Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)
totlachen und „April, April“ rufen würde. Doch Greg blieb ernst und reichte ihm einen Ausdruck der E-Mail.
Fassungslos überflog Nate den Inhalt. Das Stahldach, eine völlig neue Entwicklung zur Problemlösung der Isolierung in Australiens rauem Klima, die Nate selbst ausgetüftelt hatte, konnte nicht patentiert werden, weil angeblich bereits eine ähnliche Erfindung existierte.
Das konnte doch nicht wahr sein!
Nate hatte fest damit gerechnet, innerhalb von drei Monaten mit seiner Entwicklung auf dem Markt zu sein. Und nun das!
„Ich weiß, dass du große Hoffnungen in das Design gesetzt hast“, sagte Greg. „Tut mir wirklich leid, Kumpel.“
Nate war viel zu wütend, um auf Greg zu achten. Warum ging in seinem Berufsleben plötzlich alles schief? Was soll ich denn jetzt nur machen? überlegte er verzweifelt.
Greg redete und redete.
„Ich bin so froh, dass du Roxy hast. Marla und ich freuen uns sehr, dass ihr endlich zusammen seid. Wenn man einen Menschen an seiner Seite hat, den man liebt, ist alles andere halb so schlimm. Du sollst auch wissen, dass wir bei PrimeSteel immer hervorragende Mitarbeiter suchen. Du könntest sofort bei uns anfangen. Natürlich nur, bis du dein eigenes Unternehmen am Markt platziert hast.“
Nate sah auf und begegnete Gregs mitfühlendem Blick. Vielleicht sollte ich Gregs Angebot annehmen und mich dem Schicksal beugen, schoss es ihm durch den Kopf. Ich heirate meine Traumfrau und sichere mir einen Job mit Pensionsanspruch und geregelter Urlaubszeit.
Greg spürte, dass Nate jetzt allein sein wollte, und verabschiedete sich mit den Worten: „Ruf mich an, wenn du nachher mit mir ein Bier trinken willst.“ An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Kopf hoch, Kumpel! Am Ende wird alles gut. Das sind deine Worte, und bei mir haben sie sich bewahrheitet. Bei dir wird das auch so sein.“
Der hat gut reden, dachte Nate und ärgerte sich, dass er sich nicht längst um einen neuen Investor gekümmert hatte, anstatt den ganzen Vormittag an Roxy und die Scheinheirat zu denken.
Es wäre ein Leichtes, die Beziehung zu Roxy zu intensivieren, Gregs Jobangebot anzunehmen und die großen Pläne an den Nagel zu hängen. Doch das käme einer Kapitulation gleich. Und ein Nate Sparks gab niemals auf!
Roxy erhielt den Anruf, als sie gerade einen Onlinekatalog nach geeigneten Schuhen durchsuchte.
Die Heirat, die heute in einer Woche stattfinden sollte, war lediglich Mittel zum Zweck. So hätte sie wenigstens die Chance, weiter an dem Wettbewerb teilzunehmen. Am liebsten wäre ihr eine Gartenhochzeit. In einer Kirche würden sie so kurzfristig sowieso keinen Termin bekommen. Doch ein Zelebrant würde sich schon finden.
Der Brautstrauß sollte aus wild wachsenden Blumen gebunden werden. Das stellte sie sich hübsch vor. Marla würde ihre Trauzeugin sein. Und Nate würde bestimmt Greg bitten, diese Aufgabe zu übernehmen.
Dessous waren nicht das Problem, die Auswahl war groß. Aber sie hatte keine zum Brautkleid passenden Schuhe. Die mit Strass bestickten Satinpumps kämen infrage. Diese Wedges muss ich mir gleich noch mal genauer ansehen, dachte Roxy, als ihr Handy klingelte. Hoffentlich war es Nate. Sie vermisste ihn, seit er sie am frühen Morgen nach einer fantastischen Liebesnacht verlassen hatte.
Ja, sein Name stand auf dem Display! Aufgeregt nahm sie den Anruf an. Gleichzeitig fiel ihr ein, dass sie auch noch Eheringe brauchten. Ein Verlobungsring war nicht nötig. Aber vielleicht bestand Nate darauf, ihr doch einen über den Finger zu streifen.
„Bist du sehr beschäftigt?“, fragte er, als sie sich meldete.
Seine sexy Stimme genügte, um Roxys Herz schneller klopfen zu lassen. „Das kann man so sagen. Ich suche verzweifelt nach Schuhen.“
„Nach Schuhen?“
„Für die Hochzeit. Wenn eine Frau heiratet, braucht sie unbedingt neue Schuhe. Jedenfalls ist das meine Begründung für den Schuhkauf.“ Sie lachte, verstummte jedoch, als Nate nicht reagierte. Ein unheilvoller Schauer lief ihr über den Rücken.
„Nate? Bist du noch dran?“
„Ja. Ich kann Sonnabend nicht, Roxy.“
Sie versuchte, die Aussage zu entschlüsseln. „Wäre dir Freitag lieber?“
„Nein. Wir müssen einen Ersatz finden. Ich will dir reinen Wein einschenken: Ich kann dich nicht heiraten, Roxy. Natürlich ist mir bewusst, dass es nur pro forma ist, aber trotzdem. Aber ich befürchte, wenn ich dich im Brautkleid auf mich zukommen sehe und dir mein Jawort gebe, dann war’s das.“
„Wie
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