Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)
so unvermutet wiederzusehen. Ihr Puls raste, ihr Herz war erfüllt von Fassungslosigkeit und Angst in Anbetracht der unerwarteten Begegnung.
»Ich bin wieder da.« Seine Worte waren begleitet von einem leidenschaftlichen Blick.
Er war wieder da? Eine kurze Stippvisite, oder was? Sie kam zu dem Schluss, dass es ihr egal sein musste. »Wie schön für dich«, ätzte sie. »Und da hast du gedacht, du könntest mich einfach von hinten begrapschen und dort anknüpfen, wo wir aufgehört haben, ja?«, stieß sie mit erhobener Stimme hervor.
Alexa tippte ihr besorgt auf die Schulter. »Alles okay?«, erkundigte sie sich.
Cara schob das Kinn nach vorn. »Ja, alles bestens.« Und es würde ihr noch besser gehen, sobald sie Mike abgewimmelt hatte.
»Können wir uns irgendwo unterhalten?«, fragte er jetzt.
Cara starrte ihn entgeistert an. »Ist das dein Ernst?«
Nachdem er sich eben auf der Tanzfläche an sie herangemacht hatte, wäre sie nicht auf die Idee gekommen, dass er mit ihr reden wollte. »Lass mich eines gleich vorweg klären. Ich weiß nicht, warum du hier bist oder für wie lange, und es ist mir auch egal, aber ich werde nicht dein Betthäschen spielen, wenn du dich mal wieder zu einem Besuch in Serendipity herablässt.«
»Darum geht es mir auch gar nicht. Gib mir nur eine Chance, dir zu erklär…«
»Nein.« Sie schubste ihn an der Schulter von sich und trat einen Schritt nach hinten.
Der Kummer in seinem Blick traf sie mitten ins Herz, und es kostete sie ihre ganze Kraft, ihn nicht auf der Stelle in die Arme zu schließen.
Da trat Alexa zwischen sie. »Komm mit«, raunte sie Cara zu, dann sagte sie so laut, dass Mike es auch hören konnte: »Ich geh mal für kleine Mädchen«, und zeigte mit dem Kopf in Richtung Toiletten.
Mike beugte den Kopf. »Bleib!«, flüsterte er Cara ins Ohr.
Sie schüttelte den Kopf, drehte sich um und folgte Alexa, ehe er noch etwas sagen konnte, doch sie spürte seinen Blick auf sich ruhen, bis sie um die Ecke gebogen war.
»Herrgott noch mal.« Cara zitterte am ganzen Leib. Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und wartete ab, bis sich der kleine Vorraum der Toilette geleert hatte.
Kaum waren sie allein, legte ihr Alexa eine Hand auf die Schulter. »Alles okay?«
Cara schluckte schwer und schüttelte den Kopf. Nein. Nichts war okay. Ganz im Gegenteil. »Ich kann nicht darüber reden, sonst fange ich an zu heulen, also reden wir lieber über dich. Was war das denn vorhin?«
Alexa zuckte die Achseln und wandte den Blick ab. Sie war feuerrot angelaufen. »Weiß ich auch nicht.«
»Du weißt es nicht?«, wiederholte Cara ungläubig. »Ist das wirklich meine Freundin Alexa, die sich da draußen gerade mit einem wildfremden Kerl auf der Tanzfläche vergnügt hat?«
Alexa betrachtete sich im Spiegel und wischte etwas Kajal weg, der unter ihrem Auge verlaufen war. »Ich habe doch bloß ein bisschen geflirtet.« Sie biss sich auf die Unterlippe und wich Caras Blick aus, weil sie beide wussten, dass es nach weit mehr ausgesehen hatte.
» Magst du den Kerl?«, fragte Cara. »Ich meine, findest du ihn sympathisch?«
Alexa schüttelte den Kopf. »Ich kenne ihn doch gar nicht. Aber er ist sexy.« Sie zuckte die Achseln.
»Das seh ich ja ein, aber führst du ihn nicht an der Nase rum? Es gibt nämlich Männer, die das nicht so gern haben.«
»Hey, ich bin einsam, okay?« Alexa umklammerte den Rand des Waschbeckens mit einer Hand, so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. »Er ist süß, und er ist aufmerksam. Wann habe ich mir denn das letzte Mal etwas gegönnt?«
Cara legte ihr eine Hand auf den Arm. Sie konnte sich nicht entsinnen, ihre Freundin schon einmal so geknickt erlebt zu haben, und sie tat ihr leid. »Du weißt doch, dass ich dich verstehe. Aber wir kennen ihn nicht, und da mache ich mir natürlich Sorgen.«
Alexas sonst so fröhliche Augen wirkten stumpf. »Schon klar, aber ich habe nun einmal keine Zeit für eine Beziehung. Ich arbeite den lieben langen Tag, und wenn ich nach Hause komme, ist mein Bett leer. Ich weiß nicht, ob ich einfach bloß erschöpft bin, oder ob ich mich nach ein bisschen Gesellschaft sehne. Vielleicht auch beides. So kann es jedenfalls nicht weitergehen.«
Cara seufzte mitfühlend und sah Alexa in die Augen. »Es wird Zeit, dass du dein Leben änderst.«
Alexa ließ die Schultern hängen. »Du hast recht, es muss etwas passieren.« Sie schniefte, dann schnappte sie sich ein Papierhandtuch und tupfte sich damit die
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