam entspannte auch er sich, da das erste Aufeinandertreffen von Roxy und seinen Eltern glimpflich verlaufen war. Wenigstens hatten sie nicht nach dem Hochzeitstermin gefragt. Und Roxy schien die Atmosphäre zu genießen.
Lag es an dem durch seine raffinierte Schlichtheit bestechenden Kleid, oder war Roxy in den vergangenen Tagen noch schöner geworden? Er konnte kaum den Blick von ihr abwenden. Die Lippen wirkten voller und noch sinnlicher, das Haar schimmerte wie nie zuvor und der subtile Duft, den sie aufgelegt hatte, machte ihn richtiggehend süchtig.
Lächelnd hob Nate sein Glas und brachte einen Toast aus. „Auf die schönste Frau hier. Und ich muss meiner Mutter recht geben: Dein Kleid ist atemberaubend. Du bist atemberaubend“, fügte er leiser hinzu und sah ihr über den Glasrand hinweg tief in die Augen.
Sie wirkte angenehm überrascht. Und noch etwas anderes lag in ihrem Blick. Fast wünschte Nate sich, bereit für eine feste Beziehung zu sein.
Nachdenklich wandte er den Blick ab und traf eine Entscheidung. „Komm, wir tanzen.“
Roxy hätte sich fast am Champagner verschluckt. „Jetzt schon?“ Auf der Tanzfläche drehten sich nur drei Paare zum Sound der siebziger Jahre. „Lass uns warten, bis mehr Leute tanzen.“
Entschlossen nahm Nate ihr das Glas ab und stellte es mit seinem eigenen auf das Tablett eines vorbeieilenden Kellners. „Ich möchte mit dir tanzen, Roxy.“ Er nahm ihre Hand. „Interessiert es dich nicht, wie wir uns bewegen, ohne Wasser um uns herum?“
Schuldbewusst sah sie sich um. „Ich werde gleich rot.“
Darauf lachte er amüsiert. „Das hoffe ich.“ Schnell zog er sie zur Tanzfläche, die sie zu den letzten Akkorden des Songs erreichten. Die anderen Paare verzogen
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