Kuess mich, lieb mich - heirate mich
halten nicht Sie das Be werbungsgespräch mit mir ab, so formell wie Sie möchten. Dann sehen Sie vielleicht, ob ich qualifiziert bin.”
„Das ist doch nicht Ihr Ernst?”
„Und ob. Fangen Sie an. Erzählen Sie mir alles über … den Job.”
Carey hüstelte verlegen. „Was soll ich da erzählen?”
„Na ja, zum Beispiel, wie die Arbeitszeiten sind. Was meine Aufgaben sind, wofür ich verantwortlich bin. Wollen Sie denn nicht wissen, ob ich Erfahrungen in dem Job habe?”
„Ist das denn der Fall?” Sie unterdrückte mühsam ein Lächeln.
„O ja, Ma’am.” Luke lächelte verführerisch, und Careys Herz schlug schneller. „Ich habe sogar einige Empfehlungsschreiben.” Er zog ein paar zusammengefaltete Blätter aus der Brusttasche und reichte sie ihr.
Für einen kurzen Augenblick fürchtete Carey sich fast davor, sie zu lesen. Dieser Cowboy sah wirklich nicht wie ein professioneller Gigolo aus, aber man konnte ja nie wissen …
Doch dann faltete sie die Blätter auseinander und überflog die Texte. Es waren durchweg makellose Arbeitszeugnisse für Lukes Tätigkeiten als Cowboy und Vorarbeiter. Und alle Schreiben hatten einen Absender mit Telefonnummer, so dass man die Informationen überprüfen konnte. Carey sagte sich, das wäre vielleicht keine schlechte Idee, später, wenn sie die Zeit dafür hatte. Offenbar würde sie durch eine Heirat mit Luke zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wenn diese Emp fehlungsschreiben nur zur Hälfte wahr waren, dann hatte sie einen Mann gefunden, der tatsächlich das war, was er zu sein schien.
„Ehrlich, arbeitsam, verantwortungsbewusst, kollegial” wurde er in einem der Texte beschrieben. „Besonnen, ordent lich und systematisch in seiner Arbeitsweise” hieß es in einem anderen. „Intelligent, geschickt, ein guter Kollege und Freund” stand in einem weiteren.
„Ein Mann von Charakter” las sie auf dem nächsten Blatt.
Dieser Satz hallte merkwürdig in ihr wider. Denn genau die gleichen Worte hatte ihr Vater in seinem letzten Willen benutzt. Sie sollte „einen Mann von Charakter heiraten”. Hätte er wohl Luke Redstone als Schwiegersohn akzeptiert?
Carey spähte über den Ra nd des Papiers zu ihm hinüber. Sein Ausdruck war entspannt, aber ernst. Ja, bestimmt hätte ihr Vater Luke Redstone zugestimmt. Er hätte ihn vielleicht sogar richtig gemocht.
Intuitiv war Carey davon überzeugt, dass diese Zeugnisse der Wahrheit entsprachen. Sie hatte früh gelernt, dass man Fremden nicht so leicht trauen durfte. Aber sie wusste, dass sie sich auf ihren Instinkt verlassen konnte. Und der sagte ihr jetzt, dass sie Luke Redstone trauen konnte.
Aber heiraten? Durfte sie es wagen, einen Mann zu heiraten, den sie erst vor einer Stunde zufällig auf der Landstraße aufge lesen hatte? Einen Fremden?
Sie ließ die Zeugnisse sinken. Ihr Blick traf sich mit Lukes. Luke lächelte. Er war so unglaublich sexy, wenn er lächelte. Diesmal verspürte sie das Kribbeln sogar am ganzen Körper, aber sie kämpfte dagegen an, entschlossen, das Gespräch auf einer rein geschäftsmäßigen Ebene abzuhalten.
„Und? Bekomme ich den Job?”
„Nicht so hastig”, erwiderte sie. „Was die Arbeitszeit betrifft … es handelt sich hier um einen Vierundzwanzigstundenjob.”
„Das ist mir klar.”
„Es muss hundertprozentig echt aussehen. Sie und Tyler werden mit mir zusammenleben müssen, hier in diesem Haus. Aber natürlich nicht im selben Zimmer.”
„Natürlich.” Sogar seine Stimme war sexy.
Aber Carey wollte wachsam sein und bemühte sich, dem tiefgründigen Blick seiner dunklen Augen ganz nüchtern und kühl zu begegnen. Aber die Art, wie Luke sie ansah, machte sie schrecklich nervös. Und plötzlich fühlte sie sich so hilflos. In was für eine Situation ma növrierte sie sich da hinein?
„Nun, das können wir alles später noch im Einzelnen besprechen”, redete sie weiter. „Das Hauptproblem ist mein Vetter, Roger Burkett. Sollte es ihm gelingen, zu beweisen, dass unsere Ehe nur eine Scheinehe ist, dann werden wir beide auf der Straße landen. Dagegen hoffe ich, dass er, wenn wir überzeugend genug sind, endlich Ruhe geben wird.”
Luke rieb sich das Kinn. „Ich weiß, Sie sind Schauspielerin von Beruf, Carey. Aber ich denke, ich werde mithalten können. “
Er blitzte sie schelmisch an, was ihr durch und durch ging. Da konnte sie nur hoffen, dass ihre Sorgen, dieser Mann könnte seine Rolle zu realistisch spielen, unbegründet waren. Sie durfte es sich
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