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Kuess mich - kuess mich ueberall

Kuess mich - kuess mich ueberall

Titel: Kuess mich - kuess mich ueberall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leanne Banks
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zurück. Auf dem Weg zur Tür sah sie dann, dass Danielle Crawford Tyler verführerisch anlächelte. Zu ihrem Entsetzen hatte Jill das Gefühl, gleich in Tränen auszubrechen. Hastig wandte sie sich ab und eilte zurück in ihr Büro.
    Das war nur einer der Gründe, weswegen sie sic h nicht mit Tyler hätte einlassen dürfen.
    Sie hatte schließlich von Anfang an gewusst, dass er auf Frauen sehr attraktiv wirkte. Selbst mit achtzig würde er noch attraktiv sein, weil er wusste, wie man einer Frau das Gefühl gab, sie sei begehrenswert. Da war es völlig verständlich, dass es ihm schwer fiel, sich nur auf eine Frau zu beschränken. Ungeduldig ermahnte Jill sich, nicht mehr an Tyler zu denken und sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
    Am späten Nachmittag besuchte sie Sam.
    „Hi, Sam”, begrüßte sie lächelnd den kleinen Jungen. „Ich habe dir ein neues Buch mitgebracht.”
    „Jelly!” rief er begeistert. „Lies vor! Sing mir ein Lied vor.”
    „Du siehst sehr viel besser aus, mein Kleiner. Sind die Schmerzen weg?”
    Sam legte den Kopf schief und zeigte auf seine schmale Brust. „Aua”, sagte er ernst.
    Behutsam nahm Jill ihn in die Arme und setzte ihn in den Schaukelstuhl. „Schon sehr bald wird es dir wieder ganz gut ge hen, okay? Und dann kannst du das Krankenhaus verlassen.”
    „Sam kann schon Ende der Woche raus.” Tyler stand in der Tür.
    Jills Herz machte einen Satz, um sich dann schmerzlich zusammenzuziehen.
    „Hi, Doc”, sagte Sam.
    „Hi, Boss.” Tyler lächelte den kleinen Jungen voller Zuneigung an. Er kam herein und kniete sich vor den Schaukelstuhl. „Ich möchte mir mal die Stelle ansehen, wo es dir wehtut.”
    „Soll ich ihn aufs Bett legen?” fragte Jill.
    „Du kannst ihn festhalten”, antwortete Tyler sachlich und blickte weiterhin Sam an.
    „Gefällt es dir, wenn Jelly dich hält?”
    Sam nickte heftig, blieb aber still sitzen, während Tyler ihn untersuchte. Dann streckte er die Hand nach dem Bären an Tylers Stethoskop aus. „Bär.”
    „Magst du ihn? Er heißt Buffalo Bill”, erzählte Tyler. „Er hat einen Bruder, der vielleicht mit dir geht, wenn du aus dem Krankenhaus kommst. Möchtest du das?”
    „Oh, ja. Ich hab keine Brüder.”
    „Aber vielleicht findest du welche in deiner neuen Pflegefamilie.” Tyler blickte nun zu Jill.
    „Man wird eine Pflegefamilie für ihn suchen, die sich während der Genesungszeit um ihn kümmern wird.”
    Jill hasste die Vorstellung, dass Sam jetzt wahrscheinlich von einer Pflegefamilie zur anderen kommen würde. „Ich werde dich auch oft besuchen”, sagte sie zu Sam, der den Daumen in den Mund gesteckt hatte.
    „Bitte, sing das Heulied, Jelly”, bat er.
    „Natürlich.” Es gab nicht viel, was sie nicht für dieses Kind tun würde. Sie hatten sich gegenseitig durch eine schwere Zeit geholfen und hatten sie überstanden. Und Tyler war in jener Zeit immer für sie beide da gewesen. Bevor sie bei diesen Gedanken zu melancholisch werden würde, fing Jill an, Sam vorzusingen, und danach las sie ihm aus dem neuen Buch vor, das den Titel „Der Samthase” hatte.
    „Ich dachte, diese Geschichte würde dir gefallen, weil du Hasen doch so gern hast”, sagte sie und spürte die ganze Zeit Tylers Blick auf sich.
    Sam war damit beschäftigt, sich die Bilder im Buch anzusehen.
    „Wie hat er dich gewonnen?”
    Tylers leise Frage traf sie völlig unvorbereitet. „Ich weiß nicht. Er brauchte mich einfach, nehm ich an.” Sie suchte in seiner Miene nach einem Hinweis für seine Gedanken, aber Tyler wirkte verschlossen und weit weg, und sie hatte das Gefühl eines schrecklichen Verlusts.
    „Warum fragst du, Tyler?”
    „Nur aus Neugier”, meinte er achselzuckend. „Gute Nacht, Boss”, sagte er dann viel freundlicher zu Sam.
    „Nacht, Doc. Kann ich den Bären mal streicheln?”
    Tyler nickte und kniete sich neben den kleinen Jungen, damit er den Bären anfassen konnte.
    Jill versuchte, Tyler nicht dafür zu lieben. Sie versuchte mit aller Willenskraft, sich von der Situation nicht rühren zu lassen. Aber es war eine so zärtliche Geste für einen so viel beschäftigten Arzt. Wie könnte sie ihn dafür nicht lieben?

10. KAPITEL
    Jill konnte wieder nicht schlafen, was seit ihrer Liebesnacht mit Tyler mittlerweile normal war. Sie sah zum hundertsten Mal auf die Uhr, als kurz nach Mitternacht jemand an der Tür klingelte. Ihr Adrenalinspiegel jagte in die Höhe. Bis auf den Lieferjungen von der Pizzaria oder dem chinesischen

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