Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)
nicht zu rauchen, solange sie im Brautkleid steckt.“
Roxy schloss die Augen und schüttelte sich. Tröstend legte er ihr einen Arm um die Schultern und zog sie an sich. „Das sind natürlich nicht die Bilder, die du von deinem Modellkleid einschicken willst. Ein Punk in deinem Kleid in einer Baggerschaufel macht sich bestimmt nicht gut in einer international renommierten Brautmodenzeitschrift. Ich habe ja nichts dagegen, dass die Leute so heiraten, wie sie es für richtig halten, aber das geht dann doch zu weit.“
„Genau das habe ich mir auch überlegt und ihr einen Korb gegeben.“ Sie rang sich ein Lächeln ab.
Nate zog sie enger an sich, als sie fröstelte. „Und damit sind wir wieder bei uns beiden“, sagte er rau und streichelte ihr zärtlich den Nacken.
„Ich habe mir die Teilnahmebedingungen noch einmal sorgfältig durchgelesen und mit einem der Juroren gesprochen. Es spricht nichts dagegen, dass die Designerin ihr eigenes Brautkleid zu ihrer Hochzeit trägt, solange diese spätestens am einunddreißigsten stattfindet.“
Seltsamerweise brach Nate nicht der Angstschweiß aus, wie er es eigentlich erwartet hatte. Vielmehr war er erleichtert. Roxy und er hatten berufliche Rückschläge hinnehmen müssen, ließen sich dadurch jedoch nicht aufhalten. So eine Frau war ideal für ihn. „Gut, dann ist das also abgemacht“, sagte er daher und betrachtete sehnsüchtig ihren Mund. „Wir heiraten.“
„Was deine Eltern wohl davon halten.“
„Das kann ich dir verraten: Sie werden völlig aus dem Häuschen sein vor Freude.“
„Selbst wenn wir nur zum Schein heiraten?“
„Das sollten wir ihnen vielleicht lieber nicht auf die Nase binden.“ Er küsste Roxy flüchtig und sah ihr tief in die Augen. „Einen Vorschlag habe ich allerdings: Wir sollten üben.“
„Was? Das Treuegelübde?“
„Nein, den Kuss.“
11. KAPITEL
Nach dem explosiven Kuss, den sie erst beendeten, als die Gäste schon längst beim Dessert saßen, verließen Nate und Roxy die Gartenlaube, verabschiedeten sich von der Familie und kehrten zurück zu Roxys Häuschen, wo Nate die Nacht verbrachte.
Bereits auf dem Weg zum Schlafzimmer hatte Nate Roxy und sich ausgezogen. Das Liebesspiel war anders als im Outback – offener, vertrauter. So jedenfalls empfand er es.
Erst im Morgengrauen beschloss Nate, Roxy etwas Schlaf zu gönnen. Wenn sie in der nächsten Woche heiraten wollten, mussten sie noch viele Vorbereitungen treffen und sich praktisch jeden Abend sehen. Also gab er ihr einen ausführlichen Abschiedskuss, schlich sich hinaus und fuhr im ersten Sonnenschein nach Hause.
Dort schlief er einige Stunden, duschte und spielte mit dem Gedanken, Roxy telefonisch mit Liebesgeflüster zu wecken. Vielleicht könnten sie irgendwo am Wasser brunchen und ihre bevorstehende Hochzeit besprechen. Er vermutete, Roxy würde am liebsten heimlich heiraten. Ohne seine Eltern und Schwestern? Die wären furchtbar enttäuscht.
Beim Einschenken des starken Kaffees, den er sich gemacht hatte, verbrannte er sich die Finger und fluchte über das Missgeschick. Ich muss ihnen erklären, dass wir nur pro forma heiraten, dachte Nate und überlegte, welche Aufgaben er als Bräutigam zu erledigen hatte. Jedenfalls würde es viel Zeit kosten, die Heirat zu organisieren. Zeit, die er eigentlich nicht hatte, denn nach Nichols’ Absage musste er sich um einen neuen Investor für Sparks Steel kümmern.
Nachdenklich setzte Nate sich auf seinen Balkon, trank das bittere Gebräu und sagte sich, dass er sich jetzt eigentlich an die Arbeit machen sollte.
Eine halbe Stunde später beobachtete er noch immer die Wassertaxis im Hafen und dachte an Roxy, als es an der Tür klingelte. Konnte das Roxy sein? Eher unwahrscheinlich, er hatte ihr seine Adresse noch gar nicht gegeben.
Neugierig drückte er den Knopf der Gegensprechanlage. „Ja bitte?“
„Kann ich hinaufkommen?“
Greg! „Hast du dich etwa wieder mit Marla gestritten?“
„Nein, mein Besuch ist rein geschäftlich.“
Erstaunt drückte Nate den Türöffner. Vielleicht hatte Greg sich die Sache überlegt und würde doch noch bei ihm einsteigen.
Diese Hoffnung schwand jedoch, sowie er Greg oben in die Wohnung bat. Sein Freund wirkte völlig erschöpft.
„Du siehst ja furchtbar aus“, sagte Nate zur Begrüßung.
„Ich habe eine E-Mail vom Patentamt erhalten, Nate. Sie war in der Spam-Datei abgelegt. Unser bestes Design erhält kein Patent.“
Nate wartete, dass Greg sich gleich halb
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