Kuess mich, lieb mich - heirate mich
Selbstverständ lichste der Welt. Sie ließ es zu, dass Luke sie an sich zog. Er strahlte so viel Wärme und Kraft aus. Sein Mund berührte sie ganz behutsam, es war, als wolle Luke sie erst vorsichtig testen.
Aber nun bewegte er die Lippen und presste sie fordernd an ihre, bis sie sie für ihn öffnete, und sofort spürte sie seine herausfordernde Zungenspitze.
Zuerst kämpfte Carey noch gegen das Gefühl an, aber dann konnte sie nicht anders, als sich an diesen starken Männerkörper zu schmiegen und sich diesem Kuss hinzugeben. Jeder Nerv in ihrem Körper schien angespannt zu sein, sie bebte innerlich vor Erregung und Verlangen. Hilflos war sie diesem herrlichen Anschlag auf ihre Sinne ausgeliefert.
Die Welt um sie herum versank, und sie selbst war verloren.
Sie war verloren, und sie genoss es …
Richter Kendall räusperte sich laut und brachte Carey damit vom siebten Himmel auf den Boden der Tatsachen zurück. Das Blut stieg ihr in die Wangen, als Luke und sie nun rasch voneinander abließen.
„Ja, ja, Jungvermählte”, sagte der Richter schmunzelnd. „Man sollte meinen, sie hätten die Liebe erfunden …”
„Ich danke Ihnen, Richter Kendall. Es war eine sehr schöne Zeremonie”, unterbrach Carey ihn eilig. „Bleiben Sie noch hier, wenn die Fotos gemacht werden?”
Der Richter willigte gern ein. Willie betätigte sich als Fotograf. Es gab Kaffee und Champagnerpunsch und natürlich die Hochzeitstorte. Es war kein rauschendes Fest, aber wenigstens wurde ein Minimum an Tradition gewahrt. Mehr hatte Carey nicht tun können. Sie achtete darauf, dass Willie einen ganzen Film verknipste. Sie hatte eigens für diesen Tag eine gute Kamera mit Automatik besorgt.
Schließlich verabschiedete sich der Richter mit dem Versprechen, die Heiratsurkunde in einigen Tagen vorbeizubringen.
Während Ophelia dann mit dem Abräumen des Geschirrs beschäftigt war, entstand ein unbehagliches Schweigen zwischen Carey und Luke, bis Willie ihm anbot, ihn zu seinem Wagen zu bringen. Willie wusste ziemlich gut Bescheid über Motoren und meinte, er könnte Lukes Auto vielleicht wieder in Gang bringen. Wenn nicht, könnte Luke wenigstens seine Sachen holen.
Luke ging nur zu gern auf den Vorschlag ein. Die Erleichterung in seinem Blick war unmissverständlich, als er sich nun von Carey verabschiedete, sich rasch der Krawatte entledigte und in seine immer noch feuchte Jeansjacke schlüpfte.
Carey ging hinauf in ihr Zimmer, zog Jeans und T-Shirt an und bereitete dann die Zimmer für Luke und Tyler vor.
Als sie wieder zurück in die Küche ging, fand sie Ophelia am Herd. Sie bereitete etwas sehr lecker duftendes fürs Abendessen vor. Tyler saß unterdessen am Küchentisch und malte.
Er blickte auf und lächelte Carey an.
„Was malst du da?” fragte Carey.
„Ein Bild von den Welpen in der Scheune”, erklärte er stolz und hob das Blatt hoch.
„Oh, das ist aber schön!” rief sie und bewunderte gebührend das bunte, unkenntliche Gekritzel.
„Willst du mitmachen?” fragte Tyler freundlich.
Carey fand ihre Malkünste nicht berauschend, hätte dem Jungen die Bitte aber nicht abschlagen können. So saßen sie kurz darauf Seite an Seite. Tyler arbeitete voll konzentriert mit über das Blatt gebeugtem Kopf. Carey betrachtete ihn nachdenklich. Wie unglaublich ähnlich er Luke doch war. So musste Luke als Junge ausgesehen haben.
Wenig später hörte man das Schlagen der Hintertür. Willie und Luke stapften herein und streiften im Vorraum ihre schmutzigen Stiefel ab. Sie schienen sich gut zu verstehen, so als würden sie sich schon seit Jahren kennen.
„Na, ihr beiden, ihr wart ja ganz schön lange weg. Seid ihr etwa zu Boulder gefahren und habt Ersatzteile geholt?” fragte Ophelia trocken.
„Wir haben ‘ne Weile gebraucht, aber wir haben’s geschafft. Lukes Wagen läuft wieder.
Außerdem hab ich ihm noch ein bisschen die Ranch gezeigt. Schließlich soll er ja hier arbeiten”, erklärte Willie.
„Es gibt doch nichts Besseres als eine Autopanne, um Männer zusammenzubringen”, murmelte Ophelia.
Kaum war Luke in der Küche, da sprang Tyler auf ihn zu und zeigte ihm stolz seine Bilder.
Luke hob den Jungen mit einem Schwung auf die Arme und drückte ihn an sich. Dann nahm er sich Zeit, jedes einzelne Kunstwerk zu betrachten und zu bewundern. Seine Augen funkelten, sein Haar war vom Wind zerzaust, er strahlte übers ganze Gesicht, während er sich Tyler widmete.
Carey fand ihn wunderbar, und er sah so umwerfend
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