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Kuess mich, lieb mich - heirate mich

Kuess mich, lieb mich - heirate mich

Titel: Kuess mich, lieb mich - heirate mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Little
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jetzt nicht leisten, sich deswegen Gedanken zu ma chen. Sie mussten erst einmal ihre Abmachung treffen, für das Kleingedruckte war später immer noch Zeit.
    „Diese Zeugnisse sind sehr beeindruckend”, sagte sie langsam. „Ich würde Sie gern zusätzlich als Vorarbeiter für diese Ranch einstellen. Dafür werden Sie natürlich extra bezahlt.”
    Carey nannte die Höhe seines Gehalts, und Luke legte den Kopf schief und nickte leicht.
    „Klingt fair.”
    „Haben Sie noch weitere Fragen?”
    Er sah sie einen langen Augenblick schweigend an. Nervös strich Carey mit der Zungenspitze über ihre Lippen.
    „Es liegt Ihnen wirklich sehr viel daran, diese Ranch zu bekommen, nicht wahr? Ich meine, es muss wohl so sein, wenn Sie bereit sind, einen wildfremden Mann zu heiraten.”
    Sein Ton war abfällig, oder bildete sie sich das nur ein? Auf jeden Fall versetzte seine Frage ihr einen Stich.
    „Natürlich will ich die Ranch”, antwortete sie gereizt. „Ich bin hier aufgewachsen. Das Land gehörte ursprünglich der Familie meiner Mutter. Als sie starb, erbte es mein Vater. Er hätte es mir einfach weitervererben sollen, ohne diese idiotische Klausel, dass ich vorher heiraten muss. Dieses Land gehört eigentlich mir. Es steht mir zu.”
    Die Erklärung sollte ihm genügen. Warum sollte sie sich überhaupt vor ihm rechtfertigen, schließlich war sie hier der Boss.
    Doch er schien immer noch nicht zufrieden zu sein.
    „Sie wollen also hier leben? Die Ranch wieder aufbauen?”
    „Nein, das habe ich nicht vor. Ich möchte die Ranch zwar wieder aufbauen, aber nur, um sie möglichst schnell zu verkaufen. Ich will versuchen, einen möglichst hohen Preis zu erzielen, und dann wieder an die Westküste zurückkehren.”
    „Ach so, es geht Ihnen also nicht wirklich um das Land, nicht wahr? Nur um das Geld.”
    Luke lehnte sich zurück. Sein Ausdruck war abweisend.

    „Mir geht es um mein Erbe. Mein gerechtes Erbe”, hörte Carey sich ungeduldig entgegnen.
    Rasch holte sie Luft und zwang sich, lautlos bis zehn zu zählen. „Ist das für Sie ein Problem?”
    „Nein, überhaupt nicht”, sagte Luke schulterzuckend. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er damit nicht die Wahr heit sagte. „Ich möchte einfach nur Bescheid wissen. Schließlich unterschreibe ich hier nicht nur als Ihr Vorarbeiter.”
    Carey räusperte sich und strich den Stapel Empfehlungsschreiben sorgfältig glatt. Dann hob sie den Kopf und sah Luke in die Augen. „Also, haben wir eine Abmachung oder nicht?”
    Luke betrachtete angelegentlich seine Hände. „Tja, mal sehen”, begann er. „Heute Morgen bin ich losgefahren, weil ich einen Job suche. Ich hatte dabei zwar eigentlich an etwas anderes gedacht, aber ich glaube, man muss immer das Beste aus dem machen, was man bekommen kann, wenn Sie verstehen, was ich meine.” Er begegnete ihrem Blick. „Ich schätze, ich sage Ja.”
    „Also, dann.” Carey fühlte sich hin-und hergerissen zwischen Erleichterung und Beklommenheit. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen?
    Sie stand auf, Luke ebenso.
    Er war so groß, so dunkel, geradezu Furcht einflößend groß. Aber eigentlich war es nicht so sehr seine Größe als vielmehr die Breite seiner Schultern, seines Brustkorbs. Dieser Mann würde also bald ihr Ehemann sein. Sehr bald. Und auf einmal erschien ihr der Tisch eine viel zu kleine Barriere zwischen ihnen.
    „Wollen wir uns nicht die Hand darauf geben?”
    Er reichte ihr die Hand, und ihr blieb nichts anderes übrig, als sie zu schütteln. Die große Hand, die nun ihre umschloss, fühlte sich warm an. Und wie schon einmal spürte Carey deutlich die enorme, wohlkontrollierte Kraft, die in ihm steckte.
    Sie merkte, dass Luke ihren Blick suchte und konnte der Verlockung nicht widerstehen, von neuem in seine schwarzen Augen zu schauen. Sein Blick war skeptisch, forschend. Was für Fragen stellte Luke sich über sie? Offenbar sehr ernste. Ob er ebenso Zweifel hatte wie sie?
    Die fröhlichen Stimmen von Ophelia und Tyler beendeten die Stille. Carey ließ Lukes Hand los und drehte sich zu den beiden um, die gerade die Küche betraten.
    „Na?” fragte Ophelia arglos. „Habt ihr euch nett unterhalten?”
    Carey versuchte ein Lächeln, doch es misslang. Okay, Ophie, wollte sie sagen, du hast gewonnen.
    „Wir sollten besser den Richter aufwecken”, sagte sie stattdessen. „Sieht aus, als wäre es Zeit für die Trauung.”
    „Hallelujah!” Ophelia klatschte in die Hände und eilte ins Esszimmer.

4.

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