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Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Titel: Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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informiert«, fügte Sam hinzu.
    Erst da stellte Cara verblüfft fest, dass sie den Fall über ihre persönlichen Dramen völlig vergessen hatte. »Und, was hat sie dazu gesagt?«
    »Laut meinem Vater – Mike redet ja nicht mit mir – hat sie angeblich ein paar Ausdrücke verwendet, von denen ihre Wählerinnen und Wähler wohl nicht sonderlich begeistert wären, vor allem als sie erfahren hat, wie viele angesehene Bürger der Stadt in den Fall verwickelt waren.«
    »Und, hat Simon Schwierigkeiten bekommen?«
    »Nein. Das muss man meinem Bruder lassen: Es ist ihm doch tatsächlich gelungen, die Entscheidung, ob die Ergebnisse an die Öffentlichkeit gelangen sollen oder nicht, der Bürgermeisterin aufzubürden.«
    »Wie hat er denn das geschafft?«
    »Er hat sie daran erinnert, dass die in dem schwarzen Buch aufgelisteten Männer, die damals das Winkler-Motel frequentiert und für die Geheimhaltung gesorgt haben, zugleich ihre wichtigsten Geldgeber im Wahlkampf waren«, berichtete Sam grinsend.
    Cara zog ihren Bademantel enger um sich und schmunzelte ebenfalls. »Genial.«
    Sam nickte. »Außerdem hat er darauf hingewiesen, dass das alles schon Jahrzehnte her ist und es im Grunde niemandem etwas bringt, die alten Geschichten noch mal aufzuwärmen. Alle, die damals involviert waren, haben heute eine weiße Weste, und der Einzige, der noch ein öffentliches Amt bekleidet, hat bereits angekündigt, dass er in Rente gehen wird.« Sam breitete die Arme aus. »Wozu also schmutzige Wäsche waschen, wenn dadurch nur der Ruf ihrer loyalen Anhänger geschädigt wird?«
    Cara lehnte sich an das Treppengeländer. »Fall abgeschlossen, hm?«
    »Sieht ganz danach aus, ja.«
    »Und Rex? Ist er wieder nach Las Vegas zurückgekehrt?« Cara hatte seit dem Abend, an dem er die Baines belästigt hatte, nichts mehr von Mikes leiblichem Vater gesehen oder gehört.
    »Er ist jedenfalls aus seinem Motel ausgezogen, nachdem ihm Mike einen Besuch abgestattet und ihm klargemacht hat, dass er in Serendipity nichts mehr verloren hat.«
    Cara atmete langsam aus. Es überraschte sie, dass Mike erneut die Konfrontation mit seinem Vater gesucht hatte. »Dann konnte er wenigstens einen Schlussstrich ziehen.« Und das hatte er auch bitter nötig gehabt, um das Thema Rex ein für alle Mal hinter sich zu lassen.
    »Soll ich dir einen guten Rat geben?«, fragte Sam.
    Cara zuckte die Achseln, wohl wissend, dass sie ihn ohnehin nicht davon abhalten konnte. »Nur zu.«
    Er sah ihr in die Augen, mit aufrichtiger Miene und Mitgefühl im Blick. »Vergiss ihn.«
    Cara schüttelte den Kopf und lachte. »Meinst du echt, das habe ich nicht schon versucht?« Damit spurtete sie nach oben, um zu duschen. Und danach stand Shoppen auf dem Programm. Yippie, ihre liebste Freizeitbetätigung.
    Viel aufregender konnte das Leben wohl nicht mehr werden.
    Mike saß in seiner verdammten Wohnung in New York, die ihm überhaupt nicht mehr wie ein Zuhause vorkam, und hatte das Gefühl zu ersticken. Die Sardinenbüchse über Joe’s Bar war ihm bedeutend gemütlicher erschienen – weil in Serendipity jemand auf ihn gewartet hatte, sobald er vor die Tür gegangen war. Eine Woche war vergangen, und er hatte sich bislang weder bei seinen alten Arbeitskollegen noch beim FBI gemeldet, weil er noch nicht wusste, ob er in Manhattan bleiben würde oder nicht.
    Aber vor einer Woche hatte er es sich auch nicht vorstellen können, sich in seiner Heimatstadt niederzulassen. Also hatte er dasselbe getan wie immer: Er war davongelaufen.
    Seither konnte Mike seinem Spiegelbild nicht mehr in die Augen sehen. Die Anrufe seiner Geschwister hatte er ignoriert. Er war hergekommen, weil er Abstand und Zeit zum Nachdenken gebraucht hatte. Beides hatte er nun zur Genüge, doch inzwischen fragte er sich, woher dieses dringende Bedürfnis eigentlich kam.
    In Serendipity hatte er alles gehabt, was er brauchte – eine Frau, die ihn verstand, akzeptierte und in einer Art und Weise ergänzte, wie er es nie für möglich gehalten hätte.
    Cara fehlte ihm, ihr Lächeln, ihr Lachen, und vor allem fehlte es ihm, dass sie seinen vollen Namen rief, wenn er tief in ihr war. Ihm fehlte sogar sein schäbiges kleines Büro auf dem Revier, von dem aus er Caras Lachen hören konnte, wenn die Tür offen stand. Doch jedes Mal, wenn er in Erwägung zog zurückzukehren, fiel ihm der Blick ein, mit dem sie den offenen, halb gepackten Koffer auf seinem Bett betrachtet hatte.
    Am Boden zerstört.
    Das war der einzige

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